Britischer FRC steht vorgeschlagenen Änderungen am IFRS für KMU kritisch gegenüber

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19.12.2013

Der britische Rat für Rechnungslegung (Financial Reporting Council, FRC) stellt auf seiner Internetseite den Entwurf einer Stellungnahme gegenüber dem IASB zu dessen Entwurf mit Vorschlägen für Änderungen am 'International Financial Reporting Standard für kleine und mittelgroße Unternehmen' (IFRS für KMU) zur Verfügung. Der FRC warnt, dass der IASB riskiere, 'eine bedeutende Lücke im Standardsetzungsrahmen zu lassen'.

Der IASB hatte Anfang Oktober als Ergebnis seines Projekts zur umfassenden Überprüfung des IFRS für KMU kleinere Änderungen an 21 der 35 Abschnitte vorgeschlagen. In seiner Stellungnahme lehnt der FRC die vorgeschlagenen Änderungen nicht ab, hält sie aber für nicht umfassend genug.

Der FRC wirft dem IASB vor, den Anwendungsbereich des IFRS für KMU zu eng zu interpretieren. Anstelle von Unternehmen, die nicht öffentlich rechenschaftspflichtig sind und Mehrzweckabschlüsse für externe Adressaten erstellen, beschränke sich der IASB nur auf die kleinsten Unternehmen dieser Art, bei denen weniger komplexe Geschäftsvorfälle auftreten und die nur über begrenzte Ressourcen für die Umsetzung der vollen IFRS aufbringen könnten.

Ergebnis dieser Schwerpunktsetzung ist nach Meinung des FRC, dass der IASB die Möglichkeiten von Rechtskreisen einschränke, den IFRS für KMU zu übernehmen. Diese müssten, wenn große und komplexe Unternehmen in den Anwendungsbereich des Standards zu fallen drohten, entweder an ihren nationalen Rechnungslegungsstandards festhalten oder Anpassungen am Standard vornehmen.

Großbritannien hatte im März 2013 seine nationalen Rechnungslegungsstandards durch einen auf dem IFRS für KMU basieren Standard ersetzt, dabei Änderungen vorgenommen, von denen eine der beträchtlichen Ausweitung des Anwendungsbereichs gegenüber dem IFRS für KMU galt. Damit wurde erreicht, das jedes Unternehmen, das nicht die vollen IFRS anwenden muss, den neuen Standard FRS 102 anwenden kann. Allerdings sah sich Großbritannien dadurch auch genötigt, weitergehende Änderungen vorzunehmen, um der Komplexität der Geschäftsvorfälle der Unternehmen, die in diesen weiteren Anwendungskreis fallen, gerecht zu werden. Zuletzt hatte der FRC im November 2013 Änderungen an FRS 102 in Bezug auf die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen vorgeschlagen, die den neuen Standard noch weiter vom IFRS für KMU abrücken lassen würden.

Sie können sich den englischsprachigen Stellungnahmeentwurf des FRC hier von dessen Internetseite herunterladen.

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