IFRS IC glaubt, die Ausbuchung modifizierter finanzieller Vermögenswerte verdient höhere Priorität beim Board

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11.05.2016

Wie berichtet hat das IFRS Interpretations Committee im November 2015 ein mögliches Projekt zur Klarstellung der Vorschriften in IFRS 9 und IAS 39 in Bezug auf die Ausbuchung modifizierter finanzieller Vermögenswerte erörtert und vorläufig entschieden, den Sachverhalt nicht auf seine Agenda zu nehmen.

Das Interpretations Committee war zu seiner negativen Agendaentscheidung gekommen, indem es argumentierte, dass der Sachverhalt zu komplex sei, um ihn im Rahmen eines eng umrissenen Projekts abzuarbeiten, und dass informelle Rückmeldungen von einzelnen IASB-Mitglieder ergeben hätten, dass es "wenig Appetit" gäbe, ein solches Projekt auf die Agenda zu nehmen.

Die Reaktionen der Anwender (einschließlich ESMA, dem japanischen Standardsetzer ASBJ, dem DRSC und Deloitte) fielen Angesichts der Tatsache, dass (i) weder IAS 39 noch IFRS 9 Vorschriften enthalten, die im Hinblick auf die Ausbuchung von modifizierten Vermögenswerten ausreichend sind, was das Risiko von Abweichungen in der Praxis birgt; (ii) die Modifizierung von finanziellen Vermögenswerten bereits ein Sachverhalt ist, der in der Praxis auftritt; (iii) solche Transaktionen vor dem Hintergrund des gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfelds vermutlich vermehrt auftreten werden; und (iv) möglicherweise unter IFRS 9 zusätzliche Sachverhalte auftreten können, in einigen Fällen recht scharf aus. Man gab der Meinung Ausdruck, dass es keine Option sein könne, sich des Problems nicht anzunehmen.

In seiner gestrigen Sitzung hat das Interpretations Committee zwar entschieden, an der vorläufigen Agendaentscheidung festzuhalten, gleichzeitig wurde jedoch vereinbart, dass der Stab den IASB über die Bedenken informieren soll, die während der Sitzung erörtert wurden. Es wurde ausdrücklich festgehalten, dass der Sachverhalt beim Board eine höhere Priorität erfahren sollte. Er sei hochwichtig. Gleichzeitig soll in der Agendaentscheidung festgehalten werden, dass das Interpretations Committee sich nicht in der Lage sieht, diesen Sachverhalt zeitnah zu lösen. Ein direkte Aussage zum Verweis dieses Sachverhalts an den IASB soll allerdings nicht enthalten sein, man will den Board lediglich "informieren".

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