Studie zum Entscheidungsnutzen konkurrierender Bewertungskonzepte

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11.04.2008

Im Rahmen der Diskussionen zur Gestaltung der Bilanzierung nimmt die Debatte über geeignete Bewertungsmaßstäbe einen zentralen Stellenwertwert ein.

Im Mittelpunkt der Diskussion steht regelmäßig die Zeitwertbilanzierung, welche insbesondere im Rahmen der internationalen Rechnungslegung in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Wie die jüngsten Reaktionen auf die Finanzmarktkrise erneut belegen, werden Vor- und Nachteile dieser Entwicklung durchaus unterschiedlich beurteilt. (s. beispielsweise auch unsere Nachrichten vom 8. April 2008 und vom 10. Dezember 2007). Einen aktuellen Beitrag zur Debatte über den Entscheidungsnutzen konkurrierender Bewertungskonzepte leistet die vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) veröffentlichte Befragungsstudie „Attitudes towards Fair Value and Other Measurement Concepts: An Evaluation of their Decision Usefulness“ (in englischer Sprache, 517 KB). Diese entstand in Kooperation mit Professor Joachim Gassen, Institut für Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung der Humboldt-Universität zu Berlin, und der European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS). Im Rahmen einer Online-Umfrage wurden europäische professionelle Investoren und deren Berater zum Entscheidungsnutzen alternativer Bewertungskonzepte befragt.

Aufbau und Ergebnisse der Studie:

Die Studie bestätigt zunächst Ergebnisse vorangegangener Studien: So wird eine Zeitwertbewertung einer Bewertung zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten im Allgemeinen vorgezogen.

Jedoch wird diese generelle Einschätzung durch weiterführende Analysen relativiert: Eine differenzierte Betrachtung zeigt, dass der Entscheidungsnutzen einzelner Bewertungskonzeptionen für verschiedenartige Vermögenswerte und Schulden durchaus unterschiedlich eingeschätzt wird.

Hierbei erfolgt eine deutliche Unterscheidung zwischen marktbasierten (mark-to-market) und modellgestützten (mark-to-model) Zeitwertbewertungen. Während der Entscheidungsnutzen marktbasierter beizulegender Zeitwerte regelmäßig sehr hoch bewertet wird, fällt die Beurteilung des Nutzens modellbasierter beizulegender Zeitwerte vergleichsweise niedrig aus. Ausschließlich für Finanzinstrumente werden modellbasierte beizulegende Zeitwerte einer Bewertung zu Anschaffungs- und Herstellungskosten vorgezogen.

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