ESMA-Vorsitzender spricht bei der IFRSF-Konferenz in Zürich

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06.07.2011

Steven Maijoor, der Vorsitzende der europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority ESMA), trat gestern als einer der Hauptredner bei der Konferenz der IFRS-Stiftung auf, die derzeit in Zürich stattfindet.

Er sprach über Finanzstabilität, Anlegerschutz, faire Bedingungen in der Finanzaufsicht, die Überwachung von Kreditratingagenturen und ein einziges Regelwerk für alle Finanzmärkte und zeigte, dass all diese Themen mit Finanzberichterstattung zusammenhängen.

Nachfolgend übersetzen wir ein paar Auszüge aus seiner Rede:

 

Über Finanzstabilität

"Wie kann die Finanzberichterstattung am besten zur Finanzstabilität beitragen? Lassen Sie uns nicht vergessen, dass es keine eineindeutige Definition von Finanzstabilität gibt. Dennoch scheint breite Übereinstimmung zu herrschen, dass Finanzstabilität sich auf das reibungslose Funktionieren der Schlüsselelemente beziehen, die das Finanzsystem ausmachen. Ich bin der Meinung, dass Rechnungslegungsstandards zur Finanzstabilität beitragen, indem sie klare Prinzipien dafür zur Verfügung stellen, wie komplexe Geschäftsvorfälle wie beispielsweise Finanzinstrumente zu bilanzieren sind, und indem sie Transparenz fördern: Transparenz ist der Schlüssel dafür, dass Märkte gut funktionieren, und funktionierende Märkte sind ein unabdingbarer Bestandteil der Finanzstabilität."

Über Anlegerschutz

"[F]inanzberichterstattung wurde aus der Notwendigkeit heraus entwickelt, Anlegern angemessene Informationen zur finanziellen Leistung und Lage des Unternehmens zu bieten, in das sie investieren. Hochwertige Abschlüsse sind von großer Bedeutung für das Funktionieren von Finanzmärkten. Es ist deshalb wichtig, dass ihre Ansichten angehört werden und dass sie in den Standardsetzungsprozess des IASB eingebunden werden. Ich unterstütze die vielen Initiativen, die der IASB unternommen hat, um die Anleger einzubinden, sehr und bin der Meinung, dass der IASB diese Bemühungen fortsetzen oder gar stärken sollte.

[...]

Ich erkenne an, dass der IASB bedeutende Schritte bei der Entwicklung seines Programms zu Einbindungen von Anwendern gemacht hat. Ich bin jedoch auch der Meinung, dass wir jetzt einen Zeitpunkt erreicht haben, zu dem es großen Nutzen bringen würde, eine umfassende Überprüfung der verschiedenen Schritte im Standardsetzungsprozess des IASB vorzunehmen. Dies wurde auch beinhalten, zu prüfen, wie die einzelnen Schritte des Konsultationsprozesses im Verfahren ineinandergreifen, und zu versuchen, besser zu definieren, wann der Board etwas erneut zur Stellungnahme freigeben sollte. Ein umfassender und transparenter Konsultationsprozess, der die angemessene Berücksichtigung der Meinungen von Marktteilnehmern zulässt, ist die beste Garantie für eine reibungslose Übernahme der IFRS.

[...]

Nach dem Jahr 2011 sollte der IASB sich bemühen, eine ruhige Phase in der Standardsetzung eintreten zu lassen. Der Abschluss des Konvergenzprogramms mit dem FASB in Verbindung mit einer rigoroser Agendafestlegung könnten dabei helfen. Die würde vermutlich die Stabilität und die Vergleichbarkeit der nach IFRS erstellten Finanzinformationen über die Zeit hinweg verbessern. Und damit wäre allen Nutzern dieser Informationen geholfen — den Anlegern, den Erstellern und den Aufsichten."

Zugehörige Themen

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