November

Bilanzierung durch Staatsfonds

13.11.2008

Unsere US-amerikanischen Kollegen haben Minding the GAPP: Sovereign Wealth, Transparency, and the 'Santiago Principles' (2.720 KB) herausgegeben, eine englischsprachige Abhandlung zu Staaatsfonds, Transparenz und verantwortlicher Führung.

In dieser Broschüre werden die allgemein akzeptierten Prinzipien und Praxis (Generally Accepted Principles and Practices, GAPP) für Staatsfonds erläutert, die von einer internationalen Arbeitsgruppe von Staatsfonds im September 2008 erarbeitet wurden. Staatsfonds sind zweckgebundene Investitionsfonds, deren Kapital im Eigentum einer nationalen Regierung steht und die dazu dienen, Vermögenswerte zu halten, zu führen oder zu verwalten, um bestimmte finanzielle Ziele zu erreichen. Die Größe des Vermögens in Form von Staatsfonds wurde jüngst auf 3,6 Billionen US-Dollar geschätzt, und einige Quellen schätzen, dass diese Summe bis 2012 auf 9 Billionen steigen könnte. Zwei der neuen GAPP beziehen sich auf Finanzberichterstattung und Prüfung:

GAPP 11. Prinzip Ein Jahresbericht und ein zugehöriger Abschluss zur Geschäftstätigkeit und der Leistung des Staatsfonds sollte konsequent zeitnah und in Übereinstimmung mit anerkannten internationalen oder nationalen Rechnungslegungsstandards erstellt werden. GAPP 12. Prinzip Die Berichte zur Geschäftstätigkeit und zur Finanzlage sollten konsequent jährlich und in Übereinstimmung mit anerkannten internationalen oder nationalen Rechnungslegungsstandards geprüft werden.

Finanzminister der G-20 favorisieren globale Standards

13.11.2008

Die Finanzminister und Zentralbankgouverneure der G-20 sind am 8. und 9. November 2008 in Sao Paulo in Brasilien zusammengekommen.

In Vorbereitung auf den Gipfel der Regierungsverantwortlichen der G-20-Mitgliedsländer in Washington am 15. November wurden auf dem Treffen die Gründe für und die politischen Reaktionen auf die globale Finanzmarktkrise in den Vordergrund gestellt. Im englischsprachigen Abschlusskommuniqué des Treffens wurde auf Rechnungslegung wie folgt eingegangen: "Wir sind außerdem übereingekommen, dass Finanzinstitute gemeinsame Rechnungslegungsstandards haben sollten." Das vollständige Kommuniqué finden Sie hier (1,09 MB).

IFRSs y US GAAP: Una comparación de bolsillo

13.11.2008

Unsere kolumbianischen Kollegen haben IFRSs y US GAAP: Una comparación de bolsillo 2008 veröffentlicht (327 KB).

Dabei handelt es sich um die spanische Übersetzung von IFRSs and US GAAP: A Pocket Comparison (2008). In diesem Leitfaden werden die IFRS und US-GAAP mit Stand 30. Juni 2008 verglichen. Auch wenn dieser 76-seitige Vergleich umfassend ist, versucht er nicht, alle Unterschiede einzufangen, die für den Abschluss eines bestimmten Unternehmens bestehen oder für dieses wesentlich sind. Wir freuen uns, Lehrkräften und Studenten die Erlaubnis zu erteilen, Kopien für Ausbildungszwecke zu erstellen. Unsere internationalen Kollegen haben eine eigene Seite mit Veröffentlichungen in spanischer Sprache erstellt: Pagina de Recursos en Español.

Keine politische Einmischung in Rechnungslegungsstandards

12.11.2008

Das internationale Netzwerk zu Corporate Governance (International Corporate Governance Network, ICGN) hat eine öffentliche Erklärung zur globalen Finanzmarktkrise herausgegeben (in englischer Sprache, 62 KB).

In der Erklärung, die im Vorfeld des internationalen Gipfels zur Finanzmarktkrise am 15. November 2008 herausgegeben wurde, werden die teilnehmenden Regierungsverantwortlichen aufgefordert, eine gestärkte Corporate Governance in das Maßnahmenpaket für die Wiederherstellung des Vertrauens in die Märkte aufzunehmen. Die ICGN-Mitglieder sind hauptsächlich institutionelle Anleger, die gemeinsam mehr als 15 Billionen US-Dollar in Fondsvermögen repräsentieren. In der ICGN-Erklärung wird ausdrücklich jegliche politische Einmischung in den Standardsetzungsprozess zurückgewiesen:

Rechnungslegungsstandards: Es darf keine politische Einmischung in den Standardsetzungsprozess für Bilanzierungsstandards geben. Die Fair-Value-Ansatz ist dafür angegriffen worden, Prozyklizität zu fördern. Die Anleger im Allgemeinen unterstützen den beizulegenden Zeitwert, der ein Bild davon liefert, was tatsächlich geschieht. Es gibt ein paar Herausforderungen, derer man sich annehmen muss, aber diesen Ansatz aufzugeben, würde das Vertrauen in die Finanzberichterstattung beschädigen. Es ist wichtig, zu erkennen, dass es einen Unterschied zwischen dem beizulegenden Zeitwert gibt, der für die Berichterstattung verwendet wird, und dem beizulegenden Zeitwert, der verwendet wird, um den Bedarf an regulatorischem Kapital einzuschätzen. Rechnungslegungsstandards müssen auch deutlicher vorschreiben, wann über außerbilanzielle Geschäftsvorfälle zu berichten ist.

Vorsitzender des IASB zum Kräftemessen mit Europa

12.11.2008

In der internationalen Internetausgabe der Financial Times erschien gestern ein Artikel, nach dem Sir David Tweedie, der Vorsitzende des IASB, aufgrund der europäischen Einmischung in den Standardsetzungsprozess jüngst seinen Rücktritt erwogen hat.

In einer Kraftprobe mit der Europäischen Kommission hatte sich der IASB letzten Monat gezwungen gesehen, Änderungen an den IFRS ohne den vorgeschriebenen Konsultationsprozess vorzunehmen. Der IASB hatte sich schließlich zu den Änderungen durchgerungen, um größeren Schaden für das langfristige Projekt der Entwicklung eines einheitlichen Satzes weltweit gültiger Bilanzierungsstandards abzuwenden. Der von der Europäischen Kommission erwogene "carve out" hätte quasi zu bilanzieller Beliebigkeit in Europa geführt. Der Schritt des IASB hatte zu einem Sturm der Entrüstung weltweit geführt, und nach der Meinung von Beobachtern hat das Nachgeben gegenüber dem von Frankreich angeführten Widerstand in Europa gegen die Fair-Value-Bilanzierung das Vertrauen in den IASB nachhaltig beschädigt. Der Artikel ist zumindest heute noch im Internet abrufbar. Alle Rechte verbleiben bei der Financial Times.

IASCF-Treuhänder wenden sich an den US-Präsidenten

12.11.2008

Die Treuhänder der IASC-Stiftung (International Accounting Standards Committee Foundation, IASCF), der Dachorganisation des IASB, haben an den US-amerikanischen Präsidenten geschrieben, der Gastgeber des internationalen Gipfels zur Finanzmarktkrise am 15. November 2008 sein wird.

Die Treuhänder weisen darauf hin, dass die IFRS inzwischen in über 100 Ländern eingeführt worden seien und so Vergleichbarkeit und Transparenz der internationalen Finanzmärkte gewährten. Der IASB sei ein Standardsetzer, der seine Entscheidungen unabhängig nach sorgfältiger Erörterung und Rücksprache mit allen Interessengruppen fälle. Dadurch sei die Akzeptanz der IFRS weltweit gewährleistet, auch des Fair-Value-Ansatzes, der in letzter Zeit oft publikumswirksam angegriffen worden sei. Die Schritte, die der IASB unternimmt, um den verbleibenden Herausforderungen der Marktwertbilanzierung entgegenzutreten, werden in dem Schreiben ebenfalls ausführlich dargestellt. Das vollständige Schreiben in englischer Sprache finden Sie hier (400 KB); nachfolgend haben wir einige Auszüge für Sie übersetzt:

Die meisten der Industrieländer und aufstrebenden Volkswirtschaften — einschließlich fast aller G-20-Mitgliedländer — haben sich den IFRS verpflichtet. Der IASB betreibt aktiv die Förderung gemeinsamer Standards weltweit und insbesondere die Sicherstellung der Konvergenz unter den wichtigsten Wirtschaften. Die bis jetzt erzielten Erfolge sollten nicht durch Aktionen geschmälert werden, die die Unabhängigkeit des Standardsetzungsprozesses gefährden würden.

Die Treuhänder sind der Meinung, dass jegliche Schritte, die außerhalb des wohletablierten und akzeptierten Standardsetzungsprozesses unternommen werden, um die Marktwertbilanzierung zu ändern, das ohnehin geringe Vertrauen in die Finanzmärkte weiter untergraben würde. Deshalb sollten alle Bemühungen, die Finanzberichterstattung zu verbessern, vom IASB geführt und rasch abgeschlossen werden, um einen weltweit einheitlichen Ansatz zu gewährleisten. Der IASB hat bereits einige bedeutende Schritte unternommen, um die Bilanzierungsleitlinien zu verbessern. Die Schritte gründen insbesondere auf den Empfehlungen des Finanzstabilitätsforums (Financial Stability Forum, FSF), aber auch auf den Stellungnahmen anderer Interessengruppen, die beim IASB eingereicht wurden.

Gleichzeitig müssen alle weiteren Schritte des IASB die Ansichten aller Interessengruppen einbeziehen, um Rechnungslegungsstandards zu entwickeln, die den Marktteilnehmern transparente Finanzinformationen bieten. Die Interessengruppenvertreter, insbesondere die Anleger, haben das in Einreichungen an uns sehr deutlich gemacht. Sachverhalte im Zusammenhang mit dem Fair Value sind sehr kompliziert und haben Auswirkungen, die sorgfältig erörtert werden müssen. Das macht sie nicht unbedingt für Schnellschusslösungen geeignet.

iGAAP 2008: IFRS für Kanada

12.11.2008

Unsere kanadischen Kollegen haben iGAAP 2008: IFRS for Canada entwickelt, herausgegeben bei CCH.

Es handelt sich um ein umfassendes Referenzwerk zur Konvergenz kanadischer Rechnungslegungsstandards mit den IFRS. Es ist ein Standardwerk für Rechnungsleger genauso wie für alle Anderen, die die Auswirkungen der kanadischen IFRS-Konvergenz auf ihr Unternehmen verstehen müssen. Von kanadischen Praxisexperten für Kanadier geschrieben bietet das Buch einen Fahrplan, mit dessen Hilfe Unternehmen verstehen werden, wie man den Übergang von kanadischen Standards auf IFRS effizient bewerkstelligen kann. Es kann unter folgender Adresse käuflich erworben werden: www.cch.ca/product.aspx?WebID=2424.

EU-Spitzen drängen auf Reform des IASB

11.11.2008

Die Regierungsspitzen der EU-Mitgliedstaaten kamen am 7. November 2008 in Brüssel zusammen, um eine koordinierte europäische Reaktion auf die Finanzmarktkrise zu besprechen.

Dieses Treffen galt zu einem Teil auch der Vorbereitung des Treffens der G-20 am 15. November in Washington. In ihrem (in englischer Sprache, 101 KB) bestätigten die EU-Spitzen ihren Entschluss, "langfristige Wege zu entwickeln, das internationale Finanzsystem zu reformieren". Man kam außerdem überein, dass es die Aufgabe von Europa sei, "Prinzipien vorzustellen, auf denen ein neues internationales Finanzsystem aufbauen könne" und die auf der G-20-Sitzung erörtert werden können. Die Prinzipien sind die folgenden:
  1. Kein Finanzinstitut, kein Marktsegment und kein Rechtskreis dürfen anteiliger Aufsicht und angemessener Regulierung oder zumindest Überprüfung entkommen.
  2. Das neue internationale Finanzsystem muss auf den Prinzipien von Rechenschaftspflicht und Transparenz aufbauen.
  3. Das neue Finanzsystem muss gestatten, dass Risiken so eingeschätzt werden, dass Krisen verhindert werden.
  4. Der internationale Währungsfond muss eine zentralere Rolle in einer effizienteren Finanzarchitektur erhalten.

In Bezug auf das zweite oben genannte Prinzip sagten die EU-Spitzen:

2. Das neue internationale Finanzsystem muss auf den Prinzipien von Rechenschaftspflicht und Transparenz aufbauen.

  • Die Transparenz finanzieller Transaktionen muss dadurch sichergestellt werden, dass es ein umfassenderes Informationssystem gibt, in dem nicht länger große Teile finanzieller Aktivitäten aus dem Bereich prüfbarer und nachweisbarer Berichte fallen.
  • Anordnungen, die dazu führen, dass übermäßige Risiken eingegangen werden, müssen überarbeitet werden. Das gilt insbesondere für die Verbriefung von Schulden und die Gehaltspolitik.
  • Beratungs- und Prüfungsstandards, die für Finanzinstitute gelten, müssen überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie nicht dazu beitragen, Spekulationsblasen in den Wachstumsphasen aufkommen zu lassen und in wirtschaftlichen Abschwungphasen Krisen zu verschärfen.
  • Standardsetzende Gremien, insbesondere im Bereich der Rechnungslegung, müssen reformiert werden, um einen wirklichen Dialog mit allen betroffenen Parteien zu ermöglichen, insbesondere mit den Aufsichtsbehörden.

Die EU-Spitzen drängten auch darauf, dass die G-20"das Prinzip der Konvergenz von Rechnungslegungsstandards übernehmen und die Anwendung der Marktwertbilanzierung im Finanzsektor überprüfen, um sicherzustellen, dass der Sektor im Einklang mit den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen geführt wird".

Heads Up zur Darstellung des Abschlusses

11.11.2008

Unsere amerikanischen Kollegen haben eine Ausgabe des Heads Up-Newsletters veröffentlicht, in der das gemeinsam vom FASB und vom IASB veröffentlichte Diskussionspapier zur Darstellung des Abschlusses erörtert wird.

Nach dem im Diskussionspapier vorgeschlagenen Standard müsste ein Unternehmen einen einzigen Abschluss erstellen, der einem Modell folgt, das die finanzielle Position des Unternehmens klarer und mit besserem inneren Zusammenhang aufzeigt. Sie können diese Ausgabe von Heads Up hier herunterladen (in englischer Sprache, 143 KB).

ARC empfiehlt verzögerte Übernahme von IFRIC 12 in Europa

11.11.2008

Der Regelungsausschuss für Rechnungslegung der Europäischen Kommission (Accounting Regulatory Committee, ARC) hat am 6. November 2008 getagt.

Der offizielle Sitzungsbericht ist noch nicht auf den Seiten der Kommission zur Verfügung gestellt worden, aber Beobachter der Sitzung haben angedeutet, dass der ARC zur folgenden Entscheidung hinsichtlich IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen gekommen ist: Die Europäische Kommission soll IFRIC 12 für die Anwendung in Europa mit Übernahmedatum 2010 übernehmen. Das IASB-Datum des Inkrafttretens von IFRIC 12 waren Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2008 beginnen. Genauer gesagt empfahl der ARC, dass IFRIC 12 für europäische Unternehmen für die Geschäftsjahre verpflichtend sein soll, die nach der offiziellen Übernahme durch die Kommission beginnen. Wenn die Übernahme wie erwartet im Januar 2009 erfolgt, würde das bedeuten, dass IFRIC 12 in Europa ab 2010 verpflichtend anzuwenden ist. Der ARC empfahl, dass eine vorzeitige Anwendung zulässig sein soll.

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