FASB-Vorsitzende spricht über Konvergenz, Übernahme und Rechnungslegung für nicht börsennotierte Unternehmen

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25.10.2011

Am 24. Oktober 2011 hat die Vorsitzende des FASB, Leslie Seidman, bei einer Rede vor der nationalen Vereinigung der bundesstaatlichen Direktionen für Bilanzierung (National Association of State Boards of Accountancy, NASBA) ihre Ansichten zu den drei Themen Status der Konvergenz zwischen IASB und FASB, Übernahme der IFRS in die US-amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften und der "Übernahmisierungsansatz" sowie gegenwärtiger Stand der Rechnungslegung für nicht-börsennotierte Unternehmen erläutert.

In Bezug auf die Konvergenz wies Seidman auf die Fortschritte hin, die von FASB und IASB bei den konvergierten Standards zu Unternehmenszusammenschlüssen, Aktienvergütung, nichtmonetären Austauschen, Bemessung des beizulegenden Zeitwerts und Gesamtergebnis gemacht worden sind. Sie hielt fest, dass die verbleibenden Projekte mit hoher Priorität (Erlöserfassung, Leasingverhältnisse und Finanzinstrumente) im Rahmen des Arbeitsabkommens fertiggestellt werden. Sie erwähnte, dass sowohl der Entwurf zu Erlöserfassung als auch derjenige zur Leasingbilanzierung zwecks Qualitätskontrolle noch einmal zu öffentlicher Stellungnahme veröffentlicht werden würden, was wiederum zu einer Ausweitung des zeitlichen Rahmens führen würde. Zu Finanzinstrumenten sagte sie:

 

Wertminderung ist das wichtigste Thema, an dem wir als Reaktion auf die Finanzmarktkrise arbeiten müssen. [...] Wir entwickeln einen Ansatz, der auf erwarteten und nicht auf wahrscheinlichen, eingetretene Verlusten basiert, was die Hürden in Bezug auf eine zeitnahe Verlusterfahrung verringern wird.

Darüber hinaus widmete sich Seidman der Übernahme der IFRS in den Vereinigten Staaten. Sie wies darauf hin, dass der FASB "das Ziel der Entwicklung hochwertiger, vergleichbarer, international anerkannter Rechnungslegungsstandards unterstützt". Drei Schlüsselfaktoren werden von ihr genannt, die zu berücksichtigen sind, während die Standardsetzer an vergleichbaren internationalen Standards arbeiten:

  1. die USA haben derzeit derzeit einen Satz hochwertiger Rechnungslegungsstandards,
  2. "US-amerikanische Anleger, Ersteller, Prüfer, Abschlussadressaten und andere Interessengruppen wollen eine klare, starke und hörbare Stimme im Standardsetzungsprozess haben" und
  3. ein Wechsel hin zu internationalen Standards müssen die Qualität der amerikanischen Standards erhalten oder erhöhen.

Seidman nahm außerdem zu dem im Arbeitspapier des SEC-Stabs vom Mai 2011 genannten "Übernahmisierungsansatz" Stellung und wies auf vier positive Aspekte hin. Seidman ist der Meinung, dass der "Übernahmisierungsansatz" folgende Vorteile bietet: 1) Er zeigt US-amerikanische Unterstützung für die Entwicklung von internationalen Rechnungslegungsstandards; 2) er bietet einen praktischen Ansatz für die Beibehaltung der Marke "US-GAAP"; 3) er bietet ein gewisses Maß an Einbindung der Vereinigten Staaten, wenn neue Standards entwickelt werden; und 4) er bietet Freiraum die verbleibenden Unterschiede zwischen US-GAAP und IFRS nach und nach zu lösen.

Zum Abschluss äußerte sich Seidman noch zu den Fortschritten, die in Bezug auf die Standardsetzung für nicht börsennotierte Unternehmen gemacht worden sind. Sie ist der Meinung, dass der neue, von der FAF vorgeschlagene Plan mit einen eigenen Rat für die Verbesserung der Standards für nicht börsennotierte Unternehmen (Private Company Standards Improvement Council, PCSIC) mit der "Befugnis, mögliche Verbesserungen der US-amerikanischen Rechnungslegungsstandards für nicht börsennotierte Unternehmen zu identifizieren, vorzuschlagen und darüber abzustimmen" die Bemühungen des FASB bei der Lösung der Sachverhalte in Bezug auf nicht börsennotierte Unternehmen hervorragend ergänzen wird. Die Einrichtung eines eigenständigen Standardsetzungsgremiums für börsennotierte Unternehmen unter der Ägide der FAF sei einer der Vorschläge des "Blue Ribbon"-Panels gewesen, das sich der Frage widmet, wie die US-amerikanischen Rechnungslegungsstandards am besten den Bedürfnissen der Adressaten von Abschlüssen von nicht börsennotierten Unternehmen angepasst werden können, und das im Januar 2011 einen abschließenden Bericht veröffentlicht hat.

Sie können sich die vollständige Rede in englischer Sprache direkt von der Internetseite des FASB herunterladen (352 KB).

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