EFRAG und FASB arbeiten beim Rahmenkonzept für Angaben zusammen

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30.08.2011

Die europäische Beratungsgruppe für Rechnungslegung (European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG) und der US-amerikanische Standardsetzer Financial Accounting Standards Board (FASB) haben offiziell vereinbart, im Rahmen ihrer jeweiligen Projekte zur Entwicklung eines Rahmenkonzepts für Angaben zusammenzuarbeiten.

Ziel soll es ein, ein Rahmenkonzept zu entwickeln, dass sowohl in den Vereinigten Staaten als auch international anwendbar ist.

EFRAG betreibt im Rahmen der proaktiven Bilanzierungstätigkeiten in Europa (Proactive Accounting Activities in Europe, PAAinE) ein Projekt zu Angaben, dessen Zielsetzung ist, geleisteten Angaben für Abschlussadressaten mehr Relevanz zu geben und gleichzeitig sicherzustellen, dass nur sinnvolle Angaben zusammengetragen und geleistet werden. Im Mai 2010 hat EFRAG einen Beirat unter dem Vorsitz des ehemaligen EFRAG-Vorsitzenden Stig Enevoldsen für dieses Projekt ernannt, der Ratschläge und Anregungen für das Projekt liefern soll.

Der FASB hatte 2009 ein Projekt zu einem Rahmenkonzept für Angaben auf seine Agenda genommen, das das Ziel hatte, ein übergreifendes Rahmenkonzept zu entwickeln, mit dem Angaben in Abschlüssen wirksamer, koordinierter und weniger redundant gestaltet werden sollen.

Eine Zusammenarbeit zwischen EFRAG und FASB zeichnete sich im Juni 2011 in den Sitzungsunterlagen für die Sitzung des Fachexpertenausschusses (Technical Experts Group, TEG) von EFRAG ab.

Bei einer Unterrichtseinheit zum FASB-Projekt am 3. August 2011 hat der FASB seinem Stab gestattet, mit dem Stab von EFRAG zusammenzuarbeiten, Ressourcen gemeinsam zu nutzen und Informationen auszutauschen, um schließlich ein Diskussionspapier zu dem Thema zu entwickeln. Im rahmen der Diskussionen während der Unterrichtseinheit wurde erörtert, zu welchem Grad sich der FASB selbst einbringen soll (ob es also um mehr als reine Zusammenarbeit der Stäbe gehen soll) und welche Form das Ergebnis haben soll (beispielsweise ein gemeinsames Dokument, eine abgestimmte Kernaussage oder ähnliches). Bei der Unterrichtseinheit ging es auch um Sachverhalte wie die Grenzen der Finanzberichterstattung, die Nützlichkeit von Angaben für Adressaten und das Konzept der Wesentlichkeit im Zusammenhang mit Angaben.

Am 24. August 2011 verabschiedete der FASB einen vorgeschlagenen Entscheidungsprozess als Ausgangspunkt für die Entwicklung des übergreifenden Rahmenkonzepts. Der Prozess besteht aus einer Liste von Fragen, die die Herangehensweise des FASB in Bezug auf (1) die notwendigen Angaben und (2) nützliche Angabeinformationen, die bei der künftigen Standardsetzung berücksichtig werden sollten, strukturieren soll. Der FASB meinte auch, dass das Rahmenkonzept nach seiner Fertigstellung genutzt werden kann, um bestehende Angabevorschriften zu überprüfen (und gegebenenfalls zu ändern). Der FASB geht davon aus, dass Anfang nächsten Jahres ein Diskussionspapier zum Angabeprojekt veröffentlicht werden kann.

Zusätzlich zur Zusammenarbeit mit EFRAG beabsichtigt der FASB außerdem, mit der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC) und der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde für Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (Public Company Accounting Oversight Board, PCAOB) zusammenzuarbeiten, um zu eruieren, ob die Anwendung des Konzepts der Wesentlichkeit auf Angaben klargestellt werden kann.

Die Verbesserung des Rahmes für Angaben ist in letzter Zeit ein bleibendes Thema geworden. Der IASB betreibt ein Projekt zu Angaben, und auf seiner Sitzung im Juli 2011 wurde ein Bericht der Wirtschaftsprüferinstitute von Neuseeland und Schottland erörtert, welche Möglichkeiten bestehen, die Angabevorschriften nach den IFRS zu verbessern. Im April 2011 hat der britische Standardsetzer (Accounting Standards Board, ASB), der unter dem Dach des britischen Rats für Rechnungslegung (Financial Reporting Council, FRC) arbeitet, einen Bericht über die Entschlackung von Abschlüssen veröffentlicht. Der internationale Ausschuss für integrierte Berichterstattung (International Integrated Reporting Committee, IIRC) arbeitet ebenfalls daran, bestimmte Aspekte der Finanzberichterstattung im Rahmen seiner Initiative zur integrierten Berichterstattung zu vereinheitlichen; ein Diskussionspapier wird in den den nächsten Monaten erwartet.

Weiterführende Informationen in englischer Sprache:

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