Wayne Upton — Eine Würdigung

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15.09.2016

Wayne Upton, Direktor für internationale Aktivitäten des IASB und Vorsitzender des IFRS Interpretations Committee, der unerwartet plötzlich verstarb, war ein freundlicher und aufmerksamer Mann, der gleichzeitig verständnisvoll und doch auch aufrecht in all seinen Handlungen war.

Er hörte Menschen zu. Und in einem Interview sagte er über seine Rolle als Direktor für internationale Aktivitäten: "Der Zweck liegt nicht darin, alles auf eine einzige Sichtweise herunterzubrechen, sondern die Menschen dazu zu bringen, miteinander über Sachverhalte zu reden. Und dann stellt man fest, dass Gedankenführerschaft sich durchsetzt und die Qualität der Antwort viel besser ist." Und die gleiche Philosophie behielt er in seiner Rolle als Vorsitzender des Interpretations Committee bei. Diese Rolle fasste er wie folgt zusammen: "Ich bin der Vorsitzende. Ich bin der Katalysator, derjenige, der gemeinsame Sichtweisen mit aufbauen hilft, aber ich bin mir nicht sicher, ob es sachgerecht ist, eine Vision oder eine persönliche Zielsetzung zu haben."

Er war auch ein Mann, der nach Lösungen suchte. Er versteckte sich nicht hinter Schutzwällen von Formalien. Mit Bezug auf das Interpretations Committee und dessen Arbeitsweise sagte er einmal: "Ich glaube, es gibt genug Spielraum, und lassen Sie das einen fachlichen Ausdruck sein, in den Kriterien, sodass wir, wenn wir sehen, dass etwas zu tun ist, dies auch tun können."

Als typischer amerikanischer Rechnungsleger beim im London ansässigen IASB entwickelte er einen ihm eigenen scharfsinnigen Überblick. Fast zwanzig Jahre war er beim US-amerikanischen Standardsetzer FASB; und beim IASB war er fast seit dessen Beginn. Manchmal scherzte er, dass er ein "echter" Rechnungsleger gewesen sei, "als Eisenhower Präsident war". Aber seine Sichtweise der Beziehung zwischen IASB und FASB war wirklich einsichtsvoll. "Ich glaube der IASB unterscheidet sich kulturell vom FASB," sagte er, " und all das stammt aus der Tatsache, dass wir hundert Rechtskreise oder mehr in unseren Prozess eingebunden haben und der FASB nur einen. Und das bedeutet, dass wir eine ganz andere Dynamik entwickeln." Er verstand die Unterschiede wohl, die daraus entstehen. "Ich glaube, dass es ein Fehler ist, unsere Standards als prinzipienbasiert zu bezeichnen und die Standards des FASB als regelbasiert. Ich habe da drüben nicht 17 Jahre ohne Prinzipien verbracht. Wie ich schon sagte, die Balance ist schwierig zwischen einem sachgerechten Ausmaß an Unterstützung, das man den Anwendern gewährt, und handhabbaren Standards."

Er wird bitter vermisst werden - auf viele Arten und auf vielen Ebenen.

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