Auswirkungsanalyse zur Übernahme von IAS 23 (2007) in der EU

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27.05.2008

Die Europäische Kommission hat mit dem Europäischen Parlament vereinbart, dass Auswirkungsanalysen für Standards und Interpretationen erstellt werden sollen, bevor diese für die Anwendung in Europa übernommen werden.

Die Kommissionsdienststellen haben gemeinsam mit der europäischen Beratungsgruppe für Finanzberichterstattung (European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG) die Auswirkungsanalyse zur überarbeiteten Fassung von IAS 23 Fremdkapitalkosten (2007) erstellt. Derzeit ist in Europa die Fassung des IAS 23 von 1993 in Kraft. In der Analyse werden die folgenden Auswirkungen der Übernahme von IAS 23 (2007) für die Anwendung in Europa genannt:

In der Konsultation durch die Kommissionsdienststellen zeigte sich, dass in einer Mehrheit der Stellungnahmen die Aktivierungsmethode vorgezogen und/oder die Übernahme des Standards begrüßt wird.

Die Streichung eines der gegenwärtigen Wahlrechte wird die Vergleichbarkeit von Abschlüssen erhöhen.

Fachliche Erörterungen beim IASB und bei EFRAG und Untersuchungen der Kommissionsdienststellen haben ergeben, dass bei der Verwendung der Anschaffungskostenmethode die Aktivierung von Fremdkapitalkosten und deren Aufnahme in die Anschaffungskosten des Vermögenswertes einen besseren konzeptionellen Ansatz bietet als ihre Erfassung als Aufwand.

Trotz der Tatsache, dass die Mehrheit der europäischen Unternehmen derzeit die Aufwandsmethode anwendet, ist nicht zu erwarten, dass die Einführung von IAS 23 eine bedeutende Auswirkung auf einen Teil von ihnen hat, da sie möglicherweise nicht über qualifizierende Vermögenswerte oder Fremdkapitalkosten verfügen. Die Aktivierung von Fremdkapitalkosten ist für diejenigen Unternehmen von Bedeutung, die kapitalintensive Vermögenswerte nutzen. Unsere Konsultation und andere Berichte zeigen, dass diese Unternehmen im Allgemeinen die Aktivierungsmethode bevorzugen.

Die Überarbeitung von IAS 23 wird einige Kosten aus der erstmaligen Anwendung mit sich bringen und die Komplexität leicht erhöhen, da die Aufwandsmethode leichter anzuwenden ist als die Aktivierungsmethode. Der Hauptteil dieser Kosten wird sich auf die erstmalige Anwendung des überarbeiteten Standards beziehen und daher nur einmal auftreten. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass der Nutzen aus der Verwendung des Standards wichtiger ist als die Einführungskosten.

Erörterungen im Anwenderforum von EFRAG haben gezeigt, dass die Streichung eines Wahlrechts die Vergleichbarkeit erhöhen wird. Dies wurde als bedeutender Nutzen angesehen. Die Erörterungen zeigten auch, dass die Bedeutung von Fremdkapital je nach Branche variieren kann und sie offensichtlich von größerer Bedeutung in den kapitalintensiven Branchen sind. Einige Analysten wiesen darauf hin, dass Fremdkapitalkosten normalerweise keine Kennziffer für ihre Analysen sind. Aus der Kostenperspektive gesehen werden die Anwender möglicherweise zusätzliche Kosten aus der Anpassung der Zahlen für Analysezwecke haben, aber sie werden auch einige Ersparnisse aus dem Wegfall eines Wahlrechts haben.

Der IASB beabsichtigt, eine nachträgliche Auswirkungsanalyse zwei Jahre nach erstmaliger Anwendung des Standards durchzuführen. Eine solche Analyse sollte sich besonders den Bereichen zuwenden, die in den Stellungnahmen während der Konsultation hervorgehoben wurden.

Insgesamt wird empfohlen, die überarbeitete Fassung von IAS 23 für die Anwendung in Europa zu übernehmen, da der Nutzen die Kosten überwiege. Lesen Sie die vollständige englischsprachige Analyse (148 KB), aus der wir oben übersetzt haben. Außerdem stellt die Kommission die Stellungnahmen im Rahmen der öffentlichen Konsultation zur Verfügung.

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