Offizieller Vertreter der US-amerikanischen SEC äußert sich zu den IFRS

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04.08.2009

In einer am 3. August 2009 in New York gehaltenen Rede auf der Jahresversammlung der amerikanischen Gesellschaft für Rechnungslegung (American Accounting Association, AAA) äußerte der Leiter der Abteilung Rechnungslegung innerhalb des Bereichs Unternehmensfinanzen der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC), Wayne Carnell, zu Sachverhalten in Bezug auf die Anwendung der IFRS durch bei der SEC registrierte Unternehmen.

Unter anderem machte Carnell die folgenden Aussagen:

Im November 2007 hatte die SEC dafür gestimmt, ausländischen, bei ihr registrierten Unternehmen die Anwendung der IFRS ohne eine Überleitung auf US-GAAP zu gestatten. Seitdem haben sich lediglich 137 der mehr als 1.000 ausländischen Unternehmen dafür entschieden, die IFRS anzuwenden.

Die Zahl ausländischen, in den Vereinigten Staaten registrierten Unternehmen ist über die vergangenen Jahre zurückgegangen, darunter um zwei Drittel unter europäischen registrierten Unternehmen. Carnall machte für diesen Rückgang vor allem Kosten- Nutzen-Erwägungen verantwortlich.

In November 2008 bat die SEC um Stellungnahmen zu einem vorgeschlagenen Fahrplan für die mögliche Verwendung von Abschlüssen, die von US-amerikanischen Emittenten in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards aufgestellt werden. Carnall wies darauf hin, dass der Entwurf des Fahrplans 'weit von einem Vorschlag entfernt sei' und es zu diesem Zeitpunkt kein 'sicheres Datum' hinsichtlich der Anwendung der IFRS durch US-amerikanische, inländische Registranten gebe. Carnell brachte sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass die SEC weniger als 250 Stellungnahmen zu einem Vorschlag erhalten habe, der bedeutende Auswirkungen auf alle 12.000 bei der SEC registrierten Unternehmen haben könne.

Im November 2008 schlug die SEC gleichzeitig mit dem vorgelegten Fahrplan vor, einer begrenzten Gruppe großer US-amerikanischer (basierend auf Branche und Größe) eine vorzeitige Anwendung für Perioden zu gestatten, die nach dem 15. Dezember 2009 enden (Einreichungen für 2010). Carnell meinte, dass die Antworten 'nicht darauf hinwiesen, dass das Wahlrecht viel Unterstützung erfahre.'

Carnall stellte fest, dass es weiterhin 'bedeutende und fundamentale Unterschiede zwischen den IFRS und US-GAAP' gebe, sowohl hinsichtlich der kodifizierten Standards als auch hinsichtlich der Art und Weise, wie diese Standards umgesetzt würden.

Er drückte Bedenken dahingehend aus, dass die IFRS durch unterschiedliche Auslegungen oder Veränderungen regional oder lokal zersplittern könnten. Das Ziel, so sagte er, sollte ein gemeinsamer Standard rund die Welt sein.

Carnall stellte fest, dass aus von Seiten der SEC kein Verbot gebe, das US-amerikanischen und bei ihr registrierten Unternehmen die Veröffentlichung von IFRS-Abschlüssen zusätzlich zu einem US-GAAP-Abschluss untersagen würde – gleichwohl würde dies kein Unternehmen tun. Falls es der Markt verlangte oder Unternehmen sähen, dass IFRS-Abschlüsse ihren Zugang zu Kapital verbesserten, würden sie vermutlich freiwillig IFRS-Abschlüsse veröffentlichen. Er stellte eine Zurückhaltung auf Seiten der Unternehmen fest, Mittel für die IFRS aufzuwenden (Systeme, Schulungen usw.), solange die SEC nicht ein festes Datum nennt.

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