Breite Unterstützung für globale Standards unter Finanzvorständen

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03.12.2008

Das International Standards Project, ein gemeinsames Forschungsprojekt der Duke University in den Vereinigten Staaten und der Universität von Oxford im Vereinigten Königreich, hat einen Forschungsbericht zur Einschätzung des IASB veröffentlicht, in dem eine Untersuchung der Ansichten von 749 Finanzleitern zu den IFRS und dem IASB vorgestellt wird.

Die Studie wurde von den Professoren Tim Buthe (Duke) und Walter Mattli (Oxford) geleitet. Die Teilnehmer an der Studie waren hauptsächlich Finanzvorstände und Rechnungswesenleiter von Unternehmen, die an den großen Börsen der Vereinigten Staaten (NYSE), Deutschland (Frankfurt), Frankreich (Paris-Euronext) und dem Vereinigten Königreich (London) notiert sind. Folgende Sachverhalte wurden unter anderem untersucht:

  • Kosten-Nutzen-Einschätzungen der IFRS,
  • allgemeiner Wunsch nach einem Übergang von nationalen auf internationale Rechnungslegungsstandards,
  • derzeitige Stärken und Schwächen der Standardsetzung durch den IASB,
  • aufkommende Themen einschließlich dem Wunsch nach einer Bilanzierung zum beizulegenden Zeitwert oder zum Marktwert.

Sie können sich den Forschungsberichtvon der Internetseite des Projekts herunterladen (in englischer Sprache, 2.792 KB). Alle Rechte liegen bei den Autoren Buthe und Mattli.

Einschätzung des IASB: Wesentliche Erkenntnisse aus der Studie

  • Die Finanzleiter erwarten zu einem überwältigenden Anteil, dass Rechnungslegungsstandards zunehmend auf internationaler Ebene gesetzt werden, und eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer unterstützt diese Entwicklung.
  • Mehr als ein Drittel fragt sich dennoch, ob wahrhaft internationale Bilanzierungsregeln und praktische Anwendungen erreichbar sind, wenn man die Unterschiede im Rechtsumfeld und in der Geschäftskultur der verschiedenen Länder bedenkt.
  • Große Mehrheiten der US-amerikanischen und europäischen Finanzleiter sehen es so, dass sich der IASB auf eine vollständige Bewertung zum beizulegenden Zeitwert hinbewegt, aber nur wenige unterstützen diese Entwicklung.
  • Die Amerikaner schätzen die Schlüsselaspekte des IASB-Standardsetzungsprozesses viel positiver ein als die Europäer. Das schließt den Konsultationsprozess des IASB, Transparenz, Zugänglichkeit, Einbeziehung und Rechenschaftspflicht ein.
  • Deutliche Mehrheiten sowohl der amerikanischen als auch der europäischen Finanzleiter glauben, dass die Qualität und die Effektivität der International Financial Reporting Standards (IFRS) des IASB hoch sind. Gleichzeitig sehen viele die Komplexität und die Einführungskosten als hoch oder zu hoch an, und mehr als 60 Prozent der Befragten war der Meinung, dass die Kosten für einen Wechsel auf IFRS bis jetzt den Nutzen überwiegen.
  • Börsennotierte Unternehmen, die erwarten, von einem sich in der Entwicklung befindlichen Standard betroffen zu sein, und die trotzdem ihre Sichtweise nicht dem IASB kommunizieren, begründen ihre Inaktivität oft damit, dass sie erklären, nicht der Meinung zu sein, dass ihre Stellungnahme zu irgendwelchen Änderungen der Vorschriften im Standardentwurf führen würde.
  • US-Amerikanische Unternehmen, die sich in den Standardsetzungsprozess einbringen, schätzen wichtige Arten oder Kanäle der Einbringung deutlich anders ein als ihre Europäischen Pendants. 93 Prozent der amerikanischen Finanzleiter sind beispielsweise der Meinung, dass die Einreichung von Stellungnahmen ein effektives Mittel ist, aber nur 51 Prozent der Europäer sind derselben Ansicht.
  • Überwältigende Mehrheiten sind der Ansicht, dass eine frühe Einbringung in den Standardsetzungsprozess der Schlüssel ist.

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