ACCA sieht Möglichkeit, die Berichterstattung über islamische Finanzgeschäfte mit der Hilfe der IFRS zu vereinheitlichen

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27.11.2012

Die globale Vereinigung der Wirtschaftsprüfer (Association of Chartered Certified Accountants, ACCA) hat einen Bericht veröffentlicht, der die Ergebnisse von Gesprächsrunden in Kuala Lumpur, Dubai und London illustrieren, an den Experten in islamischen Finanzgeschäften, Bankenvertreten und andere Finanzexperten sowie Regulatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Ratingagenturen teilnahmen. In dem Bericht wird festgehalten, wie IASB und islamische Finanzinstitute zusammenarbeiten können, um eine Vereinheitlichung der Berichterstattung über islamische Finanzgeschäfte zu erzielen.

Das Problem in der Berichterstattung über islamische Finanzgeschäfte liegt darin, dass nicht nur islamische Finanzberichte in einigen Teilen schwer mit herkömmlichen Abschlüssen zu vergleichen sind, sie sind auch von Land zu Land verschieden, da es keine international verbindlichen Berichterstattungsstandards für islamische Finanzgeschäfte gibt. ACCA sieht die Chance, dass der IASB eine führende und vermittelnde Rolle spielen könnte, und spricht folgende Empfehlungen aus:

  • Der IASB sollte erwägen, Leitlinien in Bezug auf die Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) auf die Bilanzierung von bestimmten islamischen Finanzprodukten, die von islamischen Finanzinstituten und herkömmlichen Banken angeboten werden, zu entwickeln.
  • Der IASB sollte auch erwägen, Leitlinien zu zusätzlichen Angaben zu entwickeln, die ein Unternehmen leisten könnte, um Abschlussadressaten, die daran interessiert sind, zu erfahren, welche Teile der Geschäftstätigkeit des Unternehmens der Scharia'a gemäß erfolgen, entsprechend zu informieren.
  • Der IASB sollte mit der Prüfungs- und Rechnungslegungsorganisation für islamische Finanzinstitute (Accounting and Auditing Organisation for Islamic Financial Institutions, AAOIFI) und anderen führenden Standardsetzern im Bereich der islamischen Finanzberichterstattung und Regulierung weltweit zusammenarbeiten, um die Lücken zwischen IFRS und islamischen Bilanzierungsstandards sowie die Bedürfnisse der Adressaten zu eruieren. Dies sollte auch eine Überprüfung der in den IFRS verwendeten Terminologie beinhalten; beispielsweise sollte man prüfen, ob das Wort "Zins", das in allen islamischen Finanzgeschäften verboten ist, geändert, ergänzt oder erläutert werden kann.
  • Falls islamische Finanzgeschäfte Teil der Agenda des IASB werden, sollten die islamischen Finanzinstitute den IASB unterstützen, indem sie einen Expertenbeirat bilden, dem auch islamische Rechtsgelehrte aus verschiedenen Rechtskreisen angehören und der bei der Entwicklung neuer Standards beratend beistehen und für eine allgemeine Prüfung oder ad hoc-Ratschläge zur Verfügung stehen könnte.
  • Die islamischen Finanzinstitute müssten weitere Untersuchungen und Weiterbildungsmaßnahmen insbesondere bei den Investoren durchführen, während Aus- und Weiterbilden prüfen sollten, inwieweit islamische Finanzgeschäfte für ihre Lehrpläne relevant sind.
  • Die Branche muss sich stärker mit den lokalen Regulatoren auseinandersetzen, um deren Erwartungen in Bezug auf die Finanzberichterstattung und die Angaben in Bezug auf islamische Finanzinstrumente zu verstehen.

Sie können sich den englischsprachigen Bericht direkt von der Internetseite von ACCA herunterladen: Global alignment: bringing consistency to reporting of Islamic finance through IFRS.

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