Belgien

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Hintergrundinformationen

Rahmen der Finanzberichterstattung in Belgien

Anwendung der IFRS in Europa seit 2005

Im Juli 2002 wurde in der Europäischen Union eine IAS-Verordnung verabschiedet, die europäischen Unternehmen, die an einer europäischen Börse notiert sind, (einschließlich Banken und Versicherungsunternehmen) vorschreibt, ab dem Geschäftsjahr 2005 ihre Konzernabschlüsse in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) zu erstellen. Die einzelnen Länder der EU haben folgende Möglichkeiten:

  • IFRS für nicht börsennotierte Unternehmen zu fordern oder zuzulassen,
  • IFRS im nicht konsolidierenden Abschluss eines Mutterunternehmens zu fordern oder zuzulassen,
  • Unternehmen, deren einzige börsennotierte Titel Schuldtitel sind, die Aufschiebung der Anwendung der IFRS bis zum Jahr 2007 zu gestatten, und
  • Unternehmen, die an außereuropäischen Börsen notiert sind und die derzeit ihre Abschlüsse nach nicht europäischen Rechnungslegungsgrundsätzen erstellen (in den meisten Fällen wären dies US-GAAP), die Aufschiebung der Anwendung der IFRS bis zum Jahr 2007 zu gestatten.

Die IAS-Verordnung der EU gilt nicht nur für die 27 Länder der Europäischen Union sondern auch für drei Mitgliedsländer des Europäischen Wirtschaftsraumes, die nicht Mitglied der EU sind – Island, Liechtenstein und Norwegen. Außerdem fällt Großbritannien vorläufig weiterhin unter den europäischen Rechtsrahmen.

Belgien ist Mitglied der Europäischen Union. Daher haben belgische Unternehmen, die an einer Börse der EU oder des Europäischen Wirtschaftsraumes notiert sind, IFRS ab dem Jahr 2005 anzuwenden. Im Juli 2014 hat die Europäische Kommission das Ergebnis einer vierten Studie (nach 2005, 2008 und 2010) über die Anwendung der vier oben genannten Optionen durch alle EU-Mitgliedstaaten mit Stand Dezember 2013 veröffentlicht. Eine Übersicht des Ergebnisses finden Sie hier.

Die Europäische Kommission hat die folgende Formulierung zur Nutzung in Anhang und Prüfungsbericht von gemäß EU-Verordnung Nr. 1606/2002 (der "IAS-Verordnung") nach IFRS bilanzierenden Unternehmen verabschiedet:

  • "in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind" oder
  • "in Übereinstimmung mit IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind" (empfohlene Fassung)

Unternehmen können auch in einer Fußnote auf "Übereinstimmung mit IFRS, wie vom IASB herausgegeben" hinweisen, wenn dies der Fall ist.

Im September 2011 haben die Dienststellen der EU-Kommission einen Bericht über die die Verwendung von Optionen innerhalb der Rechnungslegungsrichtlinien veröffentlicht. Dieser Bericht beinhaltet eine Aktualisierung, in welchem Umfang bestimmte, in den Rechnungslegungsrichtlinien enthaltene Optionen, in das Recht der Mitgliedsstaaten und der EWR-Staaten aufgenommen wurden. Zugang zum Bericht haben Sie auf der Internetseite der EU-Kommission (in englischer Sprache, 816 KB).

Nicht börsennotierte belgische Banken müssen IFRS anwenden

Nicht börsennotierte Banken und andere Kreditinstitute in Belgien sind gemäß des königlichen Erlasses vom 5. Dezember 2004 zur Aufstellung eines IFRS-konformen Konzernabschlusses ab 2006 verpflichtet. Börsennotierte belgische Unternehmen, einschließlich der Kreditinstitute, müssen bereits ab 2005 einen IFRS-konformen Konzernabschluss zur Entsprechung der EU-Rechnungslegungsverordnung aufstellen. Falls ein nicht börsennotiertes Kreditinstitut ein hundertprozentiges Tochterunternehmen eines ausländischen Mutterunternehmen ist, kann unter bestimmten Bedingungen von der Aufstellungspflicht eines IFRS-Konzernabschlusses abgesehen werden. Dies beinhaltet insbesondere die Einreichung des Konzernabschlusses der ausländischen Gruppe in Belgien in französischer oder niederländischer Sprache. Die Verwendung von IFRS im Einzelabschluss ist in Belgien nicht erlaubt.

Nicht börsennotierte belgische Unternehmen können IFRS für Konzernabschlüsse anwenden

Ein nicht börsennotiertes Unternehmen kann gemäß des königlichen Erlasses vom 18. Januar 2005 freiwillig entscheiden, einen IFRS-konformen Konzernabschlusses zu erstellen. Diese Entscheidung muss vom Aufsichtsrat gefällt werden und ist unwiderruflich.

Belgische Immobilienfonds müssen IFRS anwenden

Nach königlichem Erlass vom 21. Juni 2006 müssen alle (börsennotierte und nicht börsennotierte) Immobilienfonds in Belgien (SICAFI/Vastgoedbevak) ab 2007 in ihren separaten und Konzernabschlüssen IFRS anwenden. Börsennotierte Immobilienfonds müssen laut europäischer IAS-Verordnung seit dem Geschäftsjahr 2005 ihre Konzernabschlüsse in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellen.

Nicht börsennotierte belgische Versicherungsunternehmen müssen IFRS anwenden

Nach königlichem Erlass vom 27. September 2009 (in französischer und niederländischer Sprache, 333 KB) müssen alle Versicherungsunternehmen ab Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen, ihre Konzernabschlüsse nach den IFRS wie für die Anwendung in Europa übernommen erstellen. Die Aufsichtsrat kann entscheiden, die IFRS ab Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen, anzuwenden; diese Entscheidung ist unwiderruflich.

 

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