Rio+20 Unternehmensform für nachhaltiges Wachstum drängt weiter auf Nachhaltigkeitsberichterstattung

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21.06.2012

Im Nachgang des Rio+20 Unternehmensforums für nachhaltiges Wachstum, das vom 15. bis 18. Juni 2012 direkt vor der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung (Rio+20) stattfand, ist eine Zusammenfassung der erzielten Ergebnisse veröffentlicht worden. Unter den vielen zu lobenden Zielen sind insbesondere eine Verpflichtung auf Nachhaltigkeitsberichterstattung und viele Einzelaktionen zu nennen.

Das Unternehmensforum für nachhaltiges Wachstum zielte darauf ab, einen Startpunkt für eine stärkere Einbindung des Privatsektors und der Investoren in die Nachhaltigkeitsentwicklung zu bieten und Regierungen aufzufordern, Schritte zu unternehmen, die nachhaltiges Wirtschaftswachstum global fördern. Am Forum nahmen fast 3.000 Teilnehmer teil, von denen die Hälfte aus der Wirtschaft und aus Anlegerkreisen stammte und die andere Hälfte aus der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, Kommunen, Regierungen und den Vereinten Nationen.

Einige Ziele, die sich auf Nachhaltigkeitsberichterstattung und verwandte Themen beziehen, waren:

  • Aufzeigen des kritischen Einflusses anderer Interessensgruppen – beispielsweise Investoren, Börsen, Fachhochschulen und Universitäten sowie Kommunen – auf das Stimulieren von Nachhaltigkeit von Unternehmen;
  • Motivation einer steigenden Anzahl von Unternehmen, sich auf universelle Nachhaltigkeitsprinzipien zu verpflichten und über die Zielerreichung Bericht zu erstatten.

Während des Forums wurden die folgenden Entwicklungen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsbrichterstattung bekanntgegeben:

  • Selbstverpflichtung von fünf Börsen - NASDAQ OMX, BM&FBOVESPA, Johannesburger Börse (JSE), Istanbuler Börse (ISE) und die ägyptische Börse (EGX) mit insgesamt über 4.600 notierten Unternehmen -, nachhaltige Investitionen zu fördern. Dies wird als erster Schritt hin zu einer globalen Aufforderung durch die Börsen angesehen, Nachhaltigkeitsangaben und entsprechende Leistungen durch notierte Unternehmen als Teil der Initiative nachhaltiger Börsen zu fordern. Weitere Informationen können Sie dieser englischsprachigen Presseerklärung entnehmen.*
  • Vorstandsvorsitzende von 37 Banken, Investmentfonds und Versicherungsunternehmen haben eine Erklärung zu natürlichem Kapital (Natural Capital Declaration, NCD) eingereicht, die darauf abzielt, Erwägen in Bezug auf natürliches Kapital in ihre Produkte einzubeziehen. Dazu gehört auch die Aufforderung, dass "Unternehmen verpflichtet werden sollen, die Art ihrer Abhängigkeit vom und die Auswirkungen auf das natürliche Kapital im Rahmen transparenter quantitativer und qualitativer Berichterstattung anzugeben" (Details in englischer Sprache auf der NCD-Internetseite).
  • Veröffentlichung einer Erklärung für Institute höherer Ausbildung, die von über 60 bedeutenden Wirtschaftshochschulen und Universitäten weltweit unterzeichnet wurde, nach der sich die Institute verpflichten, Nachhaltigkeitsfragen in die Lehre, Forschung und ihre eigene Verwaltung und Organisation aufzunehmen (Details in englischer Sprache auf der Internetseite der Initiative).

*Unabhängig davon hat der stellvertretende Premierminister von Großbritannien bei der Rio+20-Konferenz angekündigt, dass alle Unternehmen, die am Hauptmarkt der Londoner Börse notiert sind, ab Beginn des nächsten Geschäftsjahrs (April 2013) die Höhe ihrer Treibhausgasemissionen berichten müssen. Das Vereinigte Königreich ist das erste Land, das Unternehmen verpflichtet, Emissionswerte für ihre gesamte Organisation in ihre Jahresabschlüsse aufzunehmen (Details in englischer Sprache auf der Internetseite der britischen Regierung).

Verschiedene Einzelorganisationen haben sich ebenfalls zu bestimmten Aktionen verpflichtet.

In der Zusammenfassung der Ergebnisse wird auch auf eine Forderung von Investoren verwiesen, dass Nachhaltigkeitsaspekte in die Jahresabschlüsse aller börsennotierten und großen nicht börsennotierten Unternehmen aufgenommen werden sollen. Aus diesem Grund enthält das Ergebnisdokument der eigentlichen Rio+20-Konferenz den folgenden aktualisierten Text:

 

Wir erkennen die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitsberichterstattung durch Unternehmen an und ermutigen Unternehmen, wo dies sachgerecht ist, insbesondere öffentlicht notierte und große Unternehmen, zu erwägen, Nachhaltigkeitsinformationen in ihren Berichtskreislauf aufzunehmen. Wir emutigen die Industrie, interessierte Regierungen und relevante Interessensgruppen mit der Unterstützung des Systems der Vereinten Nationen, wo dies sachgerecht ist, Modelle für beste ausgeübte Praxis zu entwickeln und Maßnahmen für die Integration von Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erleichtern, wobei Erfahrungen aus bereits bestehenden Rahmenkonzepten berücksichtigt werden sollen und besondere Aufmerksamkeitden Bedürfnissen von Entwicklungsländern einschließlich der Kapazitätsbildung zu widmen ist.

Dieser Text ist gegenüber dem Erstentwurf des Ergebnisdokuments erheblich geändert worden, in dem auf ein "globales politisches Rahmenkonzept" Bezug genommen wurde und somit im Grunde die Vorschrift von Nachhaltigkeitsberichterstattung gefordert worden war.

Die endgültige Fassung des Ergebnisdokuments der Rio+20-Konferenz wird nach Abschluss der Konferenz veröffentlicht werden, die vom 20. bis 22. Juni 2012 stattfindet.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse vom Rio+20 Unternehmensforum für nachhaltiges Wachstum in englischer Sprache können Sie sich der Internetseite der Die 'Global Compact'-Initiative der Vereinten Nationen herunterladen.

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