Finanzinstrumente — Sicherungsbilanzierung (Macro Hedge Accounting)

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Behandlung nicht bilanzierter Posten

Der Stab stellte dem Board ein Agendapapier vor, in welchem erörtert wurde, wie Zinsrisikopositionen aus nicht bilanzierten Posten in das Macro-Hedging-Modell integriert werden könnten. In dem Papier wurden diese Posten in solche aufgeteilt, die bereits bestehen, aber für Bilanzierungszwecke nicht angesetzt werden (wie bspw. Kreditzusagen), sowie in solche Posten, die erst noch ausgeführt werden müssen (sog. Pipeline-Geschäfte). Auch wenn die beiden Gruppen unter normalen Bedingungen einander wirtschaflich ähneln, besteht der wesentliche Unterschied zwischen ihnen in dem Fehlen einer rechtlichen Verpflichtung auf Seiten der Pipeline-Geschäfte, einen vorbestimmten Zins zu gewähren.

Bei Kreditzusagen steht die vom Stab vorgeschlagene Lösung im Einklang mit dem, was für Kreditzusagen unter dem allgemeinen Hedging-Modell gilt.

Die Untersuchung der Stabsmitarbeitern zu den Pipeline-Geschäften war indes komplexer und zeigte die Spannungen zwischen dem Rahmenkonzept und der Risikomanagementpraxis auf diesem Gebiet deutlich auf. Die Einbeziehung solcher Posten führt zum Konflikt mit dem Rahmenkonzept, da sie zum Ansatz von Bewertungserfolgen erwarteter Geschäftsvorfälle führen, Vermögensrisiken aufgrund ökonomischen Zwangs statt aufgrund vertraglicher Vereinbarungen berücksichtigen und zum Ansatz von Posten führen würde, die man als "selbstgeschaffenen Geschäfts- und Firmenwert" ansehen könnte. Wenn man allerdings Pipeline-Geschäfte aus dem Macro-Hedging-Modell ausklammern würde, würden zur Absicherung des diesbezüglichen Risikos eingegangene Derivate entweder Ergebnisvolatilität erzeugen oder Banken dazu verleiten, sich nach anderen Bilanzierungslösungen umzusehen, die ihre Risikomanagementpraxis nicht widerspiegelten.

Einige Boardmitglieder vertraten klar die Ansicht, dass die Einbeziehung von Pipeline-Geschäften in ein Neubewertungsmodell angesichts des Konflikts mit dem Rahmenkonzept nicht sachgerecht sei. Andere sahen dies als künstliche Lösung an und meinten, dass, da das Rahmenkonzept zeitglich mit dem Projekt zum Macro Hedging erwogen würde, Pipeline-Geschäfte nicht auf dieser Grundlage ausgeschlossen werden sollten. Ein Boardmitglied meinte, dass die Aufnahme solcher Posten auf wahrscheinlichkeitsgewichteter Grundlage im Einklang mit der Behandlung anderer Posten innerhalb eines offenen Portfolios stehe. Die Ähnlichkeit zu Überlegungen in Bezug auf Sichteinlagen wurde ebenfalls erörtert. Der Board traf zu diesem Thema keine vorläufigen Entscheidungen.

 

Überlegungen zum Kreditrisiko und zur variablen Seite

Die Stabsmitarbeiter stellten dem Board ein Agendapapier vor, in welchem erläutert wurde, dass infolge der Bewertung von Sicherungsderivaten zum beizulegenden Zeitwert und Erfassung der Wertänderungen im Periodenergebnis gemäß IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, die auf das Kreditrisiko und etwaige variable Seiten zurückgehen, in der Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt würden. Im Papier wird ausgeführt, dass Risikomanager variable Refinanzierungen gemeinsam mit ihren festverzinslichen Vermögenswerten und Schulden berücksichtigten und deshalb eine mögliche Lösung für die sich aus der variablen Seite von Sicherungsderivaten ergebende Ergebnisvolatilität darin bestehen könnte, Unternehmen zu gestatten, variabel verzinsliche Instrumente in das Neubewertungsportfolio dort miteinzubeziehen, wo eine Absicherung auf Portfoliobasis weiterhin vorgenommen wird. Der Stab fuhr in seiner Untersuchung mit der Aussage fort, dass Banken Kreditrisiken aus Derivaten getrennt von deren Zinsrisiken steuerten, so dass hier keine entsprechende Lösung vorgeschlagen wurde. Der Board traft auf zu diesem Thema keine vorläufigen Entscheidungen.

 

Zugehörige Themen

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