"Die IFRS an einer entscheidenden Weggabelung"
13.12.2010
Der IASB stellt auf seiner Internetseite einen Auszug aus einer programmatischen Rede zur Verfügung, die der Treuhänder der IFRS-Stiftung Harvey Goldschmid bei einer Konferenz des US-amerikanischen Instituts Financial Executives International (FEI) gehalten hat.
Zum einen könnte die Koalition der Länder auseinanderbrechen, die die IFRS unterstützen. Und an Stelle von zwei Sätzen von Rechnungslegungsvorschriften könnte es wieder zu einer Zersplitterung wie vor dem Jahr 2000 kommen. Viele nationale Rechnungslegungssysteme würden entstehen. Die Kosten im Sinne von mangelnder Transparenz und Vergleichbarkeit und höheren Bilanzierungskosten etc. wären extrem hoch. Das zweite Szenario ist aus Sicht der Vereinigten Staaten jedoch noch schlimmer. Die Koalition der IFRS-Unterstützer würde Bestand haben, und die Vereinigten Staaten wären isoliert. Sie würden nicht länger die bedeutende und konstruktive Rolle spielen, die sie jetzt bei der IFRS-Entwicklung und -Aufsicht spielen. Ich bin der Meinung, dass ohne aktive Teilnahme der Vereinigten Staaten die Gesamtqualität der internationalen Rechnungslegungsstandards nachlassen würde. Denken Sie daran, in manchen anderen Teilen der Welt werden Transparenz und Anlegerschutz sehr viel weniger wichtig genommen. [...] 2020 oder 2030 oder so wären die Vereinigten Staaten eh gezwungen, die internationalen Rechnungslegungsstandards zu übernehmen, aber es wären sehr viel schwächere Standards als die jetzigen, und die Vereinigten Staaten bekämen (im Gegensatz zu jetzt) einen sehr viel kleineren Stuhl an den Tischen, an denen über IFRS-Entwicklung und -Aufsicht gesprochen wird. |