Aktivitäten der Treuhänder

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Zusammenwirken zwischen dem IFRS-Beirat und den Treuhändern der IFRS-Stiftung

David Loweth erläuterte den Ansatz der Treuhänder im Hinblick auf die Einbeziehung des Beirats. Es ist den Treuhändern sehr wichtig, dass in den offiziellen Verlautbarungen der Treuhänder und des Ausschusses für die Aufsicht über den Konsultationsprozess (Due Process Oversight Committee, DPOC) die Bereiche hervorgehoben wurden, in denen die Gremien die Meinung des Beirats eingeholt und berücksichtigt haben. Darüber hinaus hätten der Vorsitzende der Treuhänder und der bisherige Vorsitzende des IFRS-Beirats eine sehr gute Arbeitsbeziehung gehabt, die die neue Vorsitzende aufrecht erhalten will. Leitende Mitglieder des Stabs der IFRS-Stiftung würden außerdem mit dem Agendafestsetzungsausschuss zusammenarbeiten und den Treuhändern Sachverhalte vorstellen, die dem Beirat wichtig sind. Prada fügte einige persönlich Bemerkungen an und betonte, wie wichtig es sei, dass ein enger Kontakt zwischen ihm und dem Vorsitzenden des Beirats und eine persönlich Anwesenheit bei den Sitzungen des Beirats sei.

Macek wiederholte die Einschätzung, dass sich die veröffentlichten Kommunikationen von Beirat und Treuhänder verbessert hätten und verwies auf die Überprüfung seiner Wirksamkeit durch den Beirat und die Verbesserungen, die an den Kommunikationen und an den Beziehungen sowohl zu den Treuhändern und dem IASB vorgenommen worden seien.

Anne Molyneux betonte, wie wichtig es sei, dass der Beirat pro-aktiv in der Identifizierung neuer und aufkommender Sachverhalte in Bezug auf die Standardsetzung mitarbeite. Andere Mitglieder des Beirats verwiesen darauf, dass diese pro-aktiven Aktivitäten und dieser pro-aktive Rat des Beirats genauso wichtig sei wie seine "reagierende" Beratung der Treuhänder und des IASB.

Andere Themen der Treuhänder

Prada erläuterte bestimmte Sachverhalte, die sich auf den Sitzungen der Treuhänder im Oktober 2013 und im Januar 2014 ergeben haben. Er verwies ins besondere darauf, dass die Treuhänder eng mit dem Finanzstabilitätsrat und der G-20 zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Finanzberichterstattung auf der globalen Agenda bleibt, auch wenn sich der politische Kontext ändert. Er hielt auch fest, dass die Treuhänder weiterhin das beratende Forum für Bilanzierungsstandards (Accounting Standards Advisory Forum, ASAF) beobachten werden, um sicherzustellen, dass es seine Zielsetzung erfüllt, die darin liegt, multilaterale Beziehungen mit nationalen Standardsetzern sicherzustellen.

Er verwies darauf, dass die IFRS-Stiftung ein Abkommen mit der IOSCO unterzeichnet habe und dabei sei, eine ähnliche Beziehung mit ESMA aufzubauen. Wertpapierregulierer seien ein wichtiger strategischer Partner bei der globalen Standardsetzung.

Prada verwies darauf, dass die nächste Überprüfung von Governance, Strategie und Tätigkeiten 2015 beginnen wird, was zeitlich mit einer angesetzten Überprüfung von ASAF und einer möglichen Selbstüberprüfung des Überwachungsgremiums (Monitoring Board) zusammenfällt.

Prada erläuterte, dass die Treuhänder angefangen hätten, zu untersuchen, ob die Größe des IASB noch die optimale sei. Er hielt fest, dass die Amtszeiten von Jan Engström und Patricia McConnell Ende Juni 2014 auslaufen und dass die Treuhänder diese Posten nicht sofort wieder neu besetzen würden, sondern die optimale Größe des Boards als Teil der Überprüfung 2015 mit untersuchen wollten.

Finanzierungsfragen und die Entwicklung einer stabilen, unabhängigen Finanzierungsplattform nehmen weiterhin einen großen teil der Bemühungen der Treuhänder in Anspruch. Finanzierung auf Grundlage des Bruttoinlandsprodukts wird immer noch als die beste Lösung angesehen. Bedauerlicherweise würden nicht alle nationalen Beitragszahlungen als 'stabil' angesehen. Er verwies auf den einmaligen Beitrag von bis zu drei Millionen Dollar, den die amerikanische Stiftung für Rechnungslegung (FAF) 2014 leisten wolle.

Die Entwicklungen in Japan hin zu einer breiteren Anwendung der IFRS in Japan wurden festgehalten und der Schwung, der sich aus diesen Entwicklungen ergeben hat, als ermutigend bezeichnet.

David Loweth berichtete über die Aktivitäten des Ausschusses für die Beaufsichtigung des Konsultationsprozesses (DPOC). Der DPOC hat insbesondere die Einhaltung des Konsultationsprozesses über die ganze Laufzeit von Projekten überprüft, die sich dem Abschluss nähern, und berichtet, dass der DPOC der Meinung sei, dass der Konsultationsprozess jeweils eingehalten worden sei. Darüber hinaus hat der DPOC der Neustrukturierung der XBRL-Aktivitäten der IFRS-Stiftung zugestimmt. Zwei Arbeitsgruppen sollen aufgegeben werden und durch einen XBRL-Beirat ersetzt werden. Darüber hinaus soll die XBRL-Aktivitäten besser mit den fachlichen Aktivitäten des IASB abgestimmt werden.

Prada erwähnte Neuernennungen von Treuhändern und den Prozess für die Ersetzung von Treuhändern, die 2014 ausscheiden werden.

Zu Europa berichtete Prada, dass er Gespräche in Bezug auf die Umsetzung des Maystadt-Berichts mit Kollegen in Europa geführt habe. Wichtigstes Anliegen ist der IFRS-Stiftung, dass jegliche neuen Übernahmeprozesse in Europa nicht den Standardsetzungsprozess verzögern sollten. Er betonte aber, dass Europa selbst entscheiden müsse, wie der Maystadt-Bericht am besten umgesetzt werden könne. Prada betonte, dass der Überprüfung durch Maystadt die Rolle der IFRS bestätigt habe, obwohl diese in einigen EU-Ländern umstritten sei. Mehr Sorgen würden die Vorschläge bereiten, dass eine Übernahme der IFRS für die Anwendung in Europa enger daran gebunden werden sollte, die Finanzstabilität in Europa nicht zu gefährden und dem wirtschaftlichen Wachstum in der EU nicht zu schaden. Die Treuhänder haben zu diesen Themen mit der EU-Kommission und mit Maystadt gesprochen.

Ein Mitglied des Beirats fragte, ob die Erhöhung des Budgets, die im Strategiebericht 2012 erwogen worden sei, immer noch in Betracht gezogen würde oder ob die Größe der Organisation neu bedacht werden würde. Prada hielt fest, dass die wirtschaftliche Realität die Größe der Organisation bestimmen würde und dass das Budget eine Weile angespannt sein würde.

In Beantwortung einer Frage hielt Prada fest, dass die Treuhänder der IFRS-Stiftung unter Beachtung eines rigorosen Prozesses ernannt würden, der mehrere Runden von Überprüfungen und Review umfassen würde. Vor seiner Zeit bei der IFRS-Stiftung habe er das so noch nicht erlebt. Er sei sich keines öffentlichen politischen Drucks bei der Ernennung der einzelnen Treuhänder bewußt.

Molyneux sprach über die Entwicklungen im asiatisch-pazifischen Raum und verwies insbesondere auf die ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft, in deren Rahmen deutliche Anstrengungen unternommen worden sind, um Unternehmens- und Wertpapiergesetze in der Region zu vereinheitlichen. Sie war sich nicht über das Ausmaß im Klaren, zu dem Rechnungslegungsstandards von dieser Vereinheitlichung betroffen wären, aber sie verwies darauf, dass die Gründungsmitglieder alle die IFRS mit Ausnahmen und/oder ohne strenge Durchsetzung anwenden. Sie fragte, ob die IFRS-Stiftung ihre Aufmerksamkeit diesem #inneren Markt' widmen würde, der ab 2015 funktionieren soll. Prada verwies darauf, dass ASAF beim Verständnis dieser Fragen große Bedeutung zukommt.

Es gab eine Diskussion zur Rolle der Marktregulierer gegenüber der Rolle der Aufsichtsbehörden und welche Bedeutung Rechnungslegungsstandards für beide haben. Prada, der sowohl als Banker als auch als Marktregulierer gearbeitet hat, meinte aus eigener Erfahrung, dass die Rolle der Finanzberichterstattung sei, neutrale und transparente Informationen zur Verfügung zu stellen, die als Ausgangspunkt für die Regulierung durch verschiedene Gruppen von Regulierern und Aufsichten genützt werden könnten.

Hoogervorst wiederholte Pradas Anmerkungen und fügte hinzu, dass er meine, dass es fragwürdig sei, dass Banken einen Kapitalstock von 3% in einen Kapitalstock von 10% umwandeln könnten, wenn sie bestimmte aufsichtliche Regeln nutzten, die keine Beziehung zum wirtschaftlichen Risiko aufwiesen. Er äußerte sich besorgt, dass sogar in Basel III immer noch Unterschiede zwischen den Kernkennzahlen nach der Finanzberichterstattung und nach die Aufsichtsberichterstattung bestünden.

Prada wies darauf hin, dass die Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise von 2007 bis 2011 dazu geführt haben, dass man das Hauptaugenmerk der Finanzberichterstattung auf Finanzinstrumente und den Finanzsektor gerichtet habe, was der allgemeinen Finanzberichterstattung insgesamt geschadet habe. Er betonte, dass Finanzberichterstattung darauf abziele, hochwertige, transparente und neutrale Informationen zu liefern. Es sei Aufgabe der Regulierer und Aufsichten, diese Informationen für ihre Zwecke zu nutzen.

Macek merkte an, dass seiner Erfahrung nach, die transparente Berichterstattung über den Verschuldungsgrad kritisch für die Stabilität der Finanzmärkte sei. Die Volatilität könne man handhaben, aber ohne ein klares Verständnis der wahren Verschuldung innerhalb des Finanzsystems sei eine sachgerechte Regulierung und Aufsicht nicht möglich.

Zugehörige Themen

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