Juli

IASB ersucht um Sichtweisen der Adressaten zur Aufrechnung von Vermögenswerten und Schulden

31.07.2010

Der IASB hat einen Fragebogen freigegeben, der an die Nutzer von Abschlüssen gerichtet ist und sich der Frage der Aufrechnung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten widmet.

Die Umfrage zielt darauf ab festzustellen, ob und wie Nutzer Abschlüsse um die Aufrechnung von Finanzinstrumenten anpassen. Das Projekt war dem Arbeitsprogramm auf Sitzung von IASB und FASB im Juni als Reaktion auf Bedenken der Adressaten hinzugefügt worden (darunter auch Vertreter des Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht und des Finanzstabilitätsboards). Dabei geht es um Unterschiede zwischen den Standards nach IFRS und US-GAAP zur Aufrechnung derivativer Verträge und anderer Finanzinstrumente in der Bilanz, die zu wesentlichen Unterschieden in der Berichterstattung durch Finanzinstitute führen können.

Mit dem Fragebogen, der an die Nutzer von Abschlüssen gerichtet ist, wird um Rückmeldungen u.a. zu den folgenden Gebieten gebeten:

Welche Brutto- oder Nettowerte an Positionen finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, und hier insbesondere Derivaten sind für die Abschlussanalyse nützlich?

Sollten Brutto- oder Nettowerte in der Aufstellung über die Vermögenslage gezeigt werden (Bilanz)?

Wann sollte die Aufrechnung (Netting) erlaubt sein (bedingte oder unbedingte Rechte, verschiedene Risikoarten)?

Die Frist zum Ausfüllen des Fragebogens läuft am 20. August 2010 ab. Der Fragebogen kann über die Internetseite des IASB aufgerufen werden. Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie auf unserer Projektseite zur Aufrechnung in der Bilanz.

Mitschnitt der 147. DSR-Sitzung

31.07.2010

Das DRSC gibt bekannt, dass die Mitschnitte der einzelnen Tagesordnungspunkte der 147. DSR-Sitzung jetzt archiviert sind und von dieser Seite abgerufen werden können.

Das DRSC gibt bekannt, dass die Mitschnitte der einzelnen Tagesordnungspunkte der 147. DSR-Sitzung jetzt archiviert sind und von dieser Seite abgerufen werden können.

EITF Snapshot für Juli 2010

31.07.2010

Wir haben die Juliausgabe 2010 des EITF Snapshot-Newsletters eingestellt (in englischer Sprache, 130 KB), in welchem die Sitzung der Emerging Issues Task Force des FASB vom 29. Juli 2010 zusammengefasst ist.

Der EITF Snapshot-Newsletter ermöglicht Lesern, die für sie relevanten Sachverhalte zu identifizieren und die Ergebnisse der Sitzung schnell zu verstehen. Zurückliegende Ausgaben können Sie hier herunterladen. In dieser Ausgabe des EITF Snapshot-Newsletters werden die folgenden Sachverhalte abgedeckt, die auf der EITF-Sitzung erörtert wurden:

Sachverhalt 09-G Klarstellung der Definition abgegrenzter Erwerbskosten bei Versicherungsunternehmen – endgültige Beschlussfassung

Sachverhalt 09-H Erlöserfassung durch Organisationen im Gesundheitswesen – keine Übereinkunft erzielt

Sachverhalt 09-K Darstellung von Versicherungsansprüchen und damit im Zusammenhang stehenden Versicherungsrückdeckungen durch Organisationen im Gesundheitswesen – Beschlussfassung in Teilen erfolgt

Sachverhalt 09-L Bewertung von caritativen Hilfsprogrammen für Angabezwecke durch Organisationen im Gesundheitswesen – endgültige Beschlussfassung

Sachverhalt 10-A Wie der Buchwert einer Berichtseinheit berechnet werden sollte, wenn man den ersten Schritt im Werthaltigkeitstest für den Geschäfts- oder Firmenwert durchführt – keine Übereinkunft erzielt

Sachverhalt 10-B Bilanzierung mehrfacher Wechselkurse für Fremdwährungen – keine Übereinkunft erzielt

Sachverhalt 10-C Bilanzierung von Krediten des Teilnehmers im Abschluss eines leistungsorientierten Plans – Beschluss zur Veröffentlichung

Sachverhalt 10-D Bilanzierung bestimmter Gebühren im Zusammenhang mit der unlängst in Kraft getretenen Gesetzgebung im Gesundheitswesen – Beschluss zur Veröffentlichung

Erstmalige Beschlussfassungen der EITF (sog. 'Beschlüsse zur Veröffentlichung') werden mit der Bitte um Stellungnahme für eine bestimmte Zeit nach Ratifizierung durch den FASB veröffentlicht. Auf der ersten planmäßigen Sitzung nach Ablauf der Kommentierungsfrist erwägt die EITF die eingegangenen Stellungnahmen und bestätigt, sofern gerechtfertigt, seine Beschlüsse zur Veröffentlichung als endgültige Beschlussfassungen. Diese Beschlussfassungen werden dann an den Board zur endgültigen Ratifizierung übermittelt.

IASB veröffentlicht Standardentwurf für neuen IFRS – Versicherungsverträge

30.07.2010

Der IASB hat einen Standardentwurf eines vorgeschlagenen IFRS für Versicherungsverträge mit der Bitte um Stellungnahme veröffentlicht.

Im Entwurf ED/2010/8 Versicherungsverträge wird ein einziger IFRS vorgeschlagen, den alle Versicherer in allen Rechtskreisen auf alle Vertragsarten in einheitlicher Weise anwenden können. Der vorgeschlagene IFRS würde sowohl auf den Schreiber von Versicherungs- als auch Rückversicherungsverträgen Anwendung finden. Nachfolgend fassen wir die Kernvorschläge überblickartig zusammen:

 

Anwendungsbereich und Ansatz

Der vorgeschlagene IFRS wäre auf alle Versicherungsverträge wie definiert anzuwenden. Ein Versicherungsvertrag würde zum frühen Zeitpunkt der beiden nachfolgenden angesetzt:

  • dem Zeitpunkt, zu dem sich der Versicherer für die Gewährung der Deckung von versicherten Ereignissen gegenüber dem Policeninhaber ins Obligo begibt und
  • der Unterzeichnung des Versicherungsvertrags.

Ein Versicherer würde eine Versicherungsschuld ausbuchen, wenn sie erlischt.

Bewertung

Die Bewertung des Versicherungsvertrags fußt auf einem einem 'Bausteinansatz', der sich durch eine aktuelle Beurteilung des Vertrags auszeichnet und folgende Elemente umfasst:

  • ein unverzerrter, wahrscheinlichkeitsgewichteter Durchschnitt der Zahlungsströme, deren Entstehen in dem Maße erwartet wird, wie der Versicherer den Vertrag erfüllt (Erwartungswert);
  • die Auswirkungen aus dem Zeitwert des Geldes; und
  • eine Marge.

Die Bausteine würden verwendet, um die Kombination aus Rechte und Pflichten, die sich aus einem Versicherungsvertrag ergeben, zu bemessen, statt Rechte und Pflichten getrennt voneinander zu ermitteln. Die Kombination von Rechten und Pflichten würde auf Nettobasis dargestellt.

Angaben

Hinsichtlich Angaben wird im Entwurf vorgeschlagen, dass Unternehmen qualitative und quantitative Informationen über:

  • die Beträge, die sie im Abschluss aus der Entstehung von Versicherungsverträgen ansetzen, und
  • Art und Ausmaß von Risiken aus Versicherungsverträgen

vorlegen.

 

Zum Entwurf ED/2010/8 kann bis zum 30. November 2010 Stellung genommen werden. Weiterführende Informationen:

Indien und Japan gründen gemeinsame Arbeitsgruppe zu IFRS

30.07.2010

Verschiedene staatliche und mit der Rechnungslegung befasste Organisationen aus Indien und Japan haben die gemeinsame indisch-japanische Arbeitsgruppe als gemeinsame Plattform beider Länder ins Leben gerufen, um IFRS-bezogene Sachverhalte zu erörtern.

Die erste Sitzung der gemeinsamen Arbeitsgruppe fand vom 26. bis 28. Juli 2010 in Tokio statt. Im Rahmen der Sitzung wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, bei der im Wesentlichen um Folgendes geht:
  • eine Austausch von Sichtweisen zu rechtlichen, regulatorischen und anderweitigen Sachverhalten, die sich aus der Anwendung der oder der Konvergenz mit den IFRS ergeben, und Untersuchung der Möglichkeit einer gegenseitigen Unterstützung
  • die Behandlung der kritischen Themen im Hinblick auf die Anwendung der oder der Konvergenz mit den IFRS und Erzielung einer Übereinkunft durch einen Beratungsprozess, auf den sich beide verständigt haben
  • die Förderung eines starken und zusammenhängenden Berufsstands durch Führung bei aufkommenden Themen, der Koordinierung mit globalen, anderen regionalen und intra-regionalen Organisationen, Gremien und Verbänden zur Erzielung angemessener strategischer Ziele

Die nächste Sitzung der Gruppe wird 2011 in Indien stattfinden. Weiterführende Informationen:

Neue Veröffentlichungen von Deloitte Brasilien

30.07.2010

Unsere brasilianischen Kollegen haben Ausgaben in portugiesischer Sprache von 'IFRS for SMEs in your Pocket' und '2009 Model financial statements' erstellt.

Der IFRS für KMU ist in Brasilien v.a. nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen IASB, dem brasilianischen Bundesrat für Bilanzierung und dem brasilianischen Ausschuss für Bilanzierungsverlautbarungen während eines Besuchs des IASB-Vorsitzenden Sir David Tweedie in Brasilien im Januar 2010 von besonderer Bedeutung.

Im Dezember 2009 hatte der brasilianische Ausschuss für Bilanzierungsverlautbarungen eine portugiesische Fassung des IFRS for SMEs als Wahlrecht für KMU in Brasilien verabschiedet. Mit der Resolution 1255/2009 wurde der KMU-Standard des Gremiums durch den brasilianischen Bundesrat für Bilanzierung, das nationale berufsständische Gremium übernommen. Weiterführende Informationen:

Presseerklärung von Deloitte zu den IASB-Vorschlägen zu Versicherungsverträgen

30.07.2010

In Ergänzung unserer unmittelbar nachfolgenden Nachricht geben wir bekannt, dass Deloitte eine Presseerklärung zur Herausgabe des Entwurfs ED/2010/8 Versicherungsverträge veröffentlicht hat.

Mit dem Entwurf werden fundamentale Änderungen an der Rechnungslegung von nach IFRS bilanzierenden Versicherungsunternehmen vorgeschlagen, mit dem Ziel, sie einheitlicher und transparenter als bisher zu gestalten. Nachfolgend geben wir einen Ausschnitt aus der Presseerklärung wieder:

Angesichts der zunehmenden Übernahme der IFRS weltweit ist es keine Übertreibung anzunehmen, dass dieser vorgeschlagene Bilanzierungsstandards eine globale Auswirkung hat und die Art und Weise, wie Versicherungsunternehmen ihre Versicherungsverträge bemessen, über sie berichten und ihre Erfolgskraft beurteilen, fundamental ändern kann", sagt Joel Osnoss, Global IFRS Leader für Mandanten und Märkte bei Deloitte Touche Tohmatsu.

Francesco Nagari, Global IFRS Leader für Versicherungen bei Deloitte, nahm wie folgt Stellung: "Die Veröffentlichung des Standardentwurfs ist ein einschneidendes Ereignis in dem 13 Jahre währenden Projekt des IASB zur Entwicklung eines einheitlichen Standards für die Bilanzierung von Versicherungen und wird eine bedeutende Auswirkung auf Versicherer rund um die Welt haben. Dem vorgeschlagenen IFRS zufolge würden alle Versicherungsverträge – dies schließt Lebens- wie Nichtlebensverträge ein – unter Verwendung derselben Bausteine bemessen werden, die auf abgezinsten, wahrscheinlichkeitsgewichteten besten Schätzungen für Zahlungsströme fußen."

Weiterführende Informationen:

Presseerklärung Deloitte zur Veröffentlichung des IASB-Standardentwurfs für einen neuen International Financial Reporting Standard für Versicherungsverträge

unsere Zusammenfassung zum Projekt Versicherungsverträge

Einladung zur Öffentlichen Diskussion am 27. September 2010

30.07.2010

Der DSR lädt alle Mitglieder des DRSC sowie alle anderen interessierten Personen und Organisationen am Montag, 27. September 2010, 13.00 Uhr zu einer Öffentlichen Diskussion nach Frankfurt/ Main ein.

Der DSR lädt alle Mitglieder des DRSC sowie alle anderen interessierten Personen und Organisationen am Montag, 27. September 2010, 13.00 Uhr (voraussichtlich bis ca. 18.00 Uhr) ins Airport Conference Center, Frankfurt/ Main, Raum K20 zu einem Diskussionsforum zu folgendem Papier des IASB ein:

Entwurf ED/2010/8 Versicherungsverträge

unsere Zusammenfassung zum Projekt Versicherungsverträge

Gleichzeitig nimmt das DRSC diese Gelegenheit wahr, um die Auswirkungen der Vorschläge des IASB-Stabsentwurfs IFRS X Financial Statement Presentation (Introduction) auf Versicherungsunternehmen zur Diskussion zu stellen. An der Veranstaltung wird auch ein Board-Mitglied des IASB teilnehmen. Ebenso ist geplant, dass ein EFRAG TEG-Mitglied vertreten sein wird.

Sollten sich in den nächsten Wochen noch Änderungen ergeben bzw. weitere Veröffentlichungen zur Diskussion stehen, behält sich das DRSC vor, die Tagesordnung zu ändern. Bitte melden Sie Ihre Teilnahme unter bahrmann@drsc.de bis zum 20. September 2010 an.

IAASB-Vorsitzender wiederernannt

29.07.2010

Der Board des internationalen Wirtschaftsprüferverbands (International Federation of Accountants, IFAC) hat Prof. Arnold Schilder ein weiteres Mal zum Vorsitzenden des International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB), ernannt.

Der Board des internationalen Wirtschaftsprüferverbands (International Federation of Accountants, IFAC) hat Prof. Arnold Schilder ein weiteres Mal zum Vorsitzenden des International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB), des internationalen Standardsetzers für den Erlass der internationalen Prüfungsstandards (International Standards on Auditing, ISA), ernannt. Seine Amtszeit läuft von 2012 bis 2014. Die englischsprachige Presseerklärung von IFAC können Sie hier einsehen.

FASB probt den Alleingang bei der Bilanzierung von Rückkaufvereinbarungen

29.07.2010

Auf seiner gestrigen Sitzung gab der Vorsitzende des FASB, Bob Herz, bekannt, dass er dem Arbeitsprogramm des FASB ein eng umrissenes Projekt zur Verbesserung der Bilanzierung von Rückkaufvereinbarungen (Repurchase Agreements, kurz Repos) oder anderer Vereinbarungen, die den Übertragenden sowohl berechtigen als auch verpflichten, finanzielle Vermögenswerte vor ihrer Fälligkeit zurückzukaufen oder zurückzunehmen, hinzugefügt habe.

Obgleich es sich dabei nicht um ein gemeinsames Projekt mit dem IASB handelt, beabsichtigt der FASB zu erwägen, inwiefern die vorgeschlagenen Verbesserungen den IFRS ähnlich sind oder von ihnen abweichen.

Als IASB und FASB im Juni 2010 beschlossen, ihren Arbeitsplan zur Konvergenz zu ändern, wurde das Ausbuchungsprojekt des IASB von der Liste aktueller Prioritäten entfernt; es soll irgendwann nach Juni 2011 erneut erwogen werden. Vor dieser Änderung am Arbeitsplan hatte der IASB den Standardentwurf ED/2009/3 Ausbuchung herausgegeben, der die Art und Weise, wie Repos zu bilanzieren sind, dahingehend geändert hätte, dass derartige Geschäfte als Veräußerungstransaktionen zu behandeln wären. Die Adressaten lehnten den im Entwurf vorgeschlagenen Ansatz mit überwältigender Mehrheit ab, indem sie ausführten, dass diese Geschäftsvorfälle so gut wie überall als Finanzierungsgeschäft wahrgenommen würden und ihre Behandlung als Veräußerungstransaktion zu erhöhter Volatilität in der Gewinn- und Verlustrechnung führte, die einer wirtschaftlichen Begründung entbehre. IASB und FASB hatten angesichts dieser Rückmeldungen durch die Adressaten ferner eine alternative Bilanzierungsweise für Repos erörtert, bevor sie das Projekt verschoben.

Weiterführende Informationen:

Zusammenfassung von der Sitzung des FASB am 28. Juli 2010 (Verknüpfung auf die Internetseite des FASB, in englischer Sprache)

Unsere Projektseite zum Thema Ausbuchung (Zusammenfassung der Erörterungen zu Repos und Ausbuchung im Allgemeinen)

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