APEC-Bericht erörtert 'Vielfalt der Rechnungslegungsstandards'

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16.11.2010

Das asiatisch-pazifisches Wirtschaftsforum (Asia-Pacific Economic Cooperation, APEC) hat seinen Bericht zur Wirtschaftspolitik 2010, der vom gemeinsamen Wirtschaftsausschuss erarbeitet wurde, herausgegeben, nachdem er von den Außen- und Wirtschaftsministern beim jährlichen APEC-Gipfel in Yokohama letzte Woche verabschiedet wurde.

APEC ist eine zwischenstaatliche Organisation mit 21 Mitgliedstaaten im asiatisch-pazifischen Raum. Dazu gehören Australien, China, Japan, Kanada, die Vereinigten Staaten und Russland.

Im Bericht zur Wirtschaftspolitik werden verschiedene Fragen der Corporate Governance erörtert, unter anderem die internationale Harmonisierung von Rechnungslegungsstandards. Der Nutzen der IFRS wird zwar anerkannt, aber im Bericht wird die Möglichkeit erwogen, eine 'Vielfalt' der Rechnungslegungsstandards beizubehalten oder zumindest eine Wahlmöglichkeit zu erhalten. Diese Haltung unterscheidet sich stark von der Richtung der G-20, die sich sehr für eine Harmonisierung der Rechnungslegungsstandards ausspricht (s. unsere Nachricht zum Abschlusskommuniqué des G-20-Gipfels). Wir übersetzen Ihnen einen Auszug aus dem APEC-Bericht:

Harmonisierung mit den internationalen Rechnungslegungsstandards

Die Harmonisierung mit den internationalen Rechnungslegungsstandards ist ein Thema, das mit einer gewissen Regelmäßigkeit an Schwung gewinnt und verliert, aber für Corporate Governance von Bedeutung ist. Die IFRS sind innerhalb der APEC nicht generell anerkannt, und die Diskussion über ihren Vorteilen gegenüber anderen Rechnungslegungsstandards geht weiter. Insbesondere gibt es Bedenken im Hinblick auf Corporate Governance, einige Rechnungslegungsstandards besser dafür geeignet sein könnten, ein langfristiges, stabiles Wachstum zu stimulieren als sich auf die Gewinne einer einzigen Berichtsperiode zu konzentrieren.

Eine Harmonisierung der Rechnungslegungsstandards hat jedoch auch bedeutende Vorteile. [...] International gültige Rechnungslegungsstandards, die von internationalen professionellen Verhaltensstandards unterstützt würden, würden einen einfachen Vergleich zwischen Unternehmen gestatten, was eine wirkungsvollere Kapitalallokation und globale Wirtschaftsleistung erlauben würde, solange wie die gewählten Standards langfristige Leistungen gegenüber Gewinnmanipulation oder Verschleierungen fördern würden.

Eine solche Standardisierung würde den Druck auf die Unternehmen erhöhen, da sie mit anderen Wettbewerbern um das in der Welt verfügbare Kapital konkurrieren müssten. Wenn die gewählten Standards jedoch gestatten würden, dass Betrug für eine Weile unentdeckt bleibt, würde die Welt eventuell der gleichzeitigen Krise eines Bilanzierungsskandals ausgesetzt sein. Vor dem Hintergrund der Ereignisse der letzten zehn Jahre sollte ein solches Szenario bedacht werden. Daher könnte es wichtig sein, eine Vielfalt in den Bilanzierungsstandards beizubehalten oder Unternehmen sogar zu gestatten, gemeinsam mit dem Wirtschaftsraum und der Börse, an der sie um Kapital konkurrieren, zu wählen, welche Rechnungslegungsstandards sie anwenden wollen.

Die englischsprachige Presseerklärung der APEC, die eine Verknüpfung zum Erwerb des Berichts enthält, finden Sie hier.

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