Arbeitsprogramm des IASB
Der Direktor für fachliche Aktivitäten stellte die neueste Version des Arbeitsprogramms des IASB vor und wies darauf hin, dass die ausgesprochenen Empfehlungen darauf abzielten, "Raum zu schaffen" in der Agenda des IASB für die Boardmitglieder, den Stab und die Anwender. Darüber hinaus sollte der Board versuchen, Dokumente des Konsultationsprozesses, die auf die gleichen gedanklichen Strukturen zurückzuführen sind, zu verknüpfen, wo immer dies Sinn ergibt.
Bei drei Projekten wurde bewusst eine Verzögerung vorgeschlagen: Ergebnis je Aktie, Rohstoffindustrien und Lageberichterstattung (bereits veröffentlicht mit ausgedehnter Kommentierungsfrist). Weitere Arbeiten zu diesen Themen würde bis in den Verlauf des Jahres 2010 aufgeschoben. Ein überarbeiteter Projektvorschlag würde sobald als möglich auf der Internetseite des IASB veröffentlicht. Die Arbeiten würden bei den finanzmarktkrisenbezogenen Projekten und denen, die unter das Arbeitsabkommen mit dem FASB fallen, wie geplant fortgesetzt.
Der Board unterstützte den Vorschlag allgemein, aber einige Boardmitglieder hatten Bemerkungen zu einzelnen Projekten. Einige waren erstaunt über oder gar gegen die Verknüpfung des Projekts zu IAS 37 und den demnächst erscheinenden Entwurf zu Versicherungen (erwartet noch im Lauf dieses Jahres). Obwohl ein Ansatz, der auf dem überarbeiteten Schuldbewertungsmodell, das im Rahmen des Projekts zu IAS 37 entwickelt worden ist, "aufbaut", ein möglicher Bewertungskandidat für Versicherungsverträge ist, ging es für einige Boardmitglieder zu weit, zu sagen, dass diese "verbunden" seien. Darüber hinaus würde eine Verknüpfung der beiden Projekte voraussetzen, dass im Rahmen des Projekts zu IAS 37 eine erneute Veröffentlichung zu Stellungnahme notwendig sei; dies hat der IASB bis jetzt noch nicht erörtert (die Erörterung ist für September 2009 angesetzt).
Ein anderes Boardmitglied hielt fest, dass es derzeit eine Reihe von Projekten gebe, zu denen Stellungnahme erbeten seien, und meinte, dass der Board jedes dieser Projekte neu einschätzen solle, wenn die erste Analyse der eingegangenen Stellungnahmen erörtert werde. Wenn deutlich sei, dass ein hoher Grad von Übereinstimmung als Ergebnis der Veröffentlichung zur Stellungnahme erzielt worden sei,, sollte der Board in der Lage sein, die erneuten Erörterungen rasch abzuschließen. Wenn die Phase der erneuten Erörterung sich jedoch wahrscheinlich in die Länge ziehen würde (wie es bei IAS 37 der Fall war), müsste der Board kritisch prüfen, ob das Projekt aufgeschoben werden sollte. Dieses Boardmitglied hielt die folgenden Projekte für kritisch: Schulden (IAS 37), Finanzinstrumente und Jährliche Verbesserungen (weil sich dieses Projekt realen Problemen widme, die ein Ärgernis in der täglichen Anwendung der IFRS darstellten).
In Beantwortung einer Frage dazu, wie das überarbeitete Arbeitsprogramm die Zusammenarbeit und die Koordinierung mit dem FASB betreffe, gab der Stab an, dass die Boards im Hinblick auf kritische Projekte auf gleicher Höhe bleiben würden.