IASB-Vorsitzender spricht über IFRS und die Schweiz
02.02.2015
Im Rahmen der derzeit in Zürich stattfindenden Sitzung der Treuhänder der IFRS-Stiftung hat der IASB-Vorsitzende Hans Hoogervorst auch über die Anwendung der IFRS in der Schweiz und über die Spannung von Komplexität und Vollständigkeit.
Nach dem üblichen Überblick über die Anwendung der IFRS weltweit wendete sich Hoogervorst anlassbezogen der Situation in der Schweiz zu. Er lobt die Schweiz als eines der ersten Länder, das die Anwendung der IFRS zugelassen habe. Gleichzeitig hätte sich jedoch in jüngerer zeit beobachten lassen, dass verschiedene (und nicht nur kleine) Unternehmen von den IFRS und von US-GAAP wieder Abstand nähmen und zu Swiss GAAP FER zurückkehrten. Er führte aus:
Darauf müssen wir also schauen. Sind die IFRS tatsächlich zu belastend im Hinblick auf Komplexität und Angabevorschriften? Haben wir die richtige Balance zwischen Komplexität und Vollständigkeit gefunden, oder ist das Pendel zu weit in Richtung übermäßig langer Angabevorschriften umgeschwungen?
Hoogervorst wendete sich dann einigen Beispielen zu, bei denen die Swiss GAAP FER einfacher oder weniger belastend für Schweizer Unternehmen sind. In einigen Fällen würde man sich auch im Rahmen von Überprüfungen nach der Einführung von Standards noch einmal darauf schauen. Allerdings wies er auch darauf hin, dass manche der Schweizer Vereinfachungen zu verringerter Vergleichbarkeit führe - der Gewinn der Unternehmen sei dabei der Verlust der Anleger.
In Bezug auf die Angabenüberlast verwies Hoogervorst auf die derzeit laufende Angabeninitiative des IASB, die mit der Veröffentlichung einer finalisierten Änderung und eines Entwurfs im Dezember 2014 Fahrt aufgenommen hat und in deren Rahmen 2015 ein Diskussionspapier zu Angabeprinzipien veröffentlicht werden soll.
Das Manuskript und eine Videoaufzeichung der Rede von Hoogervorst in englischer Sprache finden Sie auf der Internetseite des IASB.