IFRS 'reduzieren Reibungen' in globalen Finanzsystem

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15.10.2014

Bei der 31. Sitzung der zwischenstaatlichen Arbeitsgruppe der Experten zu internationalen Bilanzierung- und Berichtsstandards (Intergovernmental Working Group of Experts on International Standards of Accounting and Reporting, ISAR) der Welthandelskonferenz (United Nations Conference on Trade and Development, UNCTAD), die derzeit in Genf stattfindet, sprach der Vorsitzende der IFRS-Stiftung, Michel Prada, heute morgen über die Bedeutung globaler Rechnungslegungsstandards, ihre Anwendung weltweit, und was die IFRS-Stiftung - gemeinsam mit anderen Organisationen - tut, um sicherzustellen, dass sie rigoros und einheitlich angewendet werden.

Prada unterstrich die Bedeutung globaler Rechnungslegungsstandards, indem er betonte, dass diese die Unternehmen von der Last befreien, unterschiedliche und oft nicht kompatible nationale Berichterstattungsstandards anzuwenden, Anlegern Zugang zu Erlös- und Profitkennzahlen gewähren, die alle auf gleicher Grundlage erstellt werden unabhängig davon, in welchem Land sie berechnet werden, und Marktaufsichten und Regierungen weltweit einen standardisierten Kanon von Leistungskennzahlen bieten, auf denen global einheitliche Regulierungsinitiativen ergriffen werden können. Er hielt fest: "Es liegt im Interesse eines jeden Einzelnen, Reibungen im globalen System zu reduzieren. Das ist es, was die IFRS tun."

Prada warnte jedoch auch, dass dieser Nutzen nur dann vollständig zu ziehen ist, wenn die IFRS wie vom IASB herausgegeben übernommen werden:

Natürlich funktionieren globale Standards nur dann richtig, wenn jeder sich an sie hält. So verlockend es auch für Rechtskreise sein mag, diejenigen Standards auszuwählen, die reizvoll sind, und diejenigen auszulassen, die das nicht sind, würde dies doch die Essenz dessen unterminieren, was wir erreichen wollen. Tatsache ist, wenn man den Nutzen aus globalen Standards ziehen will, dann muss sich jeder verpflichten, den gleichen , einzigen Satz hochwertiger Standards zu übernehmen.

Prada wendete sich dann dem übergreifenden Thema der ISAR-Sitzung zu, der Überwachung der Einhaltung und der Durchsetzung internationaler Unternehmensberichterstattungsstandards und -kodizes. Er gestand ein, dass die IFRS zwar eine Erfolgsgeschichte seien, dass ihre Übernahme aber nur ein Teil des Pakets sein könne. Als nächster Schritt müsse sichergestellt werden, dass die Standards korrekt und einheitlich innerhalb eines starken regulatorischen und gesetzlichen Rahmens angewendet werden. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass der IASB weder den Auftrag noch die Ressourcen habe, die von ihm entwickelten Standards durchzusetzen und ihre Anwendung zu überwachen. Dies wäre Aufgabe von Regierungen, Finanzregulierern und Prüfern in den einzelnen Rechtskreisen.

Prada wies aber darauf hin, dass die IFRS-Stiftung dennoch eine Reihe von Initiativen aufgenommen habe, die der Förderung der korrekten Nutzung und Anwendung der IFRS dienten. So hätten beispielsweise im September 2013 die IFRS-Stiftung und die internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden (International Organization of Securities Commissions, IOSCO) bekanntgegeben, dass die beiden Organisationen ihre Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Anwendung der IFRS auf eine global einheitliche Weise vertiefen wollen. Im Juli 2014 folgte dem der Abschluss eines ähnlichen Abkommens mit der europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority, ESMA). Prada hob auch die Bemühungen der Aus- und Weiterbildungsinitiative der IFRS-Stiftung hervor, die kostenlos verfügbare Lehrmaterialien erarbeitet, die in die weltweit am häufigsten gesprochenen Sprachen übersetzt werden, und regionale mehrtägige IFRS-Lehrseminare anböte, besonders in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Damit begebe man sich an die Wurzeln eines einheitlichen Verständnisses der IFRS.

Prada fasste die Bemühungen der IFRS-Stiftung dadurch zusammen, dass er der Hoffnung Ausdruck verlieh, dass diese Anstrengungen großen langfristigen Nutzen für die internationale Finanzberichterstattungsgemeinde bringen würde:

Wenn wir die Qualität der Rechnungslegung in jedem Rechtskreis verbessern, arbeiten wir nicht nur zum Wohl dieser einzelnen Rechtskreise. Wir tragen auch zu Gesamtstabilität des globalen Finanzsystems bei.

Der vollständige Text der Rede von Prada steht Ihnen in englischer Sprache auf der Internetseite der UNCTAD zur Verfügung.

Bei der heutigen Morgensitzung gab es auch eine Ansprache von Gonzalo Ramos, dem Generalsekretär des internationalen Aufsichtsgremiums im öffentlichen Interesse (Public Interest Oversight Board, PIOB), und Vorträge von Richard Thorpe, Leiter zu Rechnungslegungs- und Prüfungsfragen des Finanzstabilitätsrats (FSR), Gert Luiting, Berater beim internationalen Forum unabhängiger Prüfungsaufsichtsorganisationen (International Forum of Independent Audit Regulators, IFIAR), Mike Hathorn, Boardmitglied des internationalen Wirtschaftsprüferverbandes (International Federation of Accountants, IFAC), Teresa Fogelberg, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Global Reporting Initiative (GRI), und Neil Stevenson, Markenverantwortlicher des internationalen Rats für integrierte Berichterstattung (International Integrated Reporting Council, IIRC). All diese Reden stehen Ihnen auf der allgemeinen Internetseite für die 31. ISAR-Sitzung zur Verfügung (dort unter dem Reiter "Presentations").

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