Februar

FEE veröffentlicht Analyse von kombinierten und "Carve-out"-Abschlüssen

15.02.2013

Der Europäische Wirtschaftsprüferverband (Fédération des Experts Comptables Européens, FEE) hat ein Papier mit dem Titel 'Kombinierte und "Carve-out"-Abschlüsse - Analyse der geläufigen Methoden' herausgegeben. In dem Papier werden die geläufigen Vorgehensweisen und die Probleme und Herausforderungen untersucht, die sich bei der Erstellung von kombinierten und "Carve-out"-Abschlüssen nach IFRS ergeben.

Diese Analyse der üblichen Vorgehensweisen baut auf dem FEE-Diskussionspapier Kombinierte Abschlüsse vom April 2011 auf und berücksichtigt auch Rückmeldungen zu relevanten Sachverhalten, die im ursprünglichen Diskussionspapier nicht abgedeckt wurden. Außerdem wurden auch Ergebnisse der Kapitalmarktarbeitsgruppe des FEE mit einbezogen, da man der Meinung war, dass diese notwendig seien, um ein umfassenderes und nützlicheres Dokument zu schaffen.

FEE erhofft sich, mit dem jetzt veröffentlichte Papier zu Folgendem beitragen zu können:

    1. Es ist eine nützliche Arbeitsgrundlage für an diesen Sachverhalten interessierte Parteien (Ersteller, Adressaten, Mitglieder des Berufsstands, Regulierer, Forscher und andere Interessengruppen).
    2. Es ermutigt den IASB, ein Projekt zu kombinierten Abschlüssen auf seine Agenda zu nehmen. (Derzeit gibt es keinen IFRS zur Erstellung von kombinierten Abschlüssen.)
    3. Es unterstützt Wertpapierregulierer wie beispielsweise ESMA in ihrer Arbeit.
    4. Es fördert die öffentliche Debatte.

FEE wird Rückmeldungen zu dem Papier gerne entgegennehmen und wird auch weiterhin an dem Dokument arbeiten.

Die Presseerklärung zur Veröffentlichung und das Papier zur Analyse der üblichen Vorgehensweise stehen Ihnen in englischer Sprache auf der Internetseite von FEE zur Verfügung.

Neuer europäischer Newsletter als Beitrag zur Debatte zum Rahmenkonzept

15.02.2013

Die Europäische Beratungsgruppe für Rechnungslegung (European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG), der französische Standardsetzer ANC, das DRSC, der italienische Standardsetzer OIC und der britische Rat für Rechnungslegung (FRC) haben die erste Ausgabe ihres gemeinsamen neuen Newsletters 'Getting a Better Framework’ herausgegeben, mit dem dem europäische Anwender über die jüngsten Entwicklungen im IASB-Projekt zum Rahmenkonzept und andere einschlägige Entwicklungen informiert werden sollen.

Die Newsletter werden reihum von den einzelnen Standardsetzern verfasst. Newsletter, die das DRSC erstellt, werden auch in deutscher Sprache verfügbar sein.

In diesem Newsletter wird über den aktuellen Stand der Diskussionen beim IASB informiert, die darauf abzielen, im Juli 2013 ein Diskussionspapier herauszugeben. Bisher wurden die folgenden Themen erörtert:

  • Die Berichtseinheit,
  • Bewertung,
  • Eigen- und Fremdkapital,
  • Definitionen von Vermögenswerten und Schulden,
  • Darstellung (einschließlich sonstigem Gesamtergebnis).

Wie im gemeinsamen Strategiepapier von EFRAG, ANC, DRSC, OIC und FRC erläutert ist beabsichtigt, Bulletins zu veröffentlichen, die auf den Internetseiten der beteiligten Organisationen zu Verfügung gestellt werden und in denen Sachverhalte, die während des Projekts aufkommen, erörtert, ihre Bedeutung erläutert und um Rückmeldung zu ihnen gebeten wird. Darüber hinaus wird ein besonderer Newsletter entwickelt, um die europäischen Interessenten darüber informiert zu halten, wie die Erörterungen mit dem IASB und anderen Interessengruppen weltweit fortschreiten.

Die Presseerklärung zur Veröffentlichung des ersten Newsletters steht Ihnen auf der Internetseite von EFRAG zur Verfügung. Sie bietet auch Zugang zur ersten Ausgabe des Newsletters.

Neue Mitglieder des IFRS-Beirats berufen

15.02.2013

Die Treuhänder der IFRS-Stiftung haben die Berufung von drei neuen Mitgliedern des IFRS-Beirats bekanntgegeben. Der Beirat bietet dem IASB ein Forum zur Konsultation einer großen Bandbreite an interessierten Parteien, die durch die Arbeit des IASB tangiert werden.

Die drei neuen Mitglieder des Beirats sind

  • Roger Best, ehemaliger Partner von Deloitte Hongkong (in Vertretung des Hongkonger Instituts der Wirtschaftsprüfer (Hong Kong Institute of Certified Public Accountants, HKICPA),
  • Daniel McMahon, Präsident und Vorstandsvorsitzender des Ordre des comptables professionnels agréés du Québec, Canada (in Vertretung der Fédération Internationale des Experts-Comptables Francophones) und
  • Markus Grund, Leiter der Abteilung Rechnungslegung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) (in Vertretung der internationalen Vereinigung der Versicherungsaufsichten (International Association of Insurance Supervisors, IAIS).

Die neuen Mitglieder ersetzen Carlson Tong, Benoit Onana und Richard Thorpe.

Damit sind jetzt neben dem stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Christoph Hütten zwei weitere Deutsche fest im IFRS-Beirat vertreten. Wir haben unsere Übersicht über die Aufgaben und Mitglieder des IFRS-Beirats entsprechend aktualisert.

Die englischsprachige Presseerklärung der IFRS-Stiftung können Sie direkt auf der Internetseite des IASB einsehen.

10 Jahre IFRS: Rückblicke und Erwartungen - Teil zwei

15.02.2013

Die Zeitschrift 'Australian Accounting Review' hat kürzlich den zweiten Teil einer Sonderausgabe herausgegeben, die das zehnjährigen Bestehen des International Accounting Standards Board (IASB) mit Forschungsbeiträgen zu den Auswirkungen der IFRS auf die Standardsetzung, die Praxis der Finanzberichterstattung und die Lehre der Rechnungslegung aus der Perspektive von Standardsetzern, Praxisteilnehmern und Wissenschaftlern feiert.

Die Sonderausgabe des Australian Accounting Review, eines führenden praxisorientierten wissenschaftlichen Journals, ist in zwei Teilen erschienen: Der erste Teil umfasste eine Reihe von Beiträgen, die den Aktivitäten des IASB während der letzten zehn Jahre, der Beziehung des IASB zu den nationalen Standardsetzern und Hintergründen und Einblicken in Bezug auf die Frage gewidmet sind, wie und ob die Vereinigten Staaten die IFRS übernehmen.

Der zweite Teil der Sonderausgabe ergänzt den ersten Teil mit Beiträgen zur Übernahme der IFRS in einem Schwellenland, Fragen der IFRS-Lehre und entsprechenden Initiativen und Reflexionen aus der Praxis hinsichtlich der Auswirkungen der IFRS sowie mit weiteren Forschungsvorschlägen. Ko-Autorin einer der Beiträge im zweiten Teil ist Nadia Albu, eine der herausragenden jungen Forscher und Forscherinnen, die jüngst als Stipendiaten des Deloitte IAAER Scholarship-Programms ausgewählt wurden. Alle Beiträge sind in englischer Sprache verfasst.

 

Philip Brown und Ann Tarca bieten einen Überblick über die wachsende Anzahl von Forschungsbeiträgen zur Einwertung der zunehmenden Übernahme der IFRS; sie setzen die Ergebnisse der akademischen Forschung in Relation zu Rückmeldungen von Praxisteilnehmern hinsichtlich der Frage, ob sich der erhoffte Nutzen aus der Übernehme eingestellt hat. Darüber hinaus beleuchten sie Sichtweisen von Praxisteilnehmern zum Wert von IFRS-Forschung und identifizieren Bereiche, in denen weitere Forschung nutzbringend erscheint.

Beverley Jackling, Bryan Howieson und Riccardo Natoli widmen sich den Herausforderungen, denen sich Lehrende im Bereich der Rechnungslegung nach der Übernahme der IFRS gegenüber sehen. Sie erörtern die universitäte IFRS-Ausbildung in Australien, den Vereinigten Staaten und Rumänien. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass es eigener Lehrmaterialien, Forschungen und Weiterbildungen bedarf, um einen prinzipienbasierten Lehransatz in Bezug auf IFRS zu ermöglichen, der für die Studierenden nutzbringend ist und sie mit der prinzipienbasierten Orientierung der IFRS umgehen lehrt.

Nadia Albu und Cătălin Nicolae Albu erörtern die Übernahme der IFRS in einer aufstrebenden Volkswirtschaft - Rumänien. Sie illustrieren die Auswirkungen verschiedener kontextueller Faktoren, von denen einige historisch sind, auf den Prozess und die Ergebnisse der IFRS-Übernahme. Sie kommen zu dem Schluss, dass die IFRS-Übernahme in aufstrebenden Wirtschaften anderen Mustern folgen kann als in Industrieländern.

Wir danken der Herausgeberin der Sonderausgabe, Professor Ann Tarca, dass sie uns auf diese Sammlung wissenschaftlicher Beiträge aufmerksam gemacht hat.

Mitschnitt der 8. Sitzung des HGB-Fachausschusses des DRSC

15.02.2013

Der Mitschnitt des einzigen öffentlichen Tagesordnungspunktes der 8. Sitzung des HGB-Fachausschusses vom 14. Februar 2012 ist jetzt archiviert.

Erörtert wurde die Überabreitung von DRS 2 Kapitalflussrechnung.

Zugang zum Mitschnitt und zu den während der Sitzung behandelten Arbeitspapieren haben Sie auf der Internetseite des DRSC.

FASB veröffentlicht Vorschlag zum Ansatz und zur Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

15.02.2013

Am 14. Februar 2013 hat der FASB einen Vorschlag in Bezug auf eine Aktualisierung der Bilanzierungsstandards (Accounting Standards Update, ASU) hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten herausgegeben, der das Pendant zu den vom IASB im November 2012 vorgeschlagenen begrenzten Änderungen an IFRS 9 darstellt.

Im Januar 2012 hatten sich der US-amerikanische Standardsetzer FASB und der IASB entschieden, gemeinsam bestimmte Aspekte ihrer Klassifizierungs- und Bewertungsmodelle in Bezug auf Finanzinstrumente erneut zu erörtern und dabei zu versuchen, Unterschiede in einigen bedeutenden Bereichen zu beseitigen.

Der IASB hat als Ergebnis der gemeinsamen Erörterungen am 28. November 2012 den Entwurf ED/2012/4 Klassifizierung und Bewertung: Begrenzte Änderungen an IFRS 9 herausgegeben. Mit den vorgeschlagenen Änderungen soll eine neue Bewertungskategorie 'beizulegender Zeitwert mit Erfassung der Änderungen im sonstigen Gesamtergebnis' für bestimmte finanzielle Vermögenswerte eingeführt werden. Damit enthalten jetzt beide Modelle drei Bewertungskategorien für die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. Dennoch verbleiben Unterschiede, da die jetzt veröffentlichten Vorschläge des FASB zu anderen Klassifizierungsergebnissen führen können als die Vorschläge des IASB in Bezug auf die Änderung von IFRS 9 Finanzinstrumente. Ein detaillierter tabellarischer Vergleich zwischen den beiden Modellen und den Klassifizierungsergebnissen steht Ihnen in einem heute veröffentlichen Heads Up-Newsletter unserer US-amerikanischen Kollegen zu den Vorschlägen des FASB zur Verfügung.

Die Vorschläge des FASB können bis zum 15. Mai 2013 kommentiert werden. Die Kommentierungsfrist für die Vorschläge des IASB läuft noch bis zum 28. März 2013.

Weiterführende Informationen in englischer Sprache auf der Internetseite des FASB:

Das Global IFRS Office von Deloitte einen Podcast aufgezeichnet, in dem Andrew Spooner, Leiter des Expertenbeirats von Deloitte zu Finanzinstrumenten, die Ansätze bei der Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, die von IASB und FASB gewählt wurden, erläutert und Ähnlichkeiten und Abweichungen zwischen den Vorschlägen aufzeigt. Sie können den englischsprachigen Podcast hier anhören.

Neue Ausgabe des Newsletters zur Versicherungsbilanzierung

15.02.2013

Unsere Kollegen haben eine neue Ausgabe des Newsletters zur Versicherungsbilanzierung erstellt. Diese Ausgabe trägt den Titel 'Weitere Entscheidungen auf dem Weg zum Re-Exposure' und bietet eine Zusammenfassung der jüngsten gemeinsamen Erörterungen von IASB und FASB im Rahmen des Projekts zu Versicherungsverträgen.

In der gemeinsamen Sitzung von IASB und FASB am 30. Januar 2013 standen im Mittelpunkt der Ausweis von Beiträgen bei Änderungen der zukünftig erwarteten Versicherungsleistungen sowie im Hinblick auf die Übergangsanforderungen die Bestimmung und der Ausweis der Beiträge von bestehenden Versicherungsverträgen und die Ermittlung der Risikoanpassung. In der IASB-Sitzung am 31. Januar 2013 wurde zu den Restanten des Projekts ein Papier vorgestellt, welches noch nicht entschiedene Themen zum Gegenstand hat. Lesen Sie mehr in der jüngsten Ausgabe des Newsletters zur Versicherungsbilanzierung.

Alle früheren Ausgaben des Versicherungsnewsletters finden Sie hier. Weitere Informationen zum IASB-Projekt zu Versicherungsverträgen stehen Ihnen hier zur Verfügung. Außerdem bieten wir Ihnen seit neuestem auch ein Archiv der englischsprachigen Versicherungs-Webcasts auf IAS Plus.

Zusammenfassung der Rückmeldungen zum ESMA-Konsultationspapier zur Wesentlichkeit

14.02.2013

Die Europäische Wertpapieraufsicht (European Securities and Markets Authority, ESMA) hat eine Zusammenfassung der Rückmeldungen zum Konsultationspapier mit dem Titel 'Erwägungen der Wesentlichkeit in der Rechnungslegung' veröffentlicht.

Die offenkundig unterschiedlichen Sichtweisen hinsichtlich der praktischen Anwendung des Konzepts der Wesentlichkeit auf Seiten der Ersteller, der Prüfer, möglicherweise der Abschlussnutzer und, in einigen Fällen, der Prüfstellen für die Bilanzierung hatte ESMA im November 2011 dazu veranlasst, ein entsprechendes Konsultationspapier zu veröffentlichen.

In der heute veröffentlichten Zusammenfassung der Rückmeldungen sind die Sichtweisen der Stellungnehmenden sowie die Meinungen, die bei einer öffentlichen ESMA-Gesprächsrunde zur Wesentlichkeit in der Finanzberichterstattung im Oktober 2012 vorgebracht wurden, aufgeführt. Sie werden jeweils den Positionen von ESMA gegenübergestellt.

Die Konsultation hatte folgende Punkte ergeben:

  • Die Mehrheit der Stellungnehmenden ist der Meinung, dass das Konzept der Wesentlichkeit allgemein gut verstanden wird, dass aber Abweichungen bei der Anwendung auftreten.
  • Abweichungen bei der Anwendung wurden auf Ermessen der Unternehmensleitung, unterschiedliche Perspektiven und Herausforderungen bei der Anwendung zurückgeführt.
  • In den Stellungnahmen wurden auch Bedenken zum Umfang von Angaben vorgebracht, der zum Teil die Informationen zur finanziellen Lage und Leistung eines Unternehmens eher verschleiern würde.
  • Es gab allgemeine Übereinstimmung, dass weitere Leitlinien, wenn diese notwendig sein sollten, vom IASB entwickelt werden sollten, nicht von ESMA.
  • Eine Reihe von Stellungnehmenden gab der Meinung Ausdruck, dass es größere Übereinstimmung zwischen Rechnungslegungs- und Prüfungsstandards geben sollte.
  • In den meisten Stellungnahmen wurde darauf hingewiesen, dass Wesentlichkeit sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte hat.
  • Eine Auflistung von Sachverhalten, die bei Wesentlichkeitsentscheidungen zu berücksichtigen wären, wurde nicht als zielführend angesehen, da diese nie abschließend sein könne und auch nicht im Einklang mit einem prinzipienbasierten Ansatz stehe.
  • Die Mehrheit der Stellungnehmenden war sich einig, dass die Auswirkungen aller nicht korrigierten Fehldarstellungen berücksichtigt werden sollten, wenn eruiert wird, ob die aggregierten Fehldarstellungen wesentlich sind.
  • Die Mehrheit der Stellungnehmenden waren der Meinung, dass die Prinzipien, die bei der Einschätzung von Wesentlichkeit angewendet werden, im Zwischen- und im Jahresabschluss gleich sein sollten.

Auf Grundlage der Rückmeldungen wird ESMA den IASB und den IAASB über das Ergebnis der Konsultation informieren und die beiden Standardsetzer ermutigen, sich derjenigen Aspekte der Wesentlichkeit anzunehmen, die in der Praxis als problematisch eingestuft werden.

Die vollständige Zusammenfassung der Rückmeldungen in englischer Sprache steht Ihnen auf der Internetseite von ESMA zur Verfügung.

Robert Bruce-Kolumne zur Förderung junger Forscher

14.02.2013

Das gestern aufgenommene gemeinsame Forschungsförderungsprojekt von Deloitte und IAAER ist eine neue Initiative, die junge Forscher in die internationale Forschungswelt einführen und sie bei ihren ersten Kontaktaufnahmen unterstützen soll.

Robert Bruce, der Kolumnist unserer englischsprachigen Mutterseite, setzt sich näher mit dem Projekt auseinander, das Grenzen zwischen Forschung und Praxis überwinden soll und von dem letztendlich die Praxis und die Standardsetzung sowie die Lehre an den Universitäten mindestens ebenso profitieren werden wie die jungen Forscher.

Zu seiner neuesten Kolumne in englischer Sprache gelangen Sie hier.

Positionspapier von ACCA zur Berichterstattung im öffentlichen Sektor

14.02.2013

Die globale Vereinigung der Wirtschaftsprüfer (Association of Chartered Certified Accountants, ACCA) hat ein aktualisiertes Papier veröffentlicht, in dem die Position von ACCA zu einer Reihen von Themen in Bezug auf den öffentlichen Sektor festgehalten wird. Unter anderem wird in dem Papier die Anwendung periodengerecht abgegrenzter Rechnungslegung und die Anwendung von Nachhaltigkeitsberichtersatttung im öffentlichen Sektor gefordert. In Bezug auf beide Gebiete werden im Papier Positionen und Empfehlungen beschrieben.

Das englischsprachige Papier trägt den Titel Setting high professional standards for public services around the world und enthält die Standpunkte von ACCA für Mitglieder, Mitarbeiter und eine große Bandbreite externer Interessengruppen zu Themen im Zusammenhang mit öffentlichen Dienstleistungen. Es enthält Zielsetzungen beispielsweise im Hinblick auf Kriterien zur Erreichung einer verlässlichen Verwaltung öffentlicher Finanzen, guter Führungstrategie und ethischer Kultur im öffentlichen Sektor.

Finanzberichterstattung

In Bezug auf die Finanzberichterstattung wird in dem Papier festgehalten, dass eine transparente Berichterstattung aus der Perspektive öffentlicher Rechenschaftspflicht unerlässlich ist. In dem Papier wird festgehalten, dass Regierungen darauf abzielen sollten, "Finanzinformationen auf der Grundlage internationaler Rechnungslegungsstandards zur Verfügung zu stellen, um sowohl Transparenz als auch Rechenschaft zu gewähren und um die Verwaltung der Finanzen besser in den Griff zu bekommen".

Zu der Frage, welche Standards durch Regierungen angewendet werden sollten, wird die Position eingenommen, dass die Entwicklung globaler Rechnungslegungsstandards die Hauptverantwortung des IASB ist. Allerdings wird in dem Papier auch die Entwicklung der Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor (International Public Sector Accounting Standards, IPSAS) durch den Rat für internationale Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor (International Public Sector Accounting Standards Board, IPSASB) unterstützt, allerdings unter dem Vorbehalt, dass der IPSASB sich auf die Interpretation der IFRS für den öffentlichen Sektor konzentriert.

In dem Papier heißt es dazu:

Unserer Meinung nach sollte es keinen Konflikt zwischen den IFRS und den im öffentlichen Sektor angewendeten IPSAS geben. IPSAS spielen eine wichtige Rolle in der Behandlung von Sachverhalten, die dem öffentlichen Sektor eigen sind und für die es keine IFRS gibt, wie beispielsweise Gewährer, Erlöse und nicht auf einem Austausch basierende Geschäftsvorfälle im Zusammenhang mit Dienstleistungskonzessionen, Darstellung von Budgetinformationen im Abschluss und Angaben von Finanzinformationen zum allgemeinen Staatssektor.

In dem Papier wird der von Regierungen in verschiedenen Rechtskreisen gewählte Ansatz dargetsellt. Außerdem wird darauf verwiesen, dass es Eingaben/Ausgaben-basierte IPSAS gibt, die von einigen Rechtskreisen angewendet werden, dass aber "langfristig die periodengerechte Abgrenzung der richtige Weg vorwärts in Bezug auf öffentliche Mittel ist, da diese die Transparenz und Rechenschaft erhöht".

Des Weiteren wird in dem Papier der Ansicht Ausdruck verliehen, dass die Abschlussprüfung im privaten und öffentlichen Sektor im Grunde das Gleiche ist. Deshalb wird die Übernahme und Umsetzung der internationalen Prüfungsstandards (International Standards on Auditing, ISA) für Organisationen im öffentlichen Sektor unterstützt.

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Zum Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung und unternehmerischer Sozialverantwortung (corporate social responsibility, CSR) wird in dem Papier der Meinung Ausdruck verliehen, dass es im Bezug auf Nachhaltigkeitsberichterstattung notwendig ist, sich der unterschiede zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor bewusst zu sein. Es heißt in dem Papier auch, dass die Begründung für Nachhaltigkeitsberichterstattung durch Regierungen von ganz anderen Faktoren bestimmt sein kann, wie beispielsweise durch Vorschriften, die auf Geberorganisationen zurückgehen, oder die Tatsache, dass die bestehenden Rahmenkonzepte, wie das von der Global Reporting Initiative (GRI) entwickelte, Regierungen nahelegen "Nachhaltigkeitsberichterstattung aufzunehmen [...], um dem Privatsektor ein Beispiel zu sein".

Gegen Ende des Papiers wird allerdings auch zur Vorsicht in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung geraten:

Obwohl Erkenntnisse aus der Nachhaltigkeitsberichterstattung und CSR im Privatsektor wertvoll sind, sollte beim Verständnis der Bedeutung nachhaltigen Handelns und der entsprechenden Berichterstattung im öffentlichen Sektor auch der Charakter des Zwecks, der Motivierung und der Verantwortlichkeiten öffentlicher Dienstleistungen berücksichtigt werden, bevor versucht wird, einen Berichtersatttungsansatz vollumfänglich zu übernehmen, der eher dem Privatsektor gerecht werden mag.

Auf der Internetseite von ACCA stehen Ihnen die folgenden Dokumente in englischer Sprache zur Verfügung:

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