Diskussionspapier zur Definition von Eigenkapitalinstrumenten

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28.02.2008

Der IASB hat ein Diskussionspapier zu Finanzinstrumenten mit Eigenschaften von Eigenkapital zu öffentlicher Stellungnahme veröffentlicht.

Das Diskussionspapier besteht aus zwei Teilen – einer Einladung zur Stellungnahme und, als eigenständiges Dokument, die vom US-amerikanischen Standardsetzer im November 2007 veröffentlichten Vorläufigen Ansichten zu Finanzinstrumenten mit Eigenschaften von Eigenkapital. Die Einladung zur Stellungnahme des IASB enthält Hintergrundinformationen und lädt zur Stellungnahme zu den Fragen ein, die bereits in dem FASB-Dokument enthalten sind, und zu einigen weiteren Fragen, die vom IASB gestellt wurden. Der IASB verweist auch auf das europäische Diskussionspapier, das am 28. Januar 2008 vom DRSC e.V. und der Europäische Beratungsgruppe für Finanzberichterstattung (European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG) sowie anderen europäischen Standardsetzern veröffentlicht wurde und in dem der sogenannte Loss Absorption-Approach beschrieben wird.

IAS 32 ist der Standard, in dem derzeit die Unterscheidung von Eigen- und Fremdkapital geregelt ist. In dem Diskussionspapier werden zwei Arten von Problemen aufgeführt, die bezüglich IAS 32 bestehen – Unsicherheit, wie die Prinzipien in IAS 32 angewendet werden sollen und, vielleicht von größerer Bedeutung, wie die Anwendung dieser Prinzipien zu einer angemessenen Unterscheidung zwischen Eigenkapital- und Nichteigenkapitalinstrumenten führt.

In dem Dokument des FASB werden drei Ansätze zur Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten genannt – wesentliche Eigentümerschaft („basic ownership"), Eigentümerschaft und Erfüllung („ownership-settlement") und wahrscheinlichkeitsbasierte Klassifizierung anhand aktueller ökonomischer Bedingungen („reassessed expected outcomes"). Der FASB ist zu der vorläufigen Ansicht gelangt, dass der Ansatz der wesentlichen Eigentümerschaft der beste Ansatz ist, um zu bestimmen, welche Instrumente als Eigenkapital klassifiziert werden sollten. Der IASB hat keinen der drei Ansätze und keinen anderen Ansatz bisher für die Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten erwogen und ist noch zu keiner vorläufigen Ansicht gekommen.

Das Diskussionspapier des IASB benennt einige Auswirkungen, die die drei vom FASB vorgestellten Ansätze auf die IFRS hätten. So gilt beispielsweise folgendes:

  • Wesentlich weniger Instrumente würden nach dem Ansatz der wesentlichen Eigentümerschaft als Eigenkapital klassifiziert als nach IAS 32.
  • Der Ansatz nach Eigentümerschaft und Erfüllung würde weitestgehend zu den gleichen Klassifikationen führen wie IAS 32. Nach diesem Ansatz würden jedoch mehr Instrumente zerlegt, und weniger Derivate würden als Eigenkapital klassifiziert.

Das Ziel des Diskussionspapiers liegt darin, Rückmeldungen dazu zu erhalten, ob die Vorschläge des FASB eine angemessene Grundlage für eigene Erörterungen des IASB sein können. Wenn das Projekt auf die aktive Agenda genommen wird (derzeit befindet es sich nur auf der Forschungsagenda), beabsichtigt der IASB, dieses Projekt gemeinsam mit dem FASB zu betreiben. Das Diskussionspapier ist derzeit nur auf dem Bereich der Internetseite des IASB, der nur Abonnenten zugänglich ist, verfügbar; es wird ab dem 10. März 2008 öffentlich zur Verfügung stehen. Stellungnahmen werden bis zum 5. September 2008 erbeten. Lesen Sie auch die englischsprachige Presseerklärung des IASB (51 KB).

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