Versicherungen – Überblick über die Stellungnahmen, die zum Diskussionspapier vom Mai 2007 eingegangen sind

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Der Board hielt eine erste Erörterung der Stellungnahmen ab, die zum Diskussionspapier vom Mai 2007 Vorläufige Ansichten zu Versicherungsverträgen eingegangen sind. Die Diskussion erfolgte auf Grundlage einer Zusammenfassung auf höchster Ebene dieser Stellungnahmen, die vom Stab vorbereitet worden war. Es wurden keine Entscheidungen getroffen.

Allgemeiner Überblick

Der Stab hielt fest, dass 158 Stellungnahmen eingegangen seien und dass nicht mehr viele weitere erwartet würden. Es herrschte breite Übereinstimmung, dass das Baussteinprinzip einen sinnvollen Rahmen für die Untersuchung von Sachverhalten mit Bezug auf Versicherungsverträge darstelle. Fast in allen Stellungnahmen jedoch wurden Bedenken hinsichtlich bestimmter Aspekte einzelner Bausteine ausgedrückt. Der Stab wies darauf hin, dass es eine breite Unterstützung für die folgenden Hauptaspekte der Bausteine gebe:

Verwendung heutiger Schätzungen von Cash Flows anstelle von festgeschriebenen Schätzungen; Auswirkungen von Änderungen in Schätzungen werden sofort erfolgswirksam erfasst;

Übereinstimmung mit beobachtbaren Marktpreisen für Faktoren wie Zinssätze und Aktienkurse;

Verwendung von Erwartungswerten (also wahrscheinlichkeitsgewichteten Durchschnittswerten) und nicht Einzelwerten; es gab allerdings Bedenken, wie dieses Prinzip in der Praxis anzuwenden sei;

Widerspiegelung des Zeitwertes des Geldes und

Einschluss einer Risikomarge.

Bedenken wurden jedoch hinsichtlich der folgenden Punkte ausgedrückt:

Erfassung von Tag 1-Gewinnen bei Versicherungsverträgen;

inhaltliche Bedeutung der Risikomarge (handelt es sich um ein Surrogat für die Kapitalkosten des Unternehmens oder um eine Gewinnmarge) und deren Wechselwirkung mit dem, was im Diskussionspapier eine Dienstleistungsmarge genannt wurde;

Marktkonsistenz von Cash Flows;

es wurde die Frage gestellt, ob vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die meisten Versicherungsschulden nicht übertragen werden können, unternehmensspezifische Ausgaben nicht von größerer Bedeutung für die Adressaten sei;

manche Interessengruppen (insbesondere aus Nordamerika und von den Bermudas) standen der Abzinsung von Nichtlebensversicherungssachverhalten ablehnend gegenüber, andere Interessengruppen begrüßten diese Handlungsweise;

viele Anwender äußerten sich besorgt hinsichtlich der Vereinbarkeit mit anderen IASB-Standards und laufenden Projekten, insbesondere Erlöserfassung und [nichtfinanzielle] Schulden.

Bilanzierung des gesamten Vertrages?

Der Stab hob hervor, dass manche der Sachverhalte sich darauf bezögen, ob ein Unternehmen die aus einem Versicherungsvertrag entstehenden Rechte und Pflichten getrennt bilanzieren solle oder den Vertrag als Ganzes. Der Stab hielt auch fest, dass die auf zukünftigen Sitzungen zu erörternden Sachverhalte in Bezug zu verschiedenen anderen Projekten stünden. Dies schließt Erlöserfassung, die Kapital zu Elementen und Ansatz des Rahmenkonzepts, Leitlinien zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, Finanzinstrumente und nichtfinanzielle Schulden mit ein.

Es gab einige vorläufige Diskussionen zu einzelnen Themen, aber keine wesentlichen Erkenntnisse oder Ergebnisse.

Erfüllungswert als Bewertungsmerkmal

Einige Anwender unterstützten das vorgeschlagenen Bewertungsmerkmal (gegenwärtiger Abgangswert), aber viele andere ermutigten den Board, noch einen weiteren Erfüllungsansatz zu suchen (dies vor dem Hintergrund, dass viele Versicherer nicht erwarten, ihre Schulden zu übertragen, sondern eher, die Ansprüche im normalen Lauf des Geschäftsbetriebes zu erfüllen). Es gab jedoch keine einhellige Meinung dazu, wie dieses Erfüllungsmodell aussehen könne.

Der Stab hatte untersucht, ob der Erfüllungswert ein Kandidat für das Bewertungsmerkmal für einige oder alle Versicherungsschulden sein könne. Es wurde festgehalten, dass in vielen Fällen der Erfüllungswert gleich dem gegenwärtigen Abgangswert sei, nur dass es mehr unternehmensspezifische Werte für solche Punkte wie Aufwendungen gebe. Der Stab hatte sich auch gefragt, ob es einen wirklichen Bedarf für ein Bewertungsmerkmal für Versicherungsverträge gebe: Man war zu dem Schluss gekommen, dass dies so sei, da es helfen würde, die Bilanzierung von Versicherungsverträgen zu verdeutlichen. Auch dieses Thema wird der Board auf einer zukünftigen Sitzung erörtern und auch dort erst Entscheidungen treffen.

Zeitplan

Der Stab stellte einen Zeitplan für die Erarbeitung eines Entwurfs vor. Die Boardmitglieder gaben an, dass sie nicht genug Informationen besäßen, um die Angemessenheit des Zeitplans zu beurteilen. Man war sich jedoch einig, dass der Sachverhalt der Bilanzierung des Versicherungsvertrages durch den Versicherungsnehmer dieses Projekt nicht verzögern solle.

Es wird Gespräche am Runden Tisch geben; dies allerdings erst, wenn die Boardmitglieder mehr Zeit gehabt haben, die Sachverhalte zu überdenken und auf die in den Stellungnahmen zum Diskussionspapier genannten Sachverhalte sinnvoll reagieren können.

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