Designierte SEC-Vorsitzende ist bei IFRS zurückhaltend

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19.01.2009

Am 15. Januar 2009 gab es im Ausschuss für Bank-, Wohnungs- und städtische Angelegenheiten des US-amerikanischen Senats eine Anhörung zur Nominierung von Mary Schapiro als Vorsitzende der Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission, SEC).

Schapiro deutete einige Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Übernahme der IFRS in den Vereinigten Staaten an und sagte, dass sie sich 'nicht notwendigerweise an den bestehenden Fahrplan, zu dem derzeit Stellung genommen werden kann, gebunden fühle'. Die Anhörung ist als Internetsendungim Netz verfügbar. Nachfolgend geben wir die nicht offizielle Niederschrift der Frage von Senator Reed bezüglich der IFRS und Schapiros Antwort darauf wieder.

Senator Jack Reed (Demokrat aus Rhode Island): Vieles von dem, was Sie tun werden, wird Komplikationen und Folgen im Ausland und in den Vereinigten Staaten haben. Eines der Gebiete ist der IFRS-Fahrplan. Wir haben den Vorsitzenden Cox wiederholt angeschrieben, dass er einen überaus deutlichen Fahrplan festlegen und entwickeln möge, und ich denke, dass es bei diesem Thema einer zügigen Entscheidung bedarf. Um präzise zu sein: Ich habe mich mit dem Vorstandsvorsitzende der Honeywell Corporation getroffen, der ähnliche Bedenken hinsichtlich ungleicher Behandlungsweisen nach internationalen Regeln hatte, nach denen man Erträge und Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen anders erfassen kann. Hier besteht eine Arbitragemöglichkeit zwischen den beiden Systemen, bei der ich denke, dass wir sie vermeiden müssen. Können Sie uns ein Bild davon vermitteln, wie Sie mit dieser internationalen Bilanzierungsbewegung verfahren wollen – mit einer Anerkennung, dass wir sie dereinst in einer globalen Wirtschaft haben und uns hoffnungsvollerweise auf einen Satz hochwertiger Standards zubewegen werden.

Mary Schapiro: Nun, ich würde mit großer Vorsicht verfahren, damit wir uns nicht in eine Abwärtsspirale begeben. Ich denke, wir alle stimmen darin überein, dass ein einziger Satz von Bilanzierungsstandards, die rund um den Globus angewendet werden, eine sehr vorteilhafte Sache wäre, Anleger ermöglichen würde, Unternehmen rund um die Welt zu vergleichen. Dieses vorausgeschickt, habe ich einige Bedenken hinsichtlich des Fahrplans, der von der SEC veröffentlicht wurde und zu dem derzeit Stellung genommen werden kann. Ich habe einige Bedenken hinsichtlich der IFRS-Standards im Allgemeinen. Sie sind nicht so detailliert wie die US-Standards. Da wird eine Menge der Auslegung überlassen. Selbst wenn wir sie übernähmen, wird es meiner Meinung nach keine Einheitlichkeit rund um die Welt zu der Frage geben, wie sie umgesetzt und durchgesetzt werden. Die Kosten eines Wechsels von US-GAAP auf IFRS werden außerordentlich sein, und ich habe einige Schätzungen gesehen, die von bis zu 30 Millionen US-Dollar für jedes US-amerikanische Unternehmen ausgehen, um dies zu erreichen. In dieser Zeit denke ich, dass wir sorgsam darüber nachdenken müssen, ob diese Größenordnung an Kosten für die US-Wirtschaft wirklich Sinn ergibt. Mein vielleicht größter Vorbehalt besteht in der Unabhängigkeit des International Accounting Standards Boards und die Fähigkeit, dessen Prozess für die das Setzen von Standards zu überwachen und dem Ausmaß an Strenge, der heutzutage in diesem Prozess besteht. Also sage ich Ihnen, dass ich tief Luft holen werde und mir das ganze Thema sorgsam erneut ansehen werde und nicht notwendigerweise an den bestehenden Fahrplan, zu dem derzeit Stellung genommen werden kann, gebunden fühle.

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