EFRAG und nationale Standardsetzer veröffentlichen gemeinsame Strategie zu Überarbeitung des Rahmekonzepts der IFRS

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06.02.2013

Die Europäische Beratungsgruppe für Rechnungslegung (European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG) stellt auf ihrer Internetseite ein Strategiedokument mit dem Titel 'Ein besseres Rahmenkonzept erhalten - Unsere Strategie' zur Verfügung, das gemeinsam mit dem französischen Standardsetzer ANC, dem DRSC, dem italienischen Standardsetzer OIC und dem britischen Rat für Rechnungslegung (FRC) erarbeitet wurde. Ziel der Veröffentlichung des Dokuments ist schlussendlich, sicherzustellen, dass das IFRS-Rahmenkonzept des IASB ein zugrundeliegendes Bilanzierungsmodell widerspiegelt, von dem europäische Anwender der Meinung sind, dass es belastbare und wirksame Rechnungslegungsstandards unterstützt.

Nach Veröffentlichung des Rahmenkonzepts für die Finanzberichterstattung 2010 am 28. September 2010, in das die Kapitel 1 und 3 des neuen geplanten Rahmenkonzepts aufgenommen wurden, hatte der IASB Ende 2010 faktisch weitere Arbeiten an dem gemeinsamen mit dem FASB geführten Projekt aufgeschoben, bis dringlichere Konvergenzprojekte zum Abschluss gebracht worden sind. Als Ergebnis der Agendakonsultation des IASB beschloss der Board im September 2012, das Projekt zum Rahmenkonzept wieder zum Leben zu erwecken, dieses Mal allerdings als umfassendes und nur durch den IASB allein zu bestreitendes Projekt.

Aufgrund der überragenden Bedeutung des neuen Rahmenkonzepts für die Entwicklung neuer und die Überarbeitung bestehender Standards und der Tatsache, dass es zu Rate zu ziehen ist, wenn Sachverhalte nicht in den Standards adressiert werden, wird das neue Rahmenkonzept einen nachhaltigen und bedeutenden Einfluss haben. Deshalb wollen EFRAG, ANC, ASCG, OIC und FRC sicherstellen, dass die europäischen Sichtweisen unter denen sind, die bei der Entwicklung berücksichtigt werden. Das heute veröffentlichte Strategiedokument hat folgende Zielsetzung:

  1. Illustrierung einiger der bedeutenden Sachverhalte, die im Zusammenhang der Entwicklung des neuen Rahmenkonzepts aufkommen werden,
  2. Erläuterung der Strategie der Standardsetzer für die Zusammenarbeit mit dem IASB bei der Entwicklung des neuen Rahmenkonzepts und
  3. Ermutigung anderer europäischer Parteien, sich in die Entwicklung des neuen Rahmenkonzepts einzubringen.

Um einige der Sachverhalte zu illustrieren, mit denen sich der IASB bei der Entwicklung des Rahmenkonzepts auseinandersetzen muss, werden in dem Strategiedokument einige Fragen aufgeworfen:

  • Sollte verantwortliche Unternehmensführung (oder Rechenschaftspflicht) bei der Entwicklung von Rechnungslegungsstandards berücksichtigt werden?
  • Wird ausreichend Betonung auf die Bedeutung von Vorsicht und Verlässlichkeit gelegt?
  • Wird es vorgeschrieben werden, alle Vermögenswerte und Schulden anzusetzen?
  • Wird das Rahmenkonzept zu einer sachgerechten Auswahl von Bewertungsgrundlagen führen oder wird in ihm eine 'ideale' Bewertungsgrundlage wie beispielsweise der beizulegende Zeitwert identifiziert?
  • Wie ist Leistung zu definieren?

EFRAG ist der Meinung, dass zumindest einige dieser Sachverhalte Kontroversen auslösen werden. Gleichzeitig ist EFRAG aber der Meinung, dass der IASB positive Vorschläge, die aus einer konstruktiven Einstellung herrühren, begrüßen wird. Nach Meinung von EFRAG bietet die Wiederaufnahme der Arbeit am Rahmenkonzept auch die Chance, die 2010 veröffentlichten Kapitel noch einmal zu überprüfen, zumal das Projekt von einem gemeinsam geführten Projekt in ein vom IASB allein geführtes Projekt überführt wurde.

Für das weitere Vorgehen hat EFRAG eine neue Art und Weise angekündigt, wie die europäischen Anwender informiert und eingebunden werden sollen:

Wir beabsichtigen, Bulletins zu veröffentlichen, die auf den Internetseiten der beteiligten Organisationen zu Verfügung gestellt werden und in denen Sachverhalte, die während des Projekts aufkommen, erörtert, ihre Bedeutung erläutert und um Rückmeldung zu ihnen gebeten wird. Dies wird immer über den aktuellen Stand der Arbeit der Gemeinschaft und des IASB informieren. Wir erwarten, dass die Bulletins relativ kurz sein und sich auf die wesentlichen Botschaften beschränken werden. Knapp, gut argumentierte Papiere werden vermutlich mehr Einfluss haben und zugänglicher sein als ausführliche Abhandlungen.

Die Bulletins werden eine Erörterung der Sachverhalte bieten, um die Debatte anzustoßen. Die Stellungnahmen, die zu den Bulletins eingehen, werden in die Entwicklung unserer Sichtweisen einfließen. Wir werden außerdem sicherstellen, dass alle Stellungnahmen dem IASB zur Kenntnis gebracht werden.

EFRAG wird außerdem Einbindungsveranstaltungen anbieten, bei denen Sichtweisen ausgetauscht und persönlich erörtert werden können. Darüber hinaus wird ein besonderer Newsletter entwickelt, um die europäischen Interessenten darüber informiert zu halten, wie die Erörterungen mit dem IASB und anderen Interessengruppen weltweit fortschreiten.

Die folgenden Informationen stehen Ihnen in englischer Sprache auf der Internetseite von EFRAG zur Verfügung:

Das DRSC hate ebenfalls eine kurze Presseerklärung veröffentlicht.

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