Studie zu den politischen Dimensionen der IFRS-Übernahme

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25.08.2011

In einer kürzlich an der Harvard Business School erarbeiteten Studie werden die politischen Dimensionen untersucht, die eine Rolle spielen, wenn ein Land sich entscheidet, die International Financial Reporting Standards (IFRS) zu übernehmen.

Das Arbeitspapier mit dem Titel Die Politik internationaler IFRS-Harmonisierung basiert auf Feldstudien in China, Indien und Kanada, aus denen eine Rahmenkonzept für die Einschätzung entwickelt wurde, welchen Einfluss politische Erwägungen darauf haben können, auf welche Art und Weise ein Land bei der IFRS-Einführung vorgeht. Obwohl internationale Politik nicht das einzige und nicht das bestimmende Element bei der weiteren Verbreitung der IFRS ist, argumentiert der Autor, dass für das Verständnis dessen, wie weitere Übernahmen erfolgen werden, die Kenntnis dieser Faktoren wichtig ist.

In dem Papier werden zwei Hauptdimensionen identifiziert, anhand derer eingeschätzt werden kann, wie ein Rechtskreis mit der IFRS-Übernahme umgeht oder umgehen wird:

  • Nähe zu den politischen Entscheidungsträgern beim IASB und
  • möglicher eigener politischer Einfluss beim IASB.

Für jede Dimension wurden den Rechtskreisen die Kriterien "hoch" oder "niedrig" zugeordnet, woraus sich eine Matrix für das Vorgehen bei der IFRS-Übernahme und des weiteren Verhaltens in Bezug auf IFRS ergibt. In der nachfolgenden Tabelle ist diese Matrix schematisch wiedergegeben, sowie das daraus entstehende Verhalten nebst Beispielländern.

HBS-Studie zu den politischen Dimensionen der IFRS-Übernahme

In dem Papier werden die großen politischen Herausforderungen für den IASB, mögliche Wege vorwärts und die theoretischen Auswirkungen internationaler politischer Dynamik in Beug auf den Umgang mit IFRS weltweit untersucht. Insbesondere widmet sich der Autor auch der gegenwärtigen Debatte um Konvergenz und Übernahme und der Tatsache, dass der IASB sich mit der Ziele geographischer Diversifizierung von seiner traditionellen Hochburg Europa löst und auch aufkommende politische Mächte wie beispielsweise China einbezieht. Darüber hinaus argumentiert der Autor, dass die Neuorganisation der Struktur des IASB, die zu geringerem US-amerikanischen Einfluss führt, die Begeisterung für die IFRS in den Vereinigten Staaten dämpfen kann, was wiederum ironischerweise die IFRS auch international weniger attraktiv machen könnte.

Sie können sich das englischsprachige Papier aus dem Wissenschaftsnetzwerk SSRN herunterladen. Der Autor, Karthik Ramanna, hat uns freundlicherweise gestattet, auf seine Arbeit zu verknüpfen.

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