Europas führende Länder in der Nachhaltigkeitsberichterstattung

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22.06.2012

Entwicklungen bei der Rio+20-Konferenz, die derzeit in Rio der Janeiro stattfindet, zeigen, dass Dänemark, Frankreich und Großbritannien in Europa führend in der Nachhaltigkeitsberichterstattung sind. Dänemark und Frankreich sind Gründungsmitglieder der Gruppe "Freunde des Paragraphen 47" - des Paragraphen der Abschlusserklärung der Konferenz, der ursprünglich dazu gedacht war, verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung einzuführen. Großbritannien hat im Rahmen der Konferenz bekanntgegeben, eine verpflichtende Berichterstattung über Treibhausgasemissionen ab 2013 einzuführen.

Auf dem jetzigen Paragraphen 47 der Abschlusserklärung der Konferenz hatten große Hoffnungen gelegen (s. auch unsere Nachricht vom 23. März 3012). In seiner ursprünglichen Fassung hatte er gelautet:

 

Wir fordern ein globales politisches Rahmenkonzept, nach dem alle börsennotierten und großen nicht börsennotierten Unternehmen Sachverhalte der Nachhaltigkeit berücksichtigen und Nachhaltigkeitsinformationen in ihren Berichtskreislauf aufnehmen müssen.

Im Rahmen der Verhandlungen während der Konferenz wurde die Aussage des Paragraphen deutlich abgeschwächt. Sie lautet nun:

 

Wir erkennen die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitsberichterstattung durch Unternehmen an und ermutigen insbesondere öffentlicht notierte und große Unternehmen, wo dies sachgerecht ist, zu erwägen, Nachhaltigkeitsinformationen in ihren Berichtskreislauf aufzunehmen.

Die Gruppe der Freunde des Paragraphen 47, die sich bisher aus Brasilien, Dänemark, Frankreich und Südafrika zusammensetzt, hat sich in den Verhandlungen der Abschwächung des Texts widersetzt, da sie der Meinung ist, dass eine verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung das Wachstum und insbesondere das "grüne" Wachstum, das Hauptthema bei der Rio+20-Konferenz ist, nachhaltig fördert. So führte der dänische Außenminister, Villy Søvndal, an: "In Dänemark hat die gesetzliche Vorschrift, dass die größten Unternehmen Bericht erstatten müssen, positive Auswirkungen - der internationale Ruf dänischer Unternehmen wird gestärkt, und es entstehen Werte für Unternehmen und ihre Anteilseigner." Die Gruppe der Freunde des Paragraphen 47, die von der Globalen Berichterstattungsinitiative (Global Reporting Initiative, GRI) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Program, UNEP) unterstützt wird, lädt alle anderen Regierungen ein, sich ihr anzuschließen. Weitere Informationen in englischer Sprache finden Sie in der Presseerklärung auf der Internetseite von GRI.

Wie schon gestern kurz berichtet, hat der stellvertretende Premierminister von Großbritannien bei der Rio+20-Konferenz angekündigt, dass alle Unternehmen, die am Hauptmarkt der Londoner Börse notiert sind, ab Beginn des nächsten Geschäftsjahrs (April 2013) die Höhe ihrer Treibhausgasemissionen berichten müssen. Die Einführung der verpflichtenden Berichterstattung soll Anlegern ermöglichen, zu erkennen, welche Unternehmen über das beste Management der versteckten langfristigen Kosten, die aus Treibhausgasemissionen entstehen, verfügen. Außerdem wird erwartet, dass eine entsprechende Berichterstattung auch zu einer Reduzierung der Emissionen insgesamt führen wird. Weitere Informationen in englischer Sprache finden Sie in der Presseerklärung auf der Internetseite des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Department of the Environment, Food and Rural Affairs, DEFRA).

Unsere britische Schwesterfirma hat eine Presseerklärung zur Ankündigung der verbindlichen Einführung der Berichterstattung über Treibhausgase veröffentlicht, in der die wirtschaftlichen Möglichkeiten herausgestrichen werden, die sich aus dieser neuen Regelung ergeben können: "Verstärkte Regulierung wird eine große Änderung in der Bewertung von und in der Berichterstattung über Treibhausgasemissionen bewirken, aber der wichtigste Punkt ist, wie dies zu einer Wertsteigerung für Unternehmen führen kann. Hier geht es nicht allein um Einhaltung. Es geht um guten Geschäftssinn und darum, wie dieser regulatorische Schritt als Möglichkeit genutzt werden kann, um neue Strategien in Bezug auf Treibhausgasemissionen und damit mögliche Kosteneinsparungen zu identifizieren."  Zur englischsprachigen Presseerklärung in voller Länge gelangen Sie hier.

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