IFRS-Stiftung veröffentlicht Länderprofile zur Anwendung der IFRS

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05.06.2013

Die IFRS-Stiftung stellt auf ihrer Internetseite eine Sammlung von 66 'Länderprofilen' zur Verfügung, die detaillierte Informationen zur Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) und des IFRS für KMU in allen Rechtskreisen der G-20 und 46 weiteren Rechtskreisen enthalten.

Ausgangspunkt für die Erstellung der Profile waren die Antworten von Standardsetzern und anderen relevanten Gremien auf eine Umfrage, die die IFRS-Stiftung von Ausgust bis Dezember 2012 zur Anwendung der IFRS weltweit durchführte. Bis dato haben 66 Rechtskreise die gestellten Fragen beantwortet, die sich auf die Unterstützung eines einzigen Satzes hochwertiger, internationaler Rechnungslegungsstandards, den Stand der IFRS-Übernahme für in- und ausländische Unternehmen, den Übernahmeprozess und Übersetzungen beziehen. Der Fragebogen enthielt auch einige Fragen zum IFRS für KMU.

Die Profile, die von der IFRS-Stiftung aus den zur Verfügung gestellten Informationen erarbeitet wurden, wurden danach den ursprünglich Befragten, Regulierern, internationalen Prüfungsgesellschaften und anderen Parteien zwecks Kommentierung zugesendet. Wir sind stolz, dass wir der IFRS-Stiftung bei diesem ehrgeizigen Projekt helfen konnten, das von Paul Pacter, ehemaligem IASB-Mitglied und ehemaligem Webmaster von IAS Plus geführt wird, der ursprünglich unsere beliebte Tabelle zur Anwendung der IFRS weltweit erstellt hat, die kürzlich durch die erweiterte Tabelle zur Anwendung der IFRS in den G-20-Staaten ergänzt wurde.

Auf Grundlage der in den Profilen erhaltenen Informationen kommt die IFRS-Stiftung zu folgenden Informationen in Bezug auf die Anwendung der IFRS weltweit:

  1. Es gibt fast einhellige Unterstützung für die IFRS als den einzigen Satz internationaler Rechnungslegungsstandards. 95% der 66 Rechtskreise haben sich auf die Unterstützung für einen einzigen Satz hochwertiger internationaler Rechnungslegungsstandards verpflichtet, und mit Ausnahme der Schweiz haben alle diese Rechtskreise angegeben, dass dies die IFRS sein sollten.
  2. In mehr als 80% der Profile wird angegeben, dass die IFRS für alle oder fast alle börsennotierten Unternehmen übernommen worden sind.
  3. Die Rechtskreise, die die IFRS übernommen haben, nehmen in Anspruch nur sehr geringfügige Änderungen vorgenommen zu haben. Diese Änderungen werden meistens als begrenzt, temporär und von geringer Auswirkung bezeichnet.

In einer Rede zur Veröffentlichung der Profile und den darin enthaltenen Informationen zeigte sich der IASB-Vorsitzende sehr ermutigt von den Ergebnissen und folgerte aus der Stichprobe auf die IFRS-Anwendung weltweit:

Der Ausschnitt der Informationen, die uns durch den ersten Satz von Profilen zugänglich gemacht worden sind, und es gibt keinen Grund, anzunehmen, warum weitere Profile, die wir erstellen werden, eine andere Geschichte erzählen sollten.

Er äußerte sich auch sehr hoffungsvoll, dass künftig übernehmende Rechtskreise oder Rechtskreise, in denen jede einzelne Verlautbarung durch einen Übernahmeprozess übernommen werden muss, wenig Anlass haben werden, an den IFRS wie vom IASB herausgegeben Änderungen vorzunehmen. Zum einen gelte, dass der Standardentwicklungsprozess des IASB sehr viel umfangreicher geworden sei und beispielsweise durch das ASAF immer mehr Rechtskreise in die Entwicklung mit einbeziehe. Gleichzeitig wären sich die Anwender aber auch der Gefahren von nationalen Abweichungen bewusst:

Selbst wenn unserer Anwender Teilen unserer Standards nicht einverstanden sind, widerstehen sie fast immer der Versuchung, diese zu ändern. Lokale Anpassungen werden von Anlegern mit Argwohn betrachtet, deshalb werden die meisten Rechtskreise die IFRS einfach so wie sie sind übernehmen. Außerdem verstehen die meisten unserer Anwender, dass lokale Änderungen, wenn sie Überhand nehmen, den Nutzen eines globalen Standards untergraben würden.

Dennoch beantwortet Hoogervorst die im Titel seiner Rede gestellte Frage "Sind wir bald da?" abschlägig und zeigt auf, was zu tun bleibt. Ganz offensichtlich haben einige der großen und wichtigen Wirtschaftsmächte die IFRS noch nicht vollständid übernommen: Japan, die Vereinigten Staaten und China. Uns selbst das, so Hoogervorst, kann noch nicht das Ziel sein, denn "Übernahme an sich ist nicht genug". Deshalb weist er in seiner Rede darauf hin, dass die sachgerechte und einheitliche Anwendung der Standards mindestens ebenso wichtig sei wie deren Übernahme.

Weiterführende Informationen

In englischer Sprache auf der Internetseite des IASB:

In deutscher Sprache auf IAS Plus:

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