Dynamisches Risikomanagement
Überblick über die Sitzung
Nach der im Mai 2022 getroffenen Entscheidung, das Projekt des dynamischen Risikomanagements in sein Standardsetzungsprogramm aufzunehmen, hat der IASB im Juli 2022 eine Liste ausstehender Themen erörtert, die weiter zu prüfen sind, um die Entwicklung des Modells des dynamischen Risikomanagements abzuschließen. Der Stab legte in diesem Monat zwei Papiere zur IASB-Sitzung vor, die die ersten beiden Themen für die Beratungen abdecken.
Zur Steuerung verwendetes Eigenkapital
Der IASB führte im November 2021 das Konzept der aktuellen offenen Nettorisikoposition als die offene Nettozinsrisikoposition (nach Zeitraster) ein, die sich aus der Kombination von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten eines Unternehmens (einschließlich Sichteinlagen) und zulässigen zukünftigen Transaktionen während des Zeitraums ergibt, in dem das Unternehmen dieses Risiko steuert. Trotz der neuen Bezeichnung handelt es sich bei der aktuellen offenen Nettorisikoposition einfach um die Nettorisikoposition, die sich aus den Vermögenswerten ergibt, die zuvor im Vermögenswertprofil enthalten waren, sowie aus den Verbindlichkeiten, die zuvor Teil des Zielprofils waren.
Der IASB hat auf dieser Sitzung erörtert, ob Eigenkapital in die aktuelle offene Nettorisikoposition einbezogen werden kann und welche Auswirkungen eine solche Entscheidung auf das Modell des dynamischen Risikomanagements hat. Der Stab fasste in diesem Papier die bisherigen Diskussionen und die Rückmeldungen der Interessengruppen zu diesem Thema zusammen und stellte die Stabanalyse und die Stabansicht zur Einbeziehung von Eigenkapital in das Modell des dynamischen Risikomanagements vor.
Empfehlungen des Stabs
Der Stab ist zu dem Schluss gekommen, dass die Designierung von Eigenkapital im Modell des dynamischen Risikomanagements nicht notwendig ist, um die tatsächlichen Repricing-Risiken widerzuspiegeln. Der Stab empfahl dem IASB daher, Eigenkapital nicht als zulässigen Posten in das Modell des dynamischen Risikomanagements aufzunehmen.
Erörterung durch den Board
Die IASB-Mitglieder stimmten im Allgemeinen der Empfehlung des Stabs zu. Viele unterstützten die Ansicht, dass sich das Risiko aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ergibt, und ein IASB-Mitglied meinte, dass die Verwendung von Eigenkapital nicht mit dem Rahmenkonzept vereinbar sei.
Es wurde angemerkt, dass einige Banken derzeit Eigenkapital einbeziehen und wie sich dies auf sie auswirken würde. Der Stab antwortete, dass sie Eigenkapital als Ersatz verwenden, aber sie könnten genauso gut finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten verwenden, so dass es für sie nicht zu aufwendig sein sollte.
Nominale Angleichung von designierten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
Während dieser Sitzung wurde der IASB gebeten, seine vorläufige Entscheidung zu überdenken, die während der Entwicklung des Kernmodells des dynamischen Risikomanagements getroffen wurde, dass die Nominalwerte (von dem, was ursprünglich als Vermögenswert- und Zielprofil bezeichnet wurde) gleich sein müssen. Der Grund dafür sind die Rückmeldungen, die während der Einbindungsveranstaltungen zum Kernmodell des dynamischen Risikomanagements eingegangen sind.
Der Stab analysierte in dem Papier drei Ansätze. Der Stab kam zu dem Schluss, dass, obwohl keiner der drei Ansätze die perfekte Lösung in Bezug auf die nominale Angleichung bietet, die getreue Darstellung der wirtschaftlichen Phänomene und die Bereitstellung relevanter Informationen über die Aktivitäten der Unternehmensleitung im Bereich des Zinsrisikos am besten dadurch erreicht werden kann, dass keine nominale Angleichung für die aktuelle offene Nettorisikoposition verlangt wird.
Empfehlungen des Stabs
Der Stab empfahl dem IASB, seine ursprüngliche vorläufige Entscheidung dahingehend zu ändern, dass die Nominalwerte von zulässigen Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und zukünftigen Transaktionen für die Ausweisung in der aktuellen offenen Nettorisikoposition nicht identisch sein müssen.
Erörterung durch den Board
Die IASB-Mitglieder stimmten der Empfehlung des Stabs zu und wiesen auf die Übereinstimmung mit dem Agendapapier 4A hin.
Entscheidungen des Boards
Alle IASB-Mitglieder stimmten für die Empfehlung des Stabs.
