SEC-Vorsitzende spricht über Regulierung im globalen Kontext

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05.05.2013

In einer jüngst vor dem Investment Company Institute (ICI) in Washington gehaltenen Rede hat die Vorsitzende der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC), Mary Jo White, eine grobe Analyse der Auswirkung der Globalisierung auf die Regulierung vorgestellt. Mit Blick auf Bilanzierungsstandards strich White die Notwendigkeit heraus, "verschiedenen, aber gleichermaßen rechtmäßigen Rechnungslegungsstandards Platz zu bieten."

In der Rede hob White die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Miteinander auf dem Gebiet der weltweiten Regulierung hervor, "in einer Weise, die nicht zu einer Absenkung des Niveaus oder einer Aufweichung regulatorischer und Überwachungsstandards führtm welche Anleger schützen und Märkte stabilisieren." Am Beispiel der globalen Regulierung von Derivaten erörterte White die "stellvertretende Befolgung" als Maßnahme zur Vermeidung von Anforderungen an die Marktteilnehmer, zwei oder mehr möglicherweise miteinander in Konflikt stehende Regelwerke befolgen zu müssen - indem man nämlich ausländischen Marktteilnehmern das Recht einräumt, ihre Heimatregelungen zu befolgen, solange die regulatorischen Ergebnisse vergleichbar mit jenen sind, die sich unter US-Recht ergeben.

Als sie im weiteren Verlauf auf Bilanzierungsstandards zu sprechen kommt, betonte White dieses Konzept erneut, indem sie die Abschaffung der Überleitungsrechnung auf US-GAAP für ausländische Emittenten, die Vereinfachung der Abmelderegelungen sowie eine vereinfachte Registrierungsausnahme nach dem Wertpapiergesetz für ausländische Unternehmen herausstrich, wobei sie im Hinblick auf Letzeres "anerkenne, dass es nicht notwendig sei, von einem kaum gehandelten ausländischen Unternehmen, das bereits an einer ausländischen Börse registriert sei und in seinem Heimatland einer ähnlichen Überwachung unterliege, die Registrierung und Berichterstattung zu verlangen."

White fuhr mit einer Stellungnahme zur Beteiligung der SEC bei der globalen Standardsetzung, den Konvergenzprojekten von IASB und FASB sowie der Beteiligung des FASB als Gründungsmitglied im Accounting Standards Advisory Forum (ASAF) des IASB fort, bevor sie nochmals die Notwendigkeit einer globalen Regulierung betonte:


Aber die Aussichten auf globale Bilanzierungsstandards schwinden, wenn es keine Einheitlichkeit in ihrer Anwendung, Umsetzung und Durchsetzung gibt. Hier sind wir erneut aktive Teilnehmer, nicht nur durch den Prüfungsprozess des Stabs bei den eingereichten Unterlagen ausländischer Emittenten, sondern auch über unsere Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern bilateral sowie über IOSCO.

In der Rede ging sie nicht weiter auf eine mögliche breitere Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) in den Vereinigten Staaten ein. Sie schloss die Rede mit der breiter angelegten Bemerkung, "eine regulatorische Struktur aufrechtzuerhalten, die Unterschieden zwischen Rechtskreisen Rechnung trage, ohne die Standards abzusenken" und gleichzeitig anzuerkennen, "dass ein ausschließlich oder überwiegend an nationalen Belangen orientierter regulatorischer Ansatz nicht länger akzeptabel oder wirksam sei."

Den vollständigen Redetext in englischer Sprache finden Sie hier (Verknüpfung auf die Internetseite der SEC).

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