Rahmenkonzept

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Agendapapier 10

Aktueller Stand

Der IASB hat den Entwurf eines neuen Rahmenkonzepts im Mai 2015 herausgegeben. Nach Ablauf der Kommentierungsfrist hat der IASB seine Erörterungen wieder aufgenommen, nachdem der Stab bei der IASB-Sitzung im März 2016 eine Analyse der eingegangenen Stellungnahmen vorgestellt hat.

Bei dieser Sitzung hat der Board den Zweck und des Status des Rahmenkonzepts sowie den Ansatz für die Finalisierung des Rahmenkonzepts erörtert.

Zweck und Status des Rahmenkonzepts

Agendapapier 10A

Der Stab empfahl, dass der Board bestätigt, dass der Zweck des Rahmenkonzepts in den folgenden Punkten besteht:

(a) Hilfestellung für den Board bei der Entwicklung von Standards, die auf einheitlichen Konzepten basieren;

(b) Hilfestellung für Ersteller bei der Entwicklung konsistenter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, wenn kein Standard auf einen bestimmten Geschäftsvorfall oder ein bestimmtes Ereignis anzuwenden ist oder wenn in einem Standard eine Wahl bei der Bilanzierungs- und Bewertungsmethode eingeräumt wird; und

(c) Unterstützung aller Parteien beim Verständnis und der Interpretation der IFRS.

Hinsichtlich des Status der Rahmenkonzepts empfahl der Stab, dass der Board bestätigt, dass das Rahmenkonzept keine Vorrang vor den Vorschriften in den Standards hat, weil es selbst kein Standard ist.

Des Weiteren empfahl der Stab, dass im Rahmenkonzept festgehalten wird, dass der IASB bei der Standardsetzung vom Rahmenkonzept abweichen kann, wenn die Abweichung in der Grundlage für Schlussfolgerungen des entsprechenden Standards erläutert wird. Außerdem sollte festgehalten werden, dass das Rahmenkonzept von Zeit zu Zeit überarbeitet werden wird, und es sollten Beispiele aufgenommen werden, welche Ereignisse und Umstände dazu führen können, dass eine Überarbeitung erfolgt.

Erörterung durch den Board

Die Boardmitglieder bestätigten den Zweck und den Status des Rahmenkonzepts sowie die Tatsache, dass dieses kein Standard ist. Die fachliche Leiterin des Projekts von Seiten des Stabs gab an, dass sich einige Anwender gewünscht hätten, dass das Rahmenkonzept einen höheren Status haben sollte (ähnlich einer Satzung), sodass der Board nicht von diesem abweichen könne. Sie gestand aber ein, dass es nur eine geringe Anzahl von Stellungnehmenden gewesen sei, die dies gewünscht habe.

Die Boardmitglieder waren sich auch einig, dass es dem Board gestattet sein sollte, von einigen Aspekten des Rahmenkonzepts abzuweichen. In solchen Fällen müssten die Gründe dafür in der Grundlage für Schlussfolgerungen des entsprechenden Standards erläutert werden.

Die Übereinkunft spiegelte sich in einstimmiger Unterstützung für die Empfehlungen des Stabs wider.

Während der Diskussion des zwecks und des Status des Rahmenkonzepts regte ein Boardmitglied an, dass der Board erwägen sollte, den Anwendungsbereich des Rahmenkonzepts auszuweiten und Unternehmensberichterstattung mit aufzunehmen, weil diese von zunehmender Wichtigkeit für Ersteller sei.

Es gab unterschiedliche Meinungen, ob im Rahmenkonzept ausdrücklich festgehalten werden sollte, dass es von Zeit zu Zeit überarbeitet werden wird. Der Vorsitzende war der Meinung, dass dies nur hieße, etwas Offensichtliches festzuhalten, da alle IASB-Verlautbarungen von Zeit zu Zeit Änderungen unterworfen sein können. Ein Boardmitglied regte an, in der der Grundlage für Schlussfolgerungen zum Rahmenkonzept festzuhalten, welche Teile endgültig seien und welche noch erörtert würden. Dies wurde von verschiedenen Boardmitgliedern abgelehnt, weil so Unsicherheit über den Status der noch nicht endgültigen Abschnitte geschaffen würde. Ein Boardmitglied gab der Meinung Ausdruck, dass das Rahmenkonzept, sobald veröffentlicht, in seiner Gesamtheit endgültig sei, bis es unter Beachtung des Konsultationsprozesses geändert würde.

Zur Abstimmung aufgerufen stimmten 8 der 14 Boardmitglieder für die Aufnahme einer Aussage, dass das Rahmenkonzept von Zeit zu Zeit überarbeitet wird. Allerdings stimmte nur ein Boardmitglied dafür, in der Grundlage für Schlussfolgerungen Beispiele von Ereignissen und Umständen anzugeben, die erläutern würden, wann eine Überarbeitung des Rahmenkonzepts ausgelöst werden könnte.

 

Ansatz für die Finalisierung des Rahmenkonzepts

Agendapapier 10B

Der Stab hat Bereiche des Entwurfs identifiziert, die weiterer Analyse und Erörterung bedürfen. Im Agendapapier wird ein Überblick über alle Themen geboten, bei der Sitzung diesen Monat hat sich der IASB allerdings auf die Bereiche Bewertung, Erfolgsberichterstattung und Eigen- und Fremdkapitalkonzepte konzentriert.

Bewertung

Agendapapier 10C

Der Stab sieht drei unterschiedliche mögliche Ansätze, um das Kapitel zu Bewertungen im Entwurf erneut zu erörtern.

  • Ansatz A: Verwerfen des Kapitels zu Bewertungen und Anstoßen eines Forschungsprojekt und somit Aufschub der Überarbeitung des Rahmenkonzepts, bis das Forschungsprojekt abgeschlossen ist;
  • Ansatz B: Beibehalten des Kapitels zu Bewertungen mit geringfügigen Änderungen;
  • Ansatz C: Aufbau auf dem Kapitel zu Bewertungen unter Beibehaltung vieler der darin enthaltenen Ideen und deutlicheres Herausstreichen der Zusammenhänge zwischen den erörterten Ideen und der Auswirkungen dieser Erörterungen.

Der Stab empfahl Ansatz C, um die Einblicke zu nutzen, die bei der Entwicklung des Entwurfs und des Diskussionspapiers vorher gewonnen wurden.

Erfolgsberichterstattung

Agendapapier 10D

Der Stab hat die folgenden Ansätze in Bezug auf die erneuten Erörterungen rund um das Kapitel zu Erfolgsberichterstattung identifiziert:

a) keine Leitlinien zur Verfügung stellen;

b) allgemeine Leitlinien zur Verfügung stellen; oder

c) spezifische Leitlinien zur Verfügung stellen.

Der Stab empfahl, allgemeine Leitlinien zur Verfügung zu stellen, bei denen die Vorschläge im Entwurfs als Ausgangspunkt genutzt werden.

Konzepte für Eigen- und Fremdkapital

Agendapapier 10E

Der Stab empfahl, dass der Board sich weiterhin der Entwicklung von Konzepten zur Adressierung von Herausforderungen, die sich bei der Klassifizierung von Finanzinstrumenten mit Merkmalen von Eigenkapital ergeben, in einem eigenen Forschungsprojekt und nicht im Rahmen des Projekts zum Rahmenkonzept widmet.

Was Konzepte angeht, mit denen andere Probleme bei der Identifizierung von Schulden adressiert werden, empfahl der Stab, diese weiterhin im Rahmen des Projekts zum Rahmenkonzept zu adressieren und die Vorschläge im Entwurf zu verfeinern anstatt neue Konzepte einzuführen.

In dieser Sitzung hat der Stab den Board gefragt, ob er den oben genannten Empfehlungen des Stabs zustimmt.

Erörterung durch den Board

Die Boardmitglieder hatten einige detaillierte Anmerkungen hinsichtlich der Finalisierung des Rahmenkonzepts. Ein Boardmitglied wies auch darauf hin, dass man sich ebenfalls die Stellungnahmen genauer ansehen müsse, in denen dem Rahmenkonzeptentwurf oder Teilen davon zugestimmt worden wäre, weil Zustimmung nicht automatisch bedeute, dass man keine weiteren Vorschläge habe. Ein anderes Boardmitglied zeigte sich besorgt, weil kombinierte Abschlüsse nicht in der Liste auftauchten, aber der Stab versicherte, dass dieser Sachverhalt nicht außen vor gelassen würde.

Im Hinblick auf den Ansatz bezüglich der Analyse der Auswirkungen des Rahmenkonzepts stimmten 12 der 14 Boardmitglieder der Empfehlung des Stabs zu, allerdings warnten einige Boardmitglieder davor, sich bei den Feldversuchen nur auf ASAF zu stützen.

Bewertung

Es gab kontroverse Diskussionen dazu, wie das Kapitel zu Bewertung finalisiert werden soll. Während sich viele Boardmitglieder dafür aussprachen, das Bewertungskapitel mit nur geringfügigen Änderungen beizubehalten, sprachen sich andere dafür aus, darauf aufzubauen. Die Hauptbedenken, die gegen den Aufbau erhoben wurden, waren Zeitgründe. Obwohl der Stab die Meinung vertrat, dass der Zeitplan auch mit einem Aufbau auf dem Bewertungskapitel eingehalten werden könne, zeigten sich viele Boardmitglieder skeptisch angesichts dieser Einschätzung. Sie waren der Meinung, dass man mindestens zwei bis drei Boardsitzungen benötigen würde, um die neuen Vorschläge zu erörtern. Es gab sogar einige Boardmitglieder, die der Meinung waren, dass eine erneute Veröffentlichung zwecks Stellungnahme notwendig werden könne und dass der Board sich die Zeit nehmen sollte, die gründlich zu Ende zu arbeiten.

Der stellvertretende Vorsitze gab der Meinung, dass der Board entweder aggressiv die Beibehaltung des bestehenden Kapitels vertreten oder vorsichtig darauf aufbauen sollte. Der Stab könnte am besten entscheiden, was der richtige Weg vorwärts sei.

Erfolgsberichterstattung

Der Board war sich generell einig, dass man allgemeine Leitlinien für die Erfolgsberichterstattung zur Verfügung stellen wolle. Der Vorsitzende gab der Überzeugung Ausdruck, dass die bisher geleisteten Arbeiten – insbesondere im Diskussionspapier – äußerst nützlich seien und nicht außer Acht gelassen werden sollten. Die Erörterungen zeigten jedoch, dass es unter den Boardmitgliedern ein unterschiedliches Verständnis davon gab, was "allgemeine Leitlinien" bedeutet.

Ein Boardmitglied gab an, dass Leistung als erstes definiert werden müsse, damit man einen Ausgangspunkt für die Erörterungen hat. Dieses Boardmitglied sagte auch, dass die Struktur, die Zwischensummen und die Aufteilung zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und sonstigem Gesamtergebnis auf Standardebene entschieden werden müssten. Das Rahmenkonzept enthielte nur hilfreiche Leitlinien, die dem Board beispielsweise helfen würden, zu entscheiden, wo zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und sonstigem Gesamtergebnis aufzuteilen ist. Der Forschungsdirektor sagte, dass die Kernfrage sei, ob der Board Recycling wolle, da verschiedene Boards dazu verschiedene Meinungen ausgedrückt hätten.

Als um Abstimmung gebeten wurde, stimmten 9 der 13 anwesenden Boardmitglieder der Empfehlung des Stabs zu, allgemeine Leitlinien zur Verfügung zu stellen.

Konzepte für Eigen- und Fremdkapital

Der Board stimmte einstimmig der Empfehlung des Stabs zu, Konzepte zu entwickeln, mit denen die Herausforderungen adressiert werden können, die sich bei der Klassifizierung von Finanzinstrumenten mit Merkmalen von sowohl Eigen- als auch Fremdkapital ergeben, und dass dies im Rahmen des dazu eingerichteten Forschungsprojekt geschehen soll.

Alle Boardmitglider stimmten außerdem dafür, als Teil des Rahmenkonzeptprojekts Konzepte zu entwickeln, mit denen Probleme bei der Identifizierung von Schulden adressiert werden können.

Zugehörige Themen

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