Japanischer Wirtschaftsrat erörtert IFRS

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02.07.2011

Im Nachgang der Bemerkungen, die der japanische Minister für Finanzdienstleistungen Mitte Juni 2011 gemacht hat, hat der Wirtschaftsrat von Japan (Business Accounting Council, BAC) die Erörterungen zu einer möglichen Übernahme der IFRS in Japan wieder aufgenommen.

Bei einer zweistündigen Sitzung am 30. Juni einigte man sich allerdings weder auf eine einheitliche Meinung noch auf einen künftigen Vorgehensplan.

In seiner Eröffnungsrede nannte der Minister die folgenden Punkte, die seine Bemerkungen vom 21. Juni ergänzen:

Die Bedeutung einer Internationalisierung der Rechnungslegungsstandards sollte nicht abgestritten werden. Die Finanzdienstleistungsbehörde von Japan (Financial Services Agency of Japan, FSA) verfolge mit größtem Bemühen eine internationale Harmonisierung der Rechnungslegungsstandards.

Andererseits sei eine solche Harmonisierung nicht notwendigerweise das einzige Ziel und sollte die Wirtschaft nicht behindern. Internationale Vorschriften und die Belebung der Wirtschaft seien beide wichtig.

Er wiederholte außerdem seine früheren Aussagen und bestätigte, dass 1) es einen Übergangszeitraum von fünf bis sieben Jahren geben werde, wenn man sich für eine verpflichtende Anwendung der IFRS entscheide, und 2) die bestehende gesetzliche Beschränkung der US-GAAP-Anwendung (derzeit März 2016) aufgehoben wird.

Der Minister sprach auch über die künftige Vorgehensweise und die Themen, die vom BAC noch erörtert werden müssen:

Es müsse ein umfassender Vorgehensplan festgelegt und abgearbeitet werden. Außerdem müsse es Gesprächsrunden zu dem Thema geben.

Der Zwischenbericht, der vom BAC im Juni 2009 herausgegeben wurde, müsse vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in und außerhalb Japans grundlegend neu erörtert werden. Insbesondere gehe es um folgende Punkte:

Themen, die im Bericht als "Zu klärende Fragen im Zusammenhang mit der Anwendung der IFRS" bezeichnet werden,

die Ausrichtung der Konvergenz, die vom BAC erörtert wird und nicht vom japanischen Standardsetzer (Accounting Standards Board of Japan, ASBJ),

die Beziehung zwischen Konzern- und separaten Abschlüssen und

institutionelle Fragen einschließlich Fragen in Bezug auf verschiedenen Kapitalmärkte und die frage, ob Einzelabschlüsse aus dem japanischen Angabesystem ausgenommen werden sollen.

Nach den Bemerkungen des Ministers brachten Mitglieder des neuerdings vergrößerten BAC, der jetzt aus rund40 Mitgliedern besteht, ihre Meinungen in Gegenwart des Ministers zum Ausdruck. Recht unterschiedliche Meinungen wurden zu verschiedenen Themen vorgetragen, die unter anderem die IFRS selbst, ihre Anwendung in Japan, den zu befolgenden Konsultationsprozess bei erneuten Erörterungen und Entscheidungen, den Übergangszeitraum und die Wahrnehmung dieses Überganges durch andere Länder und IFRS-Anwender beinhalteten.

Die nächste Sitzung des BAC sowie die entsprechende Tagesordnung müssen noch festgelegt werden. Eine Mitschrift der Eröffnungsrede des Ministers in japanischer Sprache finden Sie auf der Internetseite des FSA (124 KB).

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