2001

Europäische Kommission schlägt IAS für alle börsennotierten Unternehmen vor

13.02.2001

Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für eine Verordnung unterbreitet, derzufolge alle in einem regulierten Markt notierten Unternehmen in der EU, einschließlich der Banken und Versicherungsunternehmen (insgesamt rund 7.000 Unternehmen) spätestens ab 2005 Konzernabschlüsse gemäß den International Accounting Standards (IAS) aufstellen müssen.

Den EU-Mitgliedstaaten würde die Möglichkeit eingeräumt, dieses Erfordernis auf nicht börsennotierte Unternehmen sowie auf Einzelabschlüsse auszudehnen. In der Erklärung der Europäischen Kommission heißt es:

Die Verordnung würde beim Abbau von Hürden eines grenzüberschreitenden Handels mit Wertpapieren helfen, indem sichergestellt würde, dass die Abschlüsse quer durch die EU transparenter sind und leichter miteinander verglichen werden können. Dies wiederum würde die Markteffizienz erhöheren und die Kosten der Kapitalaufnahme für Unternehmen senken. Bei dem Vorschlag handelt es sich um eine vorrangige Maßnahme nach dem Finanzdienstleistungs-Aktionsplan, der vom Europäischen Rat in Lissabon als ein Kernelement der Schaffung eines integrierten Finanzdienstleistungsmarkt bestätigt wurde [...]. Er steht ferner im Einklang mit der Strategie, die die Kommission in ihrem Kommuniqué vom Juni 2000 zur Zukunft der Rechnungslegung in Europa dargestellt hatte. [...]

Mit dem Vorschlag würde auch die Schaffung eines neuen EU-Mechanismus zur Beurteilung der vom International Accounting Standards Board erlassenen International Accounting Standards [...] und der Verleihung einer rechtlichen Übernahme für die Anwendung innerhalb der EU vor. Dieser Mechanismus wird einen Regelungsausschuss für Rechnungslegung nutzen, das gemäß diesem Vorschlag eingerichtet und auf politischer Ebene entsprechend den EU-Regelungen zur Entscheidungsfindung durch Regelungsausschüsse tätig werden wird. Der Regelungsausschuss für Rechnungslegung wird die IAS unter dem Vorsitz der Kommission und in seiner Zusammensetzung mit Vertretern der Mitgliedstaaten auf Grundlage eines Vorschlags der Kommission annehmen oder ablehnen.

Unter der Bezeichnung EFRAG, "European Financial Reporting Advisory Group", würde ein fachlicher Bilanzierungsausschuss als privatrechliches Organ von den wichtigsten Akteuren mit Interesse an der Rechnungslegung eingerichtet (einschließlich Nutzern, Erstellern, Wirtschafttsprüfern und nationalen Standardsetzern). Der fachliche Bilanzierungsausschuss würde fachlichen Rat im Hinblick auf die Anwendung der IAS im europäischen Rechtsraum erteilen. Er würde aktiv am internationalen Standardsetzungsprozess für die Bilanzierung teilnehmen und innerhalb der EU die Koordinierung von Sichtweisen in Bezug auf die International Accounting Standards übernehmen. Dieser Ausschuss sollte im Rahmen des zweiten Quartals 2001, d.h. kurz nach der Arbeitsaufnahme des neuen IASC-Boards (ab dem 1. April 2001), stehen. Die Kommission würde in diesem Ausschuss als Beobachter vertreten sein.

Derzeit erstellen etwa 275 europäische börsennotierte Unternehmen ihren Konzernabschluss nach IAS, 300 nach US-GAAP und die verbleibenden (rund 6.5000 Unternehmen) nach nationalen Rechnungslegungsgrundsätzen (diese Zahlen beinhalten nicht die Schweiz, wo die meisten großen Unternehmen bereits die IAS befolgen). Die Europäische Kommission führt dazu aus:

Die IAS wird [jenen, die derzeit die US-GAAP anwenden,] den gleichen hohen Qualitätsgrad an Finanzinformationen liefern wie die US-GAAP, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass die IAS in wahrhaft internationaler Perspektive ersonnen wurden und nicht durch ein bestimmtes nationales Umfeld geprägt sind. Die Kommission hofft und erwartet, dass die US-amerikanische Wertpapier- und Börsenaufsicht (SEC) in naher Zukunft Abschlüsse akzeptieren wird, die von europäischen Emittenten aufgestellt werden, ohne eine Überleitungsrechnung auf US-GAAP zu fordern.

Weiterführende Informationen:

Laura S. Unger zur kommissarischen SEC-Vorsitzenden ernannt

13.02.2001

US-Präsident George W. Bush hat SEC-Kommissarin Laura S. Unger zur kommissarischen Vorsitzenden der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC) ernannt.

Die entsprechende Presseerklärung auf der Internetseite der SEC finden Sie hier.

G4+1 lösen sich auf

12.02.2001

Angesichts der Tatsache, dass der neu geschaffene International Accounting Standards Board (IASB) seine Arbeiten aufzunehmen bereit war, verständigten sich die Standardsetzer der 'G4+1'-Gruppe auf ihrer Sitzung, die vom 30. Januar bis 1. Februar 2001 in London stattfand, darauf, die Arbeiten an geplanten künftigen Tätigkeiten einzustellen und sich aufzulösen.

Die G4+1 planen keine weiteren Veröffentlichungen. Die Sitzung in London wurde zum letzten Treffen der Gruppe erklärt. Die Ankündigung der Gruppe können Sie hier einsehen.

Europäische Kommission bewegt sich in Richtung IAS

06.02.2001

In einer Rede zur Integration der europäischen Finanzmärkte, die der Europäische Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein am 22. Januar in Stockholm hielt, äußerte er sich zum Plan der Kommission zur IAS-Einführung.

Er sagte:

Die Kommission steht kurz davor, einen Vorschlag für einen einzige Satz an Bilanzierungsstandards herauszugeben, der auf den International Accounting Standards (IAS) fußt. Dies wird für Unternehmen zu Kostenreduzierungen und zu einer deutlich verbesserten Markttransparenz führen. Eine besser Transparenz wird zum Aufspüren besserer Preise führen. Das wiederum verringert versteckte Marktverzerrungen durch die Zulassung fairer und einfacher Vergleiche.

Bolkesteins vollständigen Redetext finden Sie hier (42 KB).

Weitere Verbesserungen an IAS Plus

05.02.2001

WIr haben den Abschnitt, in welchem wir die Struktur des IASC beschreiben, ausgeweitet.

Den erweiterten Abschnitt finden Sie hier.

CGAA spricht sich für IAS in Kanada aus

01.02.2001

In einer öffentlichen Erklärung an den kanadischen Aufsichtsrat für Bilanzierungsstandards (Accounting Standards Oversight Council) hat sich die Vereinigung der vereidigten allgemeinen Buchhalter in Kanada (Certified General Accountants Association of Canada, CGAA) deutlich für eine Übernahme der Standards des IASC in Kanada ausgesprochen.

In der Erklärung von CGAA heißt es wörtlich:

Wir sprechen und klar und deutlich für eine Abkehr vom Setzen nationaler Bilanzierungsstandards auf Grundlage jener des US-amerikansischen Financial Accounting Standards Board (FASB) und für harmonisierte globale Standards aus."

Hier können Sie die vollständige Erklärung nachlesen.

Themenpapier zum Rohstoffsektor elektronisch verfügbar

31.01.2001

Das IASC hat eine elekronische Fassung des Themenpapiers zum Rohstoffsektor herausgegeben. Das Papier war am 30. November 2000 veröffentlicht worden.

Das Papier hat einen Umfang von 412 Seiten und kann hier heruntergeladen werden (568 KB). Das IASC hat zudem eine 44seitige Zusammenfassung erstellt (198 KB).

Mitglieder des International Accounting Standards Board ernannt

29.01.2001

Die Treuhänder der IASC-Stiftung haben die Ernennung des neuen, 14 Mitglieder umfassenden International Accounting Standards Board (IASB) bekanntgegeben.

Mitglieder des International Accounting Standards Board (IASB)
  • Sir David Tweedie, Vorsitzender
  • Thomas E. Jones, stellvertretender Vorsitzender
  • Mary E. Barth
  • Hans-Georg Bruns - Verbindungsperson zum deutschen Standardsetzer
  • Anthony T. Cope
  • Robert P. Garnett
  • Gilbert Gelard - Verbindungsperson zum französischen Standardsetzer
  • Robert H. Herz
  • James J. Leisenring - Verbindungsperson zum amerikanischen Standardsetzer
  • Warren McGregor - Verbindungsperson zum australischen und neuseeländischen Standardsetzer
  • Patricia O'Malley - Verbindungsperson zum kanadischen Standardsetzer
  • Harry K. Schmid
  • Geoffrey Whittington - Verbindungsperson zum britischen Standardsetzer
  • Tatsumi Yamada - Verbindungsperson zum japanischen Standardsetzer

Die Mtiglieder Barth and Herr Herz sind Teilzeitmitglieder, die anderen Vollzeitmitglieder. Weiterfürende Informationen:

Der neue Name des Boards wird International Accounting Standards Board sein. Der IASB wird seine erste Sitzung voraussichtlich im April 2001 abhalten.

Januarausgabe 2001 des IAS Plus-Newsletter veröffentlicht

24.01.2001

Wir haben die Januarausgabe 2001 des IAS Plus-Newsletter auf IAS Plus eingestellt.

Sie können die gesamte Publikationsreihe hier einsehen (Hinweis: Die Newsletter wurden mittlerweile in IFRS in Focus umbenannt).

IASC veröffentlicht Index zu IAS 39-Leitlinien

24.01.2001

Der IASB hat auf seiner Internetseite einen Index zu den Fragen und Antworten betreffend IAS 39 eingestellt.

Der IASB hat auf seiner Internetseite einen Index zu den Fragen und Antworten betreffend IAS 39 eingestellt.

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