Vorsitzende des australischen FRC nimmt Stellung zu globalen Standards, schlägt regionale Regulierungsdatenbank vor

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16.05.2012

Der australische Rat für Rechnungslegung (Financial Reporting Council, FRC) hat den Text einer Rede freigegeben, die die FRC-Vorsitzende Lynn Wood bei der 6. IFRS-Reginalkonferenz, die am 26. und 27. März 2012 in Kuala Lumpur stattfand, gehalten hat. Unter anderem geht Wood darin auf solche Themen wie die mögliche Übernahme der IFRS in den Vereinigten Staaten und die die notwendigen Schritte, die die Regulatoren unternehmen müssen, um globale Eiheitlichkeit bei der Interpretierung der Rechnungslegungsstandards zu gewährleisten ein. Dabei brachte sie auch die Idee einer reginoalen Durchsetzungsdatenbank für die asiatisch-pazifische Region ins Spiel.

Wood begann ihre Rede mit einer Forderung nach Übernahme der IFRS als globalen Standard, indem sie darauf hinwies, dass "beim gegenwärtigen Tempo der Globalisierung die Bewegung hin zu einem globalen Satz von Rechnungslegungsstandards ein logischer Übergang" ist. Sie wies jedoch auf zwei wesentliche Herausforderungen hin: die Unsicherheit, ob die Vereinigten Staaten die IFRS übernehmen werden, und die einheitliche Anwendung und Durchsetzung der IFRS über Ländergrenzen hinweg.

Hinsichtlich der Übernahme der IFRS in den Vereinigten Staaten hielt Wood Folgendes fest:

 

Wenn die Vereinigten Staaten die IFRS nicht übernehmen, würde die globale Vergleichbarkeit von finanzieller Leistung erheblich beeinträchtigen. Darüber hinaus würde dies zu einem gewissen Maß die Expertise beschränken, die für die künftige Entwicklung der IFRS zur Verfügung stehen würde.

Wood wendete sich dann der Rolle der internationalen Regulierer bei der "Arbeit auf dem Weg hin zu einem globalen Satz von Rechnungslegungsstandards" zu. Wood ist der Meinung, dass die Regulierer am Standardsetzungsprozess teilnehmen sollten - sowohl durch das IFRS-Überwachungsgremium (Monitoring Board, MB) als auch durch Stellungnahmen zu bestimmten Vorschlägen. Sie konzentrierte sich im Wesentlichen allerdings darauf, dass die Regulierer auf eine globale Einheitlichkeit bei der Interpretierung hinarbeiten müssten. Dabei sieht Wood eine starke Rolle für regionale Regulierer wie beispielsweise ESMA (für die EU) und IOSCO (auf globaler Ebene) vor, um die Durchsetzungsmaßnahmen der einzelnen Regulierer zu koordinieren.

Wood ging auf die ISOCO-Datenbank mit Durchsetzungsentscheidungen und die ähnlich gelagerte Datenbank von ESMA für die europäische Region ein, die sie als "nützliche Informationsquelle für Standardsetzer" ansieht. Sie äußerte sich auch zu einer möglichen Einrichtung einer ähnlichen Datenbank für den asisatisch-pazifischen Raum:

 

Die Region Europa hat einige gute Initiativen umgesetzt, die wir in der asiatisch-pazifischen Region erwägen sollten. Die AOSSG wurde als Plattform in unserer Region eingerichtet, damit wir solche Themen wie IFRS diskutieren können. [...] Es wäre ohne Zweifel auch nützlich für unsere Region, wenn unsere Regulatoren eine Datenbank einrichten oder zu der von IOSCO beitragen würden, sodass die Mitgliedstaaten ihre Erfahrungen mit den IFRS austauschen können. [...] Insbesondere ginge es um den Austausch bei Fällen, bei denen Emessensentscheidungen in Bezug auf die interpretierung von IFRS getroffen werden müssen. Auf diese Art und Weise können wir sicherstellen, dass wir als Region die IFRS einheitlich anwenden und dass jegliche Uneinheitlichkeiten sofart entdeckt werden und dem IASB zur Kenntnis gebracht werden können.

Des Weiteren sprach Wood noch über die G-20 und über Australiens Ansatz bei der Entwicklung des Rechnungslegungsrahmens für das Land.

Der vollständige Text der Rede in englischer Sprache steht Ihnen auf der Internetseite des FRC zur Verfügung. Für andere Ergebnisse des 6. IFRS-Regionalforums verweisen wir auf unsere Nachricht vom 2. April 2012.

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