Bericht der Regulatoren zu Zweckgesellschaften
12.10.2009
Das Gemeinsame Forum hat seinen Bericht zu Zweckgesellschaften freigegeben.
Die Fähigkeit, eine außerbilanzielle Behandlung zu erreichen, wird durch das Bilanzierungsregime beeinflusst, dem Originator oder Sponsor unterliegen. Im Allgemeinen ist eine außerbilanzielle Behandlung unter US-GAAP einfacher zu erreichen als unter IFRS. Allerdings werden die neuen Bilanzierungsregeln des US-amerikanischen FASB hinsichtlich SPEs, die 2010 in Kraft treten, die Fähigkeit von Institutionen bedeutend verringern, eine außerbilanzielle Behandlung zu erreichen. Als Folge dessen werden die US-amerikanischen Bilanzierungsänderungen die Motivation von Originatoren, SPEs zu verwenden, deutlich verändern. Diese Bilanzierungsänderungen werden auch die Fremdkapital- und risikobasierte Kapitalquoten beeinflussen und können eine wichtige Auswirkung auf das Management der Kapitaladäquanzvorschriften durch die Firmen haben. Europäische Finanzunternehmen haben im Allgemeinen weniger Möglichkeiten, Vermögenswerte mittels SPEs aus ihrer Bilanz zu entfernen. Allerdings wird dies durch den Umstand ausgeglichen, dass risikobasierte Kapitalvorschriften in Europa nicht so eng mit der Bilanzierung verbunden sind. Demgegenüber können US-Unternehmen derzeit Vermögenswerte zwar leichter aus der Bilanz entfernen, die US-amerikanische Umsetzung von Basel I erfordert aber mehr Kapital für bestimmte Risikopositionen als in Europa. Einige Beispiele (aber keineswegs eine vollständige Liste) dafür, wie SPEs möglicherweise die Vermögenslage eines Unternehmens durcheinander bringen oder verschleiern können:
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In einem Anhang zu dem Bericht werden die derzeitigen Bilanzierungsvorschriften für SPEs nach IFRS und US-GAAP ausführlich untersucht. Weiterführende Informationen in englischer Sprache:
Bericht zu Zweckgesellschaften (463 KB) |
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Das Gemeinsame Forum ist ein Zusammenschluss aus dem Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, der internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden und der internationalen Vereinigung der Versicherungsaufsichten, der Sachverhalte von gemeinsamen Interesse für den Banken-, Wertpapier- und Versicherungssektor behandelt, einschließlich der Überwachung von Finanzkonglomeraten.