IASB stößt zweite Agendakonsultation zu seinem künftigen Arbeitsprogramm an

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11.08.2015

Der International Accounting Standards Board (IASB) hat heute seine zweite öffentliche Konsultation angestoßen, mit der öffentliche Meinungen zur strategischen Ausrichtung und zur Gesamtbalance seines künftigen Arbeitsprogramms eingeholt werden sollen. Da die gegenwärtige Agenda des IASB als Ergebnis der Agendakonsultation 2011 noch sehr voll ist, ist die Reaktionsfähigkeit des IASB durch noch laufende Verpflichtungen recht eingeschränkt, weshalb die Agendakonsultation 2015 nicht so umfassend wie die vorhergehende ist.

Vorwort

In seiner Einleitung hält der IASB-Vorsitzende Hans Hoogervorst fest, dass die Agendakonsultation in Verbindung mit der Überprüfung der Struktur und Wirksamkeit der Organisation durch die Treuhänder der IFRS-Stiftung steht, die im Juli 2015 angestoßen wurde. Die Fragen der Treuhänder zur Relevanz der IFRS (einschließlich einer möglichen Ausweitung der Zuständigkeit des IASB auf andere Arten von Unternehmen oder andere Arten der Berichterstattung) und zur einheitlichen Anwendung der IFRS schlagen natürlich auf jegliche Diskussionen der Agendasetzung des IASB durch. Deshalb ermutigt der IASB seine Anwender, bei Konsultationen gemeinsam zu betrachten.

Der IASB-Ansatz in Bezug auf die Standardsetzung

Der erste Teil der Agendakonsultation ist dem Ansatz des IASB in Bezug auf die Standardsetzung gewidmet, da dieser sich seit der letzten Agendakonsultation bedeutend weiterentwickelt hat. Der IASB verfolgt nun einen Standardsetzungsprozess, der deutlich evidenzbasierter ist. Deshalb wird die Agendakonsultation mit einer detaillierten Beschreibung der Forschungsphase, der Standardsetzung an sich, der Standardpflege und der Überprüfung nach der Einführung eingeleitet.

Gegenwärtige Lage und Fragen zum Arbeitsprogramm des IASB für 2016 bis 2020

Der Umfang der Agendakonsultation 2015, die das Arbeitsprogramm des IASB von Mitte 2016 bis Mitte 2020 abdeckt, wird durch das Ausmaß der für den Zeitraum erwarteten Standardsetzungsaktivitäten des IASB, die sich aus bestehenden Verpflichtungen ergeben, begrenzt. Deshalb ist der erste Abschnitt der heute veröffentlichten Bitte um Übermittlung von Sichtweisen der Beschreibung der gegenwärtigen Situation gewidmet. Es wird auf die Rückmeldungen aus der Agendakonsultation 2011 verwiesen, in denen Wert darauf gelegt wurde, dass der IASB mehr Ressourcen auf die Umsetzungsbegleitung neuer und die Pflege bestehender IFRS verwendet. Außerdem bietet der Abschnitt einen Überblick über alle Projekte, die sich derzeit auf der Agenda des IASB befinden, einschließlich erwarteter Fertigstellungszeitpunkte.

Der IASB kommt zu dem Schluss, dass die Agendakonsultation 2015 sowohl durch die Kapazität des IASB, neue fachliche Projekte aufzunehmen, als auch durch die Möglichkeiten der Anwender, die Ergebnisse der Standardsetzungsaktivitäten des IASB zu verarbeiten, begrenzt wird. Vor diesem Hintergrund fragt der IASB, ob die Anwender der Meinung sind, dass die gegenwärtige Balance der Projekte (größere Projekte/Pflege/Forschung) richtig ist, ob irgendwelche weiteren größeren Projekte auf die Agenda des IASB genommen werden sollen, ob genug Umsetzungsunterstützung gewährt wird und ob das Tempo der Änderungen sachgerecht ist.

Forschungsprogramm

Ein großer Teil der Bitte um Übermittlung von Sichtweisen gilt dem Zusammenwirken von Forschung und Arbeitsprogramm. Das Forschungsprogramm, das als Ergebnis der Agendakonsultation 2011 initiiert wurde, war ursprünglich sehr breit angelegt, und die Schwelle für die Aufnahme neuer Projekte war niedrig. Die meisten Projekte, die sich jetzt auf der Forschungsagenda befinden, wurden in dieser Zeit aufgenommen. Der IASB hat sich kürzlich selbst mehr Disziplin auferlegt und einen neuen Ansatz eingeführt, bei dem die Projekte in Untersuchungs-, Beurteilungs- und Entwicklungsphase eingeteilt werden. Dennoch ist die Forschungsagenda des IASB weiterhin sehr voll.

Der IASB will sicherstellen, dass alle Projekte auf der Agenda eine bestehende Regelungslücke schließen, die Relevanz der IFRS erhöhen und/oder die Einheitlichkeit der Anwendung der IFRS erhöhen. Deshalb fragt er die Anwender, welche Prioritäten sie den einzelnen Themen im Forschungsprogramm zuweisen würden, ob weitere Themen aufgenommen werden sollten und ob es Themen gibt, die gestrichen werden können.

Häufigkeit der Agendakonsultationen

Im dritten Abschnitt der Bitte um Rückmeldungen fragt der IASB, ob eine alle drei Jahre durchgeführte Agendakonsultation vor dem Hintergrund der langen Zeiträume bei der Entwicklung und Umsetzung von Standards sachgerecht ist. Der IASB äußert die Meinung, dass ein Abstand von fünf Jahren zwischen Konsultationen angemessener ist als der derzeit geforderte Abstand von drei Jahren.

Zusätzliche Informationen

Der IASB stellt das Konsultationspapier und weitere Dokumente und Verknüpfungen auf seiner Internetseite zur Verfügung:

Das IFRS Global Office von Deloitte hat zum Konsultationsdokument einen erläuternden englischsprachigen IFRS in Focus-Newsletter erstellt.

Stellungnahmen zum Konsultationspapier werden bis zum 31. Dezember 2015 erbeten.

 

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