Jahresbericht des AcSB mit allgemeinen Beobachtungen zum Erfolg der IFRS-Übernahme

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12.09.2012

Der kanadische Standardsetzer Accounting Standards Board (AcSB) hat seinen Jahresbericht 2011-2012 veröffentlicht, in dem er sich auch kritisch mit seiner Strategie in Bezug auf die verpflichtende Übernahme der IFRS durch öffentlich rechenschaftsflichtige Unternehmen und das Gestatten der Anwendung der IFRS durch andere Unternehmen auseinandersetzt.

Der Jahresbericht, der Ende letzten Monats veröffentlicht wurde, enthält einen langen Abschnitt, in dem die Strategie der IFRS-Übernahme durch den AcSB kritisch beleuchtet wird. In dem Bericht wird festgehalten, dass sich aus jüngsten Rückmeldungen ergibt, dass die Zufriedenheit mit den IFRS "allgemein gesunken" ist und dass "einige Anwender die Übernahme der IFRS hinterfragen oder ablehnen, wobei nur relativ wenige Gegner ihre Meinung öffentlich kund tun".

Die wesentlichen Kritikpunkte, die vom AcSB genannt werden, sind die Übergangskosten (insbesondere für kleinere Unternehmen), branchenspezifische Sachverhalte und Kanadas Entscheidung, auf IFRS überzugehen, vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in den Vereinigten Staaten.

Trotz dieser Bedenken komt der AcSB zu dem Schluss, dass es "seiner Meinung nach keine neuen Argumente oder Hinweise gibt, die die gewählte Strategie in Frage stellen" und dass zwar die IFRS der Verbesserung bedürfen, sie aber den einzigen gangbaren Weg darstellen, das Ziel eines einzigen Satzes hochwertiger, weltweit akzeptierter Rechnungslegungsstandards zu erreichen und so zum verbesserten Funktionieren der globalen Finanzmärkte beizutragen.

Im Bericht wird auch festgehalten, dass es "unerwünschte Abweichungen in der Praxis" bei einigen Fragen der Interpretation der IFRS gebe. Der AcSB äußert auch einen Mangel an Zufriedenheit mit der Arbeit des IFRS Interpretations Committee in den letzten Jahren, da das Committe es nicht in ausreichendem Maß geschafft habe, hilfreiche Leitlinien zur Anwendung der IFRS zur Verfügung zu stellen. Einige der Bedenken des AcSB seien aber zumindest teilweise durch die Überprüfungen durch das Überwachungsgremium und durch die Treuhänder der IFRS-Stiftung adressiert worden.

In Bezug auf die branchenspezifischen Sachverhalte nennt der AcSB in seinem Bericht insbesondere den Mangel an klaren Leitlinien zur Bilanzierung von preisregulierten Geschäftsvorfällen und gibt seiner Meinung Ausdruck, dass der IASB sein entsprechendes Projekt zu diesem Thema als eine wesentliche Reaktion auf die Ergebnisse der Agendakonsultation 2011 wieder aufnehmen sollte. Der AcSB wiederholt aber auch noch einmal seine Auffassung, dass "dem allgemeinen Wohl besser gedient ist, wenn keine lokalen Ausnahmen oder interpretierende Zusätze an den IFRS bei diesem Thema vorgenommen werden", auch wenn es abweichende bilanzielle Behandlungen gibt, die sich aus dem Aufschub der Übernahme der IFRS durch betroffene Unternehmen und der Entscheidung der kanadischen Wertpapieraufsichten, diesen Unternehmen 2012-2014 die Anwendung von US-GAAP anstelle der IFRS zu gestatten, ergeben.

Den englischsprachigen Jahresbericht können Sie sich direkt von der Internetseite des AcSB herunterladen.

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