ICAEW veröffentlicht Bericht zur Zukunft der IFRS

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12.12.2012

Das Institut der Wirtschaftsprüfer von England und Wales (Institute of Chartered Accountants of England and Wales, ICAEW) hat einen Bericht mit dem Titel 'Die Zukunft der IFRS' herausgegeben, in dem dem IASB nahegelegt wird, die Harmonisierungsbemühungen mit dem US-amerikanischen Standardsetzer FASB zu beenden und seine Aufmerksamkeit den Rechtskreisen zuzuwenden, die die IFRS bereits zumindest zu einem gewissen Grad übernommen haben.

In dem 28 Seiten umfassenden Bericht werden die Vorteile eines globalen Satzes von Standards erörtert und der Stand der IFRS-Übernahme, wie er sich jetzt, zehn Jahre nach Beginn des Projekts, darstellt, analysiert. In dem Bericht wird auch dazu aufgerufen, die Konvergenzprojekte zwischen dem IASB und dem FASB zu beenden - und zwar in den nächsten Monaten, nicht Jahren. Dazu heißt es im Bericht:

 

Die Konvergenz hat ihren Zweck erfüllt, und es gibt wenig Begeisterung auf beiden Seiten dafür, sie fortzusetzen. Bei bestehenden Projekten sollte der IASB nur eine konvergierte Lösung anstreben, wo dies kurzfristig und ohne die Qualität zu gefährden möglich ist. [...] Unserer Meinung nach ist es viel besser, wenn künftig die beiden Boards ihre eigenen, unterschiedlichen Standards setzen - angeglichen, wo dies möglich ist - anstatt immer weiter zu wurschteln und schwache Kompromisslösungen herauszugeben oder gar nichts zu tun.

Das ICAEW ist der Meinung, dass der IASB weiterhin mit dem FASB zusammenarbeiten und sicherstellen sollte, dass die Vereinigten Staaten im Überwachungsgremium, bei den Treuhändern und im Board vertreten sind, aber der IASB sollte nicht das Erreichen einer Übereinkunft mit den Vereinigten Staaten über die Entwicklung aktueller, hochwertiger Lösungen und Verbesserungen an den internationalen Standards stellen, die für viele andere Rechtskreise, die die IFRS bereits übernommen haben "dringend nötig" sind. Im Bericht wird festgehalten:

 

Jetzt ist vielleicht der Zeitpunkt, zu dem der IASB seine Aufmerksamkeit voll auf die Bedürfnisse der mehr als hundert Rechtskreise richten sollte, die die IFRS zumindest zu einem gewissen Grad offiziell übernommen haben und die gegenwärtig nicht immer das Gefühl haben angemessen gehört zu werden, und daran zu arbeiten, die Rechtskreise, die ihre Standards den IFRS angenähert haben - insbesondere China - , zu ermutigen, auch den letzten Schritt im Hinblick auf eine vollständige IFRS-Berichterstattung zu machen.

Im ICAEW-Bericht sind auch viele Empfehlungen für den künftigen Erfolg des IASB und der IFRS enthalten. Dazu gehören die folgenden:

  • Die G-20 sollten aufgefordert werden, (1) die IFRS zu übernehmen oder ihre nationalen Standards so weit wie möglich anzupassen, (2) die freiwillige IFRS-Anwendung durch alle börsennotierten Unternehmen in ihren Finanzmärkten zuzulassen und (3) ihren proportionalen Anteil bei der Finanzierung der IFRS-Stiftung zu übernehmen.
  • Es sollten eine eigene Forschungseinheit und ein wirksamer Rückmeldungsmechanismus eingerichtet werden, sodass es möglich ist, Standards herausgegeben, die weitflächig akzeptiert werden und den verschiedenen und sich entwicklenden Geschäftsmodellen und Wirtschaftssystemen gewachsen sind, die weltweit bestehen.
  • Es sollte eine Strategie für die Durchsetzung der Standards entwickelt werden; dabei sollten die Regulatoren weltweit aufgefordert werden, enger zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Durchsetzung einheitlich erfolgt.

Sie können sich den englischsprachigen Bericht in ganzer Länge direkt von der Internetseite des ICAEW herunterladen.

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