Positionspapier von ACCA zur Berichterstattung im öffentlichen Sektor

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14.02.2013

Die globale Vereinigung der Wirtschaftsprüfer (Association of Chartered Certified Accountants, ACCA) hat ein aktualisiertes Papier veröffentlicht, in dem die Position von ACCA zu einer Reihen von Themen in Bezug auf den öffentlichen Sektor festgehalten wird. Unter anderem wird in dem Papier die Anwendung periodengerecht abgegrenzter Rechnungslegung und die Anwendung von Nachhaltigkeitsberichtersatttung im öffentlichen Sektor gefordert. In Bezug auf beide Gebiete werden im Papier Positionen und Empfehlungen beschrieben.

Das englischsprachige Papier trägt den Titel Setting high professional standards for public services around the world und enthält die Standpunkte von ACCA für Mitglieder, Mitarbeiter und eine große Bandbreite externer Interessengruppen zu Themen im Zusammenhang mit öffentlichen Dienstleistungen. Es enthält Zielsetzungen beispielsweise im Hinblick auf Kriterien zur Erreichung einer verlässlichen Verwaltung öffentlicher Finanzen, guter Führungstrategie und ethischer Kultur im öffentlichen Sektor.

Finanzberichterstattung

In Bezug auf die Finanzberichterstattung wird in dem Papier festgehalten, dass eine transparente Berichterstattung aus der Perspektive öffentlicher Rechenschaftspflicht unerlässlich ist. In dem Papier wird festgehalten, dass Regierungen darauf abzielen sollten, "Finanzinformationen auf der Grundlage internationaler Rechnungslegungsstandards zur Verfügung zu stellen, um sowohl Transparenz als auch Rechenschaft zu gewähren und um die Verwaltung der Finanzen besser in den Griff zu bekommen".

Zu der Frage, welche Standards durch Regierungen angewendet werden sollten, wird die Position eingenommen, dass die Entwicklung globaler Rechnungslegungsstandards die Hauptverantwortung des IASB ist. Allerdings wird in dem Papier auch die Entwicklung der Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor (International Public Sector Accounting Standards, IPSAS) durch den Rat für internationale Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor (International Public Sector Accounting Standards Board, IPSASB) unterstützt, allerdings unter dem Vorbehalt, dass der IPSASB sich auf die Interpretation der IFRS für den öffentlichen Sektor konzentriert.

In dem Papier heißt es dazu:

Unserer Meinung nach sollte es keinen Konflikt zwischen den IFRS und den im öffentlichen Sektor angewendeten IPSAS geben. IPSAS spielen eine wichtige Rolle in der Behandlung von Sachverhalten, die dem öffentlichen Sektor eigen sind und für die es keine IFRS gibt, wie beispielsweise Gewährer, Erlöse und nicht auf einem Austausch basierende Geschäftsvorfälle im Zusammenhang mit Dienstleistungskonzessionen, Darstellung von Budgetinformationen im Abschluss und Angaben von Finanzinformationen zum allgemeinen Staatssektor.

In dem Papier wird der von Regierungen in verschiedenen Rechtskreisen gewählte Ansatz dargetsellt. Außerdem wird darauf verwiesen, dass es Eingaben/Ausgaben-basierte IPSAS gibt, die von einigen Rechtskreisen angewendet werden, dass aber "langfristig die periodengerechte Abgrenzung der richtige Weg vorwärts in Bezug auf öffentliche Mittel ist, da diese die Transparenz und Rechenschaft erhöht".

Des Weiteren wird in dem Papier der Ansicht Ausdruck verliehen, dass die Abschlussprüfung im privaten und öffentlichen Sektor im Grunde das Gleiche ist. Deshalb wird die Übernahme und Umsetzung der internationalen Prüfungsstandards (International Standards on Auditing, ISA) für Organisationen im öffentlichen Sektor unterstützt.

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Zum Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung und unternehmerischer Sozialverantwortung (corporate social responsibility, CSR) wird in dem Papier der Meinung Ausdruck verliehen, dass es im Bezug auf Nachhaltigkeitsberichterstattung notwendig ist, sich der unterschiede zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor bewusst zu sein. Es heißt in dem Papier auch, dass die Begründung für Nachhaltigkeitsberichterstattung durch Regierungen von ganz anderen Faktoren bestimmt sein kann, wie beispielsweise durch Vorschriften, die auf Geberorganisationen zurückgehen, oder die Tatsache, dass die bestehenden Rahmenkonzepte, wie das von der Global Reporting Initiative (GRI) entwickelte, Regierungen nahelegen "Nachhaltigkeitsberichterstattung aufzunehmen [...], um dem Privatsektor ein Beispiel zu sein".

Gegen Ende des Papiers wird allerdings auch zur Vorsicht in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung geraten:

Obwohl Erkenntnisse aus der Nachhaltigkeitsberichterstattung und CSR im Privatsektor wertvoll sind, sollte beim Verständnis der Bedeutung nachhaltigen Handelns und der entsprechenden Berichterstattung im öffentlichen Sektor auch der Charakter des Zwecks, der Motivierung und der Verantwortlichkeiten öffentlicher Dienstleistungen berücksichtigt werden, bevor versucht wird, einen Berichtersatttungsansatz vollumfänglich zu übernehmen, der eher dem Privatsektor gerecht werden mag.

Auf der Internetseite von ACCA stehen Ihnen die folgenden Dokumente in englischer Sprache zur Verfügung:

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