Britische Finanzdienstleistungsbehörde warnt vor 'Bilanzierungsanomalien'

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15.03.2010

Die britische Finanzdienstleistungsbehörde (Financial Services Authority, FSA, die Banken- und Wertpapieraufsicht in Großbritannien) hat einen Bericht zum Ausblick auf Finanzrisiken herausgegeben (Financal Risk Outlook 2010, 2,96 MB).

In dem Bericht werden die Finanzinstitute gewarnt, dass 'Bilanzierungsanomalien' das Risiko bergen, Gewinne in einer sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation berichten zu müssen – was die FSA prophezeit. Dies könne geschehen, da nach den geltenden Rechnungslegungsvorschriften gestattet ist, Asset Backed Securities zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bilanzieren, während Credit Default Swaps erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die FSA ermahnt die Finanzinstitute deshalb, in ihren Angaben klare Aussagen zu tätigen.

Die künftige Entwicklung von Risiken kann aufgrund von Bilanzierungsanomalien falsch beurteilt werden. Bilanzierungsanomalien, die auf eine unterschiedliche Behandlung von Handels- und Bankbuch zurückgehen, bergen die Gefahr, dass die künftige Entstehung von Risiken nicht klar verstanden und kommuniziert wird. Vor der Krise haben viele Banken und Investmentbanken sog. negative Basistrades abgeschlossen, also Asset Backed Securities gehalten und Schutz in Form von CDS gegen denselben Namen erworben. Beide Seiten des Geschäfts wurden ursprünglich im Handelsbuch geführt. Nachfolgend haben einige Banken – im Rahmen einer zulässigen bilanziellen Behandlungsweise – die ABS in das Bankbuch übertragen, während die CDS im Handelsbuch blieben. Bei dieser Behandlungsweise führt jede Verschlechterung im wirtschaftlichen Umfeld infolge einer daraus resultierenden Vergrößerung des Credit Spreads sofort zu einem Gewinn im Handelsbuch, während die ABS-Werte im Bankbuch solange unverändert bleiben, bis ein tatsächlicher Ausfall zu einer Wertminderung der Vermögenswerte führt.

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