ACCA-Berichte zeigen, dass Investoren Geschäftsberichten skeptisch gegenüberstehen, aber glauben, dass integrierte Berichterstattung hilfreich sein könnte

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08.06.2013

Die globale Vereinigung der Wirtschaftsprüfer (Association of Chartered Certified Accountants, ACCA) hat zwei Berichte herausgegeben - 'Anleger verstehen: Richtungsweisung für Geschäftsberichte' und 'Anleger verstehen: die sich ändernde Landschaft' - die Teil einer Forschungsreihe sind, in der untersucht wird, was Investoren von Geschäftsberichten wollen. Die ACCA-Berichte zeigen, dass Investoren seit der Finanzmarktkrise Geschäftsberichten zunehmend weniger vertrauen. Sie zeigen aber auch, dass integrierte Berichterstattung Investoren Informationen bieten könnte, die sie sich gegenwärtig anderweitig besorgen.

Die Berichte, für die mehr als 300 Anleger befragt wurden, zeigen, dass viele Investoren der Meinung sind, dass der Geschäftsleitung zu viel Spielraum in Bezug auf die Zahlen gegeben wird, über die berichtet wird. Daher suchen sich viele Anleger ihre Informationen an anderer Stelle als im herkömmlichen Geschäftsbericht. Einige Anleger sind sogar der Meinung, dass der Jahresabschluss nicht viel wert ist. Diese skeptische Grundlage spiegelt sich in den folgenden Ergebnissen der Befragung wider:

  • 69% der Befragten stehen seit der Finanzmarktkrise den Informationen, die von Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, skeptischer gegenüber.
  • 63% legen mehr wert auf Informationen, die außerhalb des Unternehmens erstellt werden.
  • 63% sind der Meinung, dass die Unternehmensleitung zuviel Spielraum bei den Zahlen hat, über die sie berichtet.

Diese Ergebnisse haben Ewan Willars, den ACCA Director of Policy, zu der Schlussfolgerung kommen lassen: "Rechnungslegungsstandardsetzer und Regulierer sollten über die große Anzahl von Anlegern besorgt sein, die keinen Wert im Jahresbschluss sehen und dem Spielraum der Unternehmensleitung über Zahlen des Unternehmens misstrauen." Er gab auch der Meinung Ausdruck, dass es notwendig sein könnte, mehr Gewicht auf externe Prüfung zu legen.

Die Ergebnisse der Berfarung zeigen aber auch, dass die Anleger die Verantwortung für eine selektive Berichterstattung auch bei den Unternehmen selbst sehen: 93% der Befragten unterstützten das Konzept der integrierten Berichterstattung und waren der Meinung, dass dies die Nützlichkeit der Informationen erhöhen könnte, die vom Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Sie würden sich unter anderem die folgenden Vorteile aus der integrierten Berichterstattung erhoffen:

  • bessere Möglichkeit, die langfristigen Perspektiven eines Unternehmens zu verstehen,
  • mehr Informationen dazu, wie sich langfristige Risiken wie beispielsweise der Klimawandel auf das Geschäftsmodell auswirken,
  • besseres Verständnis in Bezug auf alle Quellen von Kapital, nicht nur Finanzkapital,
  • besseres Verständnis der wesentlichen Chancen und Risiken,
  • einen verlässlicheren, weniger marketingorientierten Ansatz in Bezug auf die Berichterstattung nicht finanzieller Sachverhalte und
  • ein geschlosseneres Bild der Aussichten des Unternehmens.

Während die Befragung gezeigt hat, dass die Inverstoren ein deutliches Interesse an der integrierten Berichterstattung haben, sind sie doch auch vorsichtig in Bezug auf Komplexität und der Wahrnehmung, dass integrierte Berichterstattung zum Teil nur um ihrer selbst betrieben würde. Deshalb heißt es abschließend: "Es wird wichtig sein, sicherzustellen, dass Entwicklungen wie die integrierte Berichterstattung Investoren helfen, zu den Informationen zu gelangen, die sie brauchen, und sie nicht einfach nur mit immer mehr Daten belasten.”

Auf der Internetseite von ACCA stehen Ihnen die folgenden Dokumente in englischer Sprache zur Verfügung:

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