Hans Hoogervorst spricht über Pensionsbilanzierung

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12.03.2015

In einer Rede bei der Konferenz der britischen Vereinigung der Pensionsfonds (National Association of Pension Funds, NAPF) sagte der IASB-Vorsitzende Hans Hoogervorst, dass realistische Zahlen zu Pensionsverpflichtungen zwar keine schöne Lektüre seien, sie aber zu informierten Anlageentscheidungen führen würden.

In seiner Rede ging Hoogervorst auf drei Aspekte der Pensionsbilanzierung näher ein. Er widmete sich zuerst der Frage, ob der IASB sich in seinen Standards zu sehr auf beizulegenden Zeitwerte stützen würde und ob diese zu zu viel Marktvolatilität führen würde, was nicht der langfristigen Perspektive langfristiger Anlagestrategien entspräche. Hoogervorst gestand ein, dass "kurzfristiges Denken an den Finanzmärkten weit verbeitet ist", aber er fügte auch hinzu, dass "die Märkte die Dinge sehr falsch sehen können". Er ermutigte langfristige Anleger, sich nicht von kurzfristigen Marktvolatilitäten und Anlagemoden abhalten zu lassen, sondern die beizulegenden Zeitwerte als ein Mittel zu nutzen, um fortwährend zu überprüfen, ob Marktveränderungen die Möglichkeiten beeinträchtigen können, die Ziele einer langfristigen Anlagestrategie zu erreichen.

Ähnlich argumentierte Hoogervorst dann auch in Bezug auf jüngere Änderungen an IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer. Im Rahmen der Neuveröffentlichung von IAS 19 im Jahr 2011 hat der IASB den sogenannten Korridoransatz zum 1. Januar 2013 gestrichen, mit dem der Ansatz von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aufgeschoben werden konnte. Hoogervorst betonte, dass als Ergebnis in der Bilanz dargestellte Pensionsverpflichtungen und -vermögen jetzt die tatsächliche Finanzierungssituation widerspiegelten. Er führte aus, dass Anleger dies allgemein als eine Verbesserung ansähen.

Schließlich sprach Hoogervorst noch an, dass sich Pensionspläne derzeit sehr stark änderten und dass immer mehr hybride Modelle aufkämen. Während diese Modelle sich für Unternehmen möglicherweise besser rechneten, würde ihre Bilanzierung komplizierter. Der binäre Ansatz in IAS 19 (leistungsorientiert oder beitragsorientiert) sei auf  "diese neue, unendlich wandelbare Pensionslandschaft" schwer anzuwenden. Deshalb, so Hoogervorst, habe der IASB ein Forschungsprojekt zur Pensionsbilanzierung aufgenommen, dessen Ziel es sei, einen Ansatz für die Bilanzierung zu finden, der auf alle Arten von Plänen angewendet werden könne.

Sie können sich den vollständigen Text der Rede von Hoogervorst in englischer Sprache direkt von der Internetseite des IASB herunterladen.

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