Stellungnahme des DSR zum Diskussionspapier Finanzinstrumente mit Merkmalen von Eigenkapital

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15.05.2008

Der Deutsche Standardisierungsrat (DSR) hat seine Stellungnahmezum IASB-Diskussionspapier Finanzinstrumente mit Merkmalen von Eigenkapital verabschiedet.

Die Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdkapital ist nach Meinung des DSR eines des wichtigsten Themen auf der derzeitigen Agenda des IASB. IAS 32 sei trotz der Änderungen aus dem Jahr 2008 von Grund auf fehlerbehaftet. Bei der Entwicklung eines Nachfolgestandards sei es unabdingbar,

Kriterien zu entwickeln, auf die ein Prinzip zur Unterscheidung von Eigen- und Fremdkapital aufbauen könne,

einen Ansatz für die Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdkapital zu wählen, der auf eine Prinzip aufbaut, das von einer großen Bandbreite von Unternehmen mit unterschiedlicher gesetzlicher Form in verschiedenen Rechtskreisen angewendet werden könne und dennoch entscheidungsnützliche Informationen liefere, und

dabei dennoch die Fehler von IAS 32 nicht zu wiederholen.

Dies ist nach Ansicht des DSR mit dem jetzigen Diskussionspapier, das im Wesentlichen aus den vorläufigen Ansichten des FASB besteht, nicht gelungen:

Wir hätten also erwartet, dass die vorläufigen Ansichten des FASB mit einer umfassenden Erörterung verschiedener Kriterien eingeleitet würde sowie einer Untersuchung der Frage, ob ein Ansatz zur Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdkapital, der auf diesen Kriterien aufbaut, zu entscheidungsnützlichen Informationen führt. Die vorläufigen Ansichten des FASB enthalten keinerlei derartige Erörterungen. Sogar das Prinzip hinter den gewählten Kriterien wird nicht erklärt und schon gar nicht erörtert.

Darüber hinaus weist der DSR darauf hin, dass die Kapitalabgrenzung von übergreifender Bedeutung sei und der Umfang des Projekts dieser Tatsache nicht entspräche. Zum einen beschränke sich die Darstellung in den vorläufigen Ansichten nur auf Finanzinstrumente und gehe nicht auf alle Arten von Kapital ein. Zum anderen jedoch würden Punkte aufgegriffen, die mit der prinzipiellen Frage der Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdkapital nichts zu tun hätten (bspw. Fragen der Bewertung), während Punkte wie die Untersuchung der vorgeschlagenen Ansätze im Konzernzusammenhang und die Auswirkungen der Frage, ob die Eigentümersichtweise oder die Unternehmenssichtweise gewählt wird, vernachlässigt würden. Insgesamt kommt der DSR zu folgenden Schluss:

Insgesamt sind wir enttäuscht, dass die vorläufigen Ansichten des FASB eine Reihe von Fragen nicht beinhalten, die wir für essenziell bei der Einschätzung der verschiedenen Ausgangspunkte für die Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdkapital halten. Im Gegensatz dazu sind wir der Meinung, dass das PAAinE-Diskussionspapier zum gleichen Sachverhalt nicht nur den Erörterungen mehr Platz einräumt, die wir für essenziell halten, sondern auch von Grund auf den sogenannten Verlustabsorptionsansatz herleitet und darstellt, warum dieser Ansatz einer größeren Bandbreite von Adressaten entscheidungsnützliche Informationen für Unternehmen in unterschiedlicher rechtlicher Form und in verschiedenen Rechtskreisen bietet.

Lesen Sie die vollständige Stellungnahme des DSR, aus der wir oben übersetzt haben, in englischer Sprache (186 KB).

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