Bericht über die Berücksichtigung der eingegangenen Rückmeldungen zum vorgeschlagenen ASAF und Bitte um Nominierungen

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01.02.2013

Die IFRS-Stiftung hat heute einen Bericht über die eingegangenen Rückmeldungen zur Konsultation in Bezug auf die Einrichtung eines beratenden Forums für Bilanzierungsstandards (Accounting Standards Advisory Forum, ASAF) veröffentlicht. Die Rückmeldungen haben Einfluss auf die Kriterien für die Mitgliedschaft gehabt, die in der Bitte um Nomierungsvorschläge enthalten sind, die heute ebenfalls veröffentlicht wurde. Außerdem wurden sie in der Satzung des ASAF und im Arbeitsabkommen zwischen ASAF-Mitgliedern und IFRS-Stiftung berücksichtigt, die ebenfalls überarbeitet wurden.

Der Bericht über die eingegangenen Rückmeldungen beginnt mit der Feststellung, dass der Vorschlag, das ASAF einzurichten, breite Unterstützung erfahren hat. In den mehr als 60 erhaltenen Stellungnahmen wurden nur in zwei die Vorschläge der IFRS-Stiftung nicht unterstützt. Deshalb fühlt sich die IFRS ermutigt, mit der Einrichtung des ASAF fortzufahren, auch wenn sie anerkennt, dass ihr Zeitplan ehrgeizig ist - wie auch in vielen Stellungnahmen angemerkt wurde. Eine erste Sitzung des ASAF soll bereits Anfang April 2013 stattfinden.

Vier wesentliche Punkte in dem Bericht über die eingegangenen Rückmeldungne verdienen besondere Beachtung:

  • Zuständigkeiten des ASAF: Obwohl es Rufe gegeben hatte, die Zuständigkeiten des ASAF auszuweiten, machte die IFRS-Stiftung deutlich, dass das ASAF sich auf die fachlichen Standardsetzungsaktivitäten des IASB konzentrieren solle. Sachverhalte in die Diskussion einzubringen, die sich gegenwärtig nicht auf der Agenda des IASB befinden aber gegebenenfalls von einzelnen nationalen Standardsetzern (NSS) erörtert werden, sollte auf solche Sachverhalte beschränkt werden, die bedeutende Auswirkungen auf die Arbeit des IASB haben könnten. Es wurde auch noch einmal wiederholt, dass die Rolle des ASAF rein beratend sein wird.
  • Größe und Zusammensetzung des ASAF: Viele Stellungnehmende hatten verlangt, dass die Größe des ASAF ausgeweitet werden solle. Es war um zusätzliche Sitze für bestimmte Regionen gebeten worden (beispielsweise für Europa), es war um zusätzliche Sitze für bestimmte Gruppen von Standardsetzern gebeten worden (beispielsweise für aufstrebende Volkswirtschaften) und es war allgemein um Ausweitung des ASAF gebeten worden, um möglichst viele NSS berücksichtigen zu können. Da im ASAF keine Abstimmungen stattfinden sollen, erhöht sich die Bedeutung von Diskussionen. Die IFRS-Stiftung ist daher der Meinung, dass die Mitgliedschaft im ASAF auf 12 begrenzt bleiben sollte, um sicherzustellen, dass alle Stimmen gehört werden. Die IFRS-Stiftung beabsichtigt auch, bei der vorgeschlagenen Zusammensetzung zu bleiben (3 Sitze je für Amerika (Nord-, Mittel- und Süd-), Asien/Ozeanien und Europa (einschließlich Nicht-EU), 1 Sitz für Afrika und 2 frei zu vergebende Sitze), da man der Meinung ist, dass die 2 frei zu vergebenden Sitze genug Flexibilität gewähren. Sowohl Größe als auch Zusammensetzung sollen bei der Gesamtüberprüfung des ASAF, die nach zwei Jahren vorgesehen ist, mit geprüft werden.
  • Verpflichtung der ASAF-Mitglieder und Arbeitsabkommen: Das vorgeschlagene Arbeitsabkommen (Memorandum of Understanding, MoU), das darauf abzielt, die Verpflichtung auf einen einzigen Satz internationaler Rechnungslegungsstandards zu demonstrieren, wurde kontrovers diskutiert. Es gab Kommentare, dass gar keine Verpflichtungserklärung verlangt werden solle, weil der Beitritt zum ASAF schon Selbstverpflichtung darstelle; es wurde verlangt, die Bedingungen des MoU aufzuweichen, um nicht Rechtskreise auszuschließen, die nicht alle Bedingungen erfüllen können; und es wurde auch vorgeschlagen, die Bedingungen zu verschärfen und eine Verpflichtung auf Übernahme und Durchsetzung der IFRS mit aufzunehmen. In vielen Stellungnahmen war auch angemerkt worden, dass die Verpflichtungen nur auf der Seite der künftigen ASAF-Mitglieder gesehen würden, während die IFRS-Stiftung keine Zusagen machen sollte. Die IFRS-Stiftung hat deshalb auch eigene Selbstverpflichtungen in das vorgeschlagene Arbeitsabkommen aufgenommen. Dazu gehören eine Verpflichtung, sich aktiv mit dem ASAF auseinanderzusetzen und sicherzustellen, dass Ansichten und Rückmeldungen getreu und vollständig dem IASB zu Kenntnis gebracht werden, und eine Verpflichtung, die Unabhängigkeit der ASAF-Mitglieder zu respektieren.
  • Kriterien für die Mitgliedschaft im ASAF: Die Stellungnehmenden hatten viele Frage hinsichtlich der vorgeschlagenen Kriterien für die Mitgliedschaft im ASAF aufgeworfen. So war beispielsweise hinterfragt worden, ob regionale Gruppen Mitglied im ASAF werden sollten, wenn sie selbst keine Standardsetzer sind und andere Aufgaben erfüllen. Außerdem war die Frage laut geworden, ob Rechtskreise, die die IFRS (noch) nicht übernommen haben, Mitglied im ASAF sein sollten. In der Bitte um Nomierungen, die heute veröffentlicht wurde, werden die vier großen regionalen Vereinigungen (AOSSG, EFRAG, GLASS und PAFA) expressis verbis eingeladen, Mitglieder des ASAF zu werden. Hinsichtlich der Frage, ob Rechtskreise, die die IFRS noch nicht übernommen haben, Mitglieder des ASAF werden könnten, heißt es im Bericht zu den Rückmeldungen: "Während die Anwendung der IFRS ein wichtiges Kriterium für die Mitgliedschaft ist, ist es nicht das einzige."

Der Bericht zu den Rückmeldungen enthält zwei Anhänge: Anhang A Accounting Standards Advisory Forum: Vorgeschlagene Satzung und Anhang B Accounting Standards Advisory Forum: Vorgeschlagenes Arbeitsabkommen.

Gleichzeitig mit dem Bericht über die Rückmeldungen hat die IFRS-Stiftung eine Bitte um Nominierungen von Kandidaten veröffentlicht, mit der unter den oben genannten Bedingungen nach geeigneten Mitgliedern für das ASAF gesucht wird.

Da es Bedenken gegeben hatte, dass insbesondere wegen der begrenzten Größe und der Tatsache, dass viele Gruppen und Standardsetzer bereits als gesetzte Größen angesehen wurden, das ASAF sehr exklusiv sein und vielen anderen Standardsetzern die Möglichkeit nehmen würde, sich direkt mit dem IASB auseinanderzusetzen, sagte Michel Prada, der Vorsitzende der Treuhänder der IFRS-Stiftung:

Das ASAF wird eine wichtige Gruppe sein, aber sie soll keine exklusive Gruppe sein. Obwohl wir erwarten, Vertreter der wesentlichen regionalen Vereinigungen und andere Rechtskreise am ASAF-Tisch zu haben, werden wir weiterhin den Dialog mit anderen Standardsetzern weltweit aufrecht erhalten und mit ihnen bei Forschungsprojekten, Umsetzungsfragen, Einbindungsaktivitäten, Feldversuchen und Überprüfungen nach der Einführung von Standards zusammenarbeiten. Wir werden weiterhin uns von diesen Standardsetzern ausgeliehene Mitarbeiter begrüßen, und wir werden auch weiterhin ihren Rat zu einer ganzen Reihe von Themen suchen.

Die folgenden Informationen stehen Ihnen in englischer Sprache auf der Internetseite des IASB zur Verfügung:

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