ESMA veröffentlicht Bericht zur Äquivalenz der Ind AS

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30.10.2014

Der Bericht ist das Ergebnis eines Auftrags der EU-Kommission an die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority, ESMA), der im Februar 2014 erteilt wurde. Die Kommission hatte ESMA darin gebeten, den Grad der Konvergenz der indischen Rechnungslegungsstandards (Indian Accounting Standards, Ind AS) mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und die Qualität der Anwendung und Durchsetzung der Ind AS zu eruieren.

Zur Erarbeitung des Berichts hat ESMA Informationen herangezogen, die vom Institut der indischen Wirtschaftsprüfer (Institute of Chartered Accountants of India, ICAI) und von der indische Wertpapierbörse (Securities Exchange Board of India, SEBI) zur Verfügung gestellt wurden bzw. sonst öffentlich verfügbar sind.

ESMA weist darauf hin, dass der ursprünglich vorgesehene Ansatz der Konvergenz mit den IFRS in einzelnen Phasen auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, und dass daher die Ind AS bis jetzt in Indien noch nicht anzuwenden sind. Ein neuer Zeitpunkt des Übergangs ist vom Ministerium für Unternehmensangelegenheiten (Ministry of Corporate Affairs, MCA) noch nicht bekanntgegeben worden. Diese Gemengelage führt ESMA zur Identifizierung von drei großen Bereichen von Bedenken im Hinblick auf den Fortschritt bei der Konvergenz:

  • Der ursprüngliche Fahrplan für den Übergang auf die konvergierten Standards war über mehrere Jahre gestreckt und erfuhr immer wieder bedeutende Verzögerungen. Schließlich wurde die Übernahme verschoben. Ein neuer Fahrplan, der 2014 veröffentlicht wurde, sieht vor, dass börsennotierte und große Unternehmen die Ind AS für die Erstellung von Konzernabschlüssen ab dem 1. April 2016 verpflichtend anzuwenden haben. Der Fahrplan wird aber noch vom MCA erwogen und kann erst nach einer offiziellen Entscheidung der indischen Regierung in Kraft treten. ESMA hält im Bericht ausdrücklich fest, dass der Zeitplan für die Übernahme und der genaue Inhalt der Ind AS vage bleiben.
  • Die von den indischen Behörden verfolgte Strategie beim Konvergenzprozess sieht vor, die IFRS wie vom IASB herausgegeben zu übernehmen und sie dann an den indischen gesetzlichen und wirtschaftlichen Kontext anzupassen. Daher sind in den Ind AS eine Reihe der Wahlmöglichkeiten der IFRS gestrichen, und es wurden verschiedene verpflichtende "carve-outs" eingeführt, die laut ESMA bedeutende Abweichungen von den IFRS darstellen können. (ESMA hält auch fest, dass das ICAI bekräftigt hat, diese carve-outs wo möglich beseitigen zu wollen.)
  • ESMA hält fest, dass die Expertise bezüglich der Anwendung und der Durchsetzung der IFRS in Indien begrenzt bleibt. Obwohl ESMA anerkennt, dass das ICAI erheblich Bemühungen unternommen hat, um Prüfer und Ersteller auf die Anwendung der Ind AS vorzubereiten, kommt EFRAG zu dem Urteil, dass die gewonnene Expertise eher theoretischer Art ist und sich noch nicht in der Praxis bewährt habe.

Drei der Anhänge, die ESMA dem Bericht beifügt, verdienen genauere Aufmerksamkeit. Sie bieten einen Überblick über die wesentlichen Unterschiede zwischen Ind AS und IFRS (Anhang II), eine Analyse der Auswirkungen, die sich aus den Übernahme der Ind AS ergeben würden, (Anhang III) und einen Überblick über den vorgeschlagenen neuen Fahrplan in seiner jüngsten Form (Anhang IV).

Zugang zum Bericht einschließlich aller Anhänge haben Sie auf der Internetseite von ESMA.

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