IFRS und das Bilanzierungsumfeld in Russland

  • Doing Business in Russia 2009 Image

15.10.2009

Unsere Kollegen von Deloitte & Touche Regional Consulting Services Limited (Russland) haben die Publikation 'Geschäfte in Russland tätigen 2009' herausgebracht.

In einem Abschnitt dieses Berichts wird das Bilanzierungsumfeld in Russland untersucht. Aus historischen Gründen wurde die russische Rechnungslegung durch den Staat und nicht durch den Berufsstand festgelegt. Russische Bilanzierungsstandards sind im Großen und Ganzen eine zusammengefasste Version der IFRS, mit Änderungen und Wahlrechten, die eine Vereinheitlichung des Abschlusses mit den Steuergesetzen und -verordnungen ermöglichen. Geschäfte in Russland tätigen 2009 (in englischer Sprache, 80 Seiten, 2.330 KB) enthält Informationen darüber, welche Unternehmen geprüft werden müssen, wo die Abschlüsse einzureichen sind sowie jüngste Trends in Richtung einer freiwilligen Veröffentlichung von IFRS-Abschlüssen. Es werden einige Unterschiede zwischen den IFRS und den russischen Bilanzierungsstandards festgehalten – wie nachfolgend zusammengefasst. Unsere Länderseite zu Russland finden Sie hier.

 

Unterschiede zwischen den russischen Bilanzierungsstandards und den IFRS

Die Anwendung der russischen Bilanzierungsstandards führt in der Praxis zu einigen bedeutenden Unterschieden im Vergleich zu den IFRS, v.a. bei den folgenden Sachverhalten:

  • Abschlüsse werden im Allgemeinen auf Grundlage von Anschaffungskosten aufgestellt, es gibt nur selten Neubewertungen
  • Das Konzept des beizulegenden Zeitwerts wird nicht weithin angewendet, mit Ausnahme von Anlagen in marktgehandelten Wertpapieren
  • Finanzierungsleasingverhältnisse können angesetzt werden, werden in der Regel aber nicht
  • Vermögen wird normalerweise nicht auf Wertminderungen geprüft (mit Ausnahme immaterieller Vermögenswerte)
  • Die Nutzungsdauern von Sachanlagen stimmen im Großen und Ganzen mit den Nutzungsdauern überein, die für steuerliche Zwecke vorgegeben sind
  • Die Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens, das erworben wurde, werden zu Buchwerten zum Zeitpunkt des Erwerbs bemessen und beibehalten
  • Derivative Geschäfts- oder Firmenwerte (positive wie negative) werden über den kürzeren Zeitraum von 20 Jahren oder das Leben des Erwerbers abgeschrieben und sind in aller Regel nicht Gegenstand eines jährlichen Werthaltigkeitstests
  • Rückstellungen (wie für Forderungsausfälle) werden in der Regel nicht gebildet
  • Erträge oder Aufwendungen werden in Übereinstimmung mit den steuerlichen Vorschriften erst dann angesetzt, wenn alle vorangehenden grundlegenden Dokumente, in denen der Geschäftsvorfall zum Ausdruck kommt, erhalten wurden
  • Latente Steuern werden im Allgemeinen aus der Gewinn- und Verlustrechnung ermittelt, auch wenn sich die Methodik unterscheidet
  • Es gibt keine unmittelbare Vorschrift, Konzernabschlüsse aufzustellen

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