Obwohl die wesentlichen Ergebnisse der Sitzung die Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Vermeidung der sogenannten Währungskriege betrafen, wird in dem Kommuniqué auch die einheitliche globale Einführung von Bilanzierungs-, Banken und Aufsichtsstandards erörtert. Der Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board, FSB) hatte zuvor am 20. Oktober 2010 getagt, um die wesentlichen Elemente dieser Finanzreformen zu erörtern.
Nachfolgend übersetzen wir einen Auszug aus dem Kommuniqué für Sie:
Wir verpflichten uns, Schritte zu unternehmen, um auf nationaler und internationaler Ebene die Standards zu verbessern, damit unsere nationalen Behörden globale Standards einheitlich und auf eine Art und Weise umsetzen, die faire Bedingungen für alle sicherstellen und eine Aufsplitterung der Märkte, Protektionismus und regulatorische Arbitrage verhindern. Um ein stärkeres globales Finanzsystem zu errichten, haben wir uns geeinigt, die folgenden Themen auf der Tagesordnung für den Gipfel in Seoul zu priorisieren:
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Positive Aufnahme und Verpflichtung auf eine Umsetzung im vereinbarten Zeitrahmen des neuen Rahmenkonzepts zur Kapitalausstattung und Liquidität der Banken, das vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, den Zentralbankpräsidenten und den Aufsichtsverantwortlichen entwickelt wurde
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Verpflichtung, alle Aspekte der Agenda für die Finanzregulierung der G-20 auf eine international einheitliche und nicht diskriminierende Art und Weise umzusetzen einschließlich der Verpflichtungen zu nicht börsengehandelten Derivaten, Vergütungspraxis, Bilanzierungsstandards und Prinzipien des FSB zur Reduzierung der Abhängigkeit von Kreditratingagenturen
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In der FSB-Presseerklärung, in der die FSB-Sitzung vom 20. Oktober 2010 zusammengefasst wird, heißt es in Bezug auf die Harmonisierung der Rechungslegungsstandards:
Harmonisierung der Bilanzierung. Der FSB erkannte die Fortschritte an, die in Bezug auf verbesserte, harmonisierte Rechnungslegungsstandards in vier wesentlichen Bereichen erzielt wurden: Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten, Ausbuchung, Adressierung der Bewertungsunsicherheit in den Leitlinien zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und Saldierung/Verrechnung von Finanzinstrumenten. Der FSB bestätigte seine Unterstützung von Standards, mit denen die Verwendung des beizulegenden Zeitwerts beim Ansatz von Kreditaktivitäten nicht ausgeweitet wird, (diese Position wird in den Stellungnahmen vieler Anleger und anderer Interessengruppen wiederholt) und verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass der FASB und der IASB die Stellungnahmen der Interessengruppen zu den vorgeschlagenen Standards so zur Kenntnis nehmen, dass es zu verbesserten und harmonisierten Ansätzen kommt. Allgemein ermutigt der FSB den IASB und den FASB ihre Bemühungen zur Entwicklung verbesserter Rechnungslegungsstandards für Finanzinstrumente bis Juni 2011 fortzusetzen.
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Der G-20-Gipfel in Seoul wird am 11. und 12. November 2010 stattfinden. Weiterführende Informationen in englischer Sprache:
Unsere IAS PLUS-Seite zur Finanzmarktkrise finden Sie hier.