IASB gebeten, zu erwägen, ob ein Projekt mit begrenztem Umfang zu IFRS 9 auf die Agenda genommen werden soll

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05.12.2016

Ein Papier ist für die nächste IASB-Sitzung auf dessen Internetseite zur Verfügung gestellt worden, das IFRS 9, symmetrischen "make whole"- und Fair-Value-Vorauszahlungsoptionen sowie dem Kriterium "ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag" gewidmet ist.

Der Sachverhalt ist aus einer Einreichung beim IFRS Interpretations Committee entstanden, die sich darauf bezog, ob ein Schuldinstrument mit einer symmetrischen "make whole"-Vorauszahlungsoption oder einer Fair-Value-Vorauszahlungsoption das Kriterium "ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag" für eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IFRS 9 erfüllt. Das Committee erörterte den Sachverhalt bei seiner Sitzung im November 2016, bei der die Mehrheit der Mitglieder zu dem Schluss kam, dass die Vorauszahlungsoption, die in der Einreichung beschrieben wurde, nicht die Bedingungen in IFRS 9.B4.1.11(b) erfüllt, wo es heißt:

Vertragliche Bestimmungen, die dem Emittenten oder Inhaber eine Verlängerung der vertraglichen Laufzeit eines Schuldinstruments ermöglichen (z. B. eine Verlängerungsoption), führen nur dann zu vertraglichen Cashflows, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen, wenn:

(a) [...]; und

(b) die Bestimmungen der Verlängerungsoption während des Verlängerungszeitraums zu vertraglichen Cashflows führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Daher ist das Committee zu dem Schluss gekommen, dass der IASB überlegen sollte, die Vorschriften in IFRS 9 in dieser Hinsicht zu ändern (und zwar vor dem Hintergrund der größeren Bandbreite von Vorauszahlungsoptionen, die in der Praxis bestehen, und nicht nur im Hinblick auf die in der Einreichung beschriebenen Optionen), und auch erwägen sollte, welche Bewertungsgrundlage die relevantesten und entscheidungsnützlichsten Informationen in Bezug auf bestimmte finanzielle Vermögenswerte bieten würde, die nur aufgrund des Bestehens einer  symmetrischen "make whole"-Vorauszahlungsoption nicht das Kriterium "ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag" erfüllen. Der Vorsitzende des Committee warnte die Mitglieder jedoch davor, zu hohe Erwartungen im Hinblick darauf zu haben, wie weit der IASB bei diesem Thema gehen würde, da er zuvor schon ähnliche Sachverhalte ablehnend beschieden hat.

Der Stab hat nun ein Papier für die kommende Sitzung vorbereitet, in dem der Hintergrund des Sachverhalts, die Analyse und Schlussfolgerung des Stabs, die Rückmeldungen aus dem Interpretations Committee und die ursprüngliche Einreichung beschrieben werden. Die Empfehlung des Stabs lautet, dass der Board erwägen sollte, ein Projekt mit begrenztem Umfang zu diesem Sachverhalt auf seine Agenda zu nehmen. Der Board wird diese Empfehlung während seiner Sitzung am 13. Dezember erörtern.

Das englischsprachige Papier des Stabs steht Ihnen auf der Internetseite des IASB zur Verfügung.

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